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PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet

Titel: PR Ara Toxin 6 Der Unlichtplanet
Autoren: Perry Rhodan
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fragte er.
    »Ja, Herr.« Der Hausservo sprach mit der sonoren Stimme seines derzeitigen Lieblingsschauspielers. »Sie befindet sich in den Kata-rakten der Nordtürme.«
    Wieder einmal. Seine derzeitige Favoritin gab sich den Abenteuern einer Fantasiewelt hin, die er vor längerer Zeit hatte errichten lassen.
    »Bildverbindung!«, befahl er.
    Der Antigrav trug ihn in die oberste Gebäudeebene. Dabei entstand ein Holo und trieb vor ihm her; es zeigte eine windumtoste Felslandschaft, durch die sich ein schäumender Fluss wand. Kimte wirbelte in einem Gebläseanzug das reißende Gewässer abwärts. Sie juchzte und kreischte vor Vergnügen. Ihr langes, dunkles Haar umrahmte das blasse Puppengesicht dieser Fleisch gewordenen Schönheit.
    »Simulation beenden!«, befahl Aset-Radol leise. Augenblicklich beruhigte sich das Wasser. Lediglich vereinzelte Schaumkronen blieben auf der dunklen Oberfläche hängen.
    Kimte blickte sich verärgert, irritiert um und platschte empört mit beiden Händen ins Wasser. Erst, als er sein Holo in ihre Nähe projizierte, beruhigte sie sich.
    »Du bist zu Hause?« Sie zeigte ein makelloses, eingeübtes Lächeln. »Wie schön! Verzeih mir, dass ich deine Ankunft nicht bemerkt habe.«
    »Hast du vergessen, dass wir heute Gäste erwarten?«, fragte Aset-Radol knapp, ohne auf ihre Worte einzugehen.
    »Keinesfalls, Liebling. Aber ich dachte, dass die Party erst später losgeht.«
    »Ich habe dich nicht angewiesen zu denken, Schatz. Und es handelt sich keinesfalls um eine Party, sondern um ein Zusammentreffen mit Personen des öffentlichen Lebens, die mir sehr wichtig sind.«
    »Du bist heute so. so streng.« Kimte schüttelte die schulterlangen Haare aus und stieg aus dem Wasser. Der Gebläseanzug sank in sich zusammen und gab ihren nackten, makellosen Körper frei. »Benötigst du meine Gesellschaft?«
    »Nein. Mir ist nicht danach. Mach dich hübsch und sorge dafür, dass am Südturm alles für das Diner bereitgestellt wird.«
    Aset-Radol beendete die Bildübertragung. Seiner Geliebten gegenüber benahm er sich meist als übellauniger Tyrann, rüpelhaft und fordernd. Eine weitere Rolle, die er sich angeeignet hatte, um seine wahre Identität zu verschleiern.
    Der Meister betrat sein Schlafzimmer. Er legte die graue, muffige Uniform ab. Die Zimmerdecke verschwand auf seine Anweisung hin. Er genoss die letzten Sonnenstrahlen, die den riesigen Raum in rotes Licht tauchten. Das Krächzen eines einsamen, nachtjagenden Alberassen erklang hoch im Himmel. Die Luft hier in 2000 Metern Höhe über dem Meeresspiegel war frisch und dünn; so, wie er es liebte. Zum Abendessen würde er, der Jahreszeit angepasst, die kleinen Heizsonnen aktivieren müssen.
    Seit Langem hatte er keine Gäste mehr im Refugium begrüßt. Um so mehr ärgerte ihn die Nachlässigkeit Kimtes. Er würde seine sünd-teure Gespielin bei nächster Gelegenheit abservieren. Ein wenig Aufregung um sein Privatleben schadete nichts. Die Frau würde sich zweifelsfrei an die Öffentlichkeit wenden, Schmerzensgeld wegen seelischer Grausamkeit fordern und eine Biografie schreiben, die sein verkrüppeltes Seelenleben thematisierte. Von seiner Vorliebe für biomechanische Gespielinnen würde ebenso die Rede sein wie von all den Albernheiten, die Aset-Radol bewusst und demonstrativ in Kimtes Gegenwart getrieben hatte. Seine Clownereien, mit denen er sie unterhielt, sein tollpatschiges Verhalten im Zwischenmenschlichen, die Angebereien im sportlichen Bereich, die meist in einem Fiasko endeten.
    Niemand würde sich wundern, wenn er sich nach dem Erscheinen ihrer unautorisierten Holo-Biografie und einer Abschlagszahlung in Milliardenhöhe in ein Eremitendasein zurückzog und, nachdem man ihn 40 oder 50 Jahre lang nicht zu Gesicht bekommen hatte, vereinsamt und verbittert »starb«. Während dieser Epoche musste er seine Gelder und Besitztümer sorgfältig getarnt verschieben und eine neue Scheinidentität aufbauen, die vorzugsweise von einer der Randwelten des Großen Imperiums stammte. Ein wiedergeborener Aset-Radol würde in die Scheinwerfer des Rampenlichts treten; selbstverständlich unter einem anderen Namen.
    Er genoss die prickelnde Kälte des Duschwassers, das aus der chemisch zusammengemixten Imitation einer Regenwolke wenige Meter über ihm stammte. Der Komfort an Bord der INSTIN war perfekt an seine Bedürfnisse angepasst; doch nichts konnte die Ruhe dieses Ortes ersetzen.
    Ein Signal wies ihn darauf hin, dass ein Gleiter mit den ersten
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