Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden

Titel: PR Ara-Toxin 02 - Die Medo-Nomaden
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
nicht, wie tief wir unter der Planetenoberfläche sind. Der Analysator zeigt keine Daten.«
    Jetzt klang auch Lenas Stimme nervös: »Wir haben den Kontakt zur VAN MODERS verloren.«
    Lena Payn hatte nun pechschwarzes Haar, und in ihren Augen schi-en es zu flackern. Das waren aber wohl nur die Reflexe von Golfs Scheinwerfer, der leicht zitterte. Acyton-Tats und Golf konnten ebenfalls keine Interkom-Verbindung mehr herstellen.
    Lena prüfte ihren Datenspeicher. »Sie haben uns noch in das Gebäude hineingehen sehen. Aber als der Aufzug startete, riss der Videokontakt. Im gleichen Moment.«
    Unschlüssig blickte sie sich um. Golf verwünschte seinen Leichtsinn. Er war vollkommen ratlos.
    »Es bringt nichts, hier länger herumzustehen«, meinte Lena. »Man wird sicherlich bald nach uns suchen. Aber vielleicht finden wir ja selbst einen Ausweg. Zumindest sollten wir die Zeit nützen. Oder was denkt ihr?«
    Golf zuckte mit den Achseln. Auch Acyton-Tats' Neugier hielt sich in Grenzen. Eigentlich hatte er nur eine Leidenschaft, und die vermochte er hier unten schwerlich auszuleben: die Botanik. »Wir könnten zumindest herausfinden, wohin dieser Gang führt«, sagte er schließlich.
    Kaum war er aus der Kabine getreten, legte sich ein gleichmäßiger, matter Lichtschein über die Wände und den Boden des Gangs. Die Mauern leuchteten von innen heraus.
    Acyton-Tats trat erschrocken zurück, aber die Beleuchtung blieb.
    Ob jemand sie beobachtete? Oder hatten sie einfach einen uralten Mechanismus aktiviert?
    »Hier ist niemand, das hätten wir doch festgestellt«, versuchte Golf wieder die Initiative zu ergreifen »Zumindest erspähe ich keine Augen«, stichelte Acyton-Tats. »Aber mein Vertrauen in unsere Instrumente ist nicht mehr sehr groß. Wenn die nicht einmal einen Aufzug identifizieren können.«
    »Das hilft jetzt auch nicht weiter. Erkunden wir den Gang!«
    Golf ging voran und die beiden anderen folgten ihm zögernd. Doch nichts geschah. Die Beleuchtung änderte sich nicht, und weil sie von überall zu kommen schien, warfen die Exploratoren auch keinen merklichen Schatten. Außer jenen, den ihre Helmlampen hervorbrachten, denn diese waren wesentlich heller als der diffuse Schein. Acyton-Tats blickte sich noch einmal um, aber das Tor zum Aufzugsschacht schloss sich nicht. Auch die Kabine blieb an ihrem Ort. Leer, reglos und bedrohlich.
    Als Golf die Biegung des Gangs erreichte, hielt er zuerst vorsichtig eine Minikamera um die Ecke. Der Korridor endete hier nach wenigen Metern vor einem weiteren achteckigen Torbogen. Was dahinter kam, konnte die Kamera nicht erfassen. Golf schob daraufhin auch den Analysator nach vorne und kam sich dabei etwas lächerlich vor. Wenn es jemand auf sie abgesehen hätte, dann würden diese Maßnahmen wohl nichts helfen. Doch er gab sich die Schuld, dass seine Begleiter überhaupt in diese missliche Lage gekommen waren, und wollte nun lieber zu viel Vorsicht zeigen als zu wenig.
    »Hinter der Biegung liegt ein Tor, und hinter dem Tor scheint eine riesige Halle oder Höhle zu beginnen mit komplexen Strukturen darin«, berichtete Golf seinen Begleitern dann. »Keinerlei Aktivitäten. Nur die diffuse elektromagnetische Spannung und Streustrahlung im Radiowellenbereich. Aber das ist in Anbetracht der Beleuchtung hier nicht mehr verwunderlich.«
    »Also schauen wir uns das an«, schlug Lena vor. In den letzten Minuten hatte sie immer wieder versucht, mit ihrem Explorerschiff Verbindung aufzunehmen. Vergeblich.
    Golf und Acyton-Tats nickten zustimmend. Vorsichtig bogen die drei um die Ecke. Tatsächlich erstreckte sich hinter dem Achteckstor ein riesiger Raum. Es war stockfinster dort, aber die Radarechos des Analysators zeigten, dass das Gewölbe sich Dutzende von Kilometern weit nach vorne, links und rechts ausbreiten musste und mehr als einen Kilometer hoch war. Der Boden schien von einer komplexen Anordnung von Bauwerken bedeckt zu sein - vielleicht eine Stadt.
    »Ich hätte nicht gedacht, dass wir so tief unter der Planetenoberfläche sind«, staunte Acyton-Tats.
    »Und ich nicht, so etwas hier zu finden«, sagte Golf überflüssiger-weise.
    »Wer immer das geschaffen hat - das war kein Kinderspiel«, meinte Lena. »Selbst ein ganzes Geschwader von Baurobotern hätte dafür Monate gebraucht.«
    »Und es muss noch andere Verbindungen zur Oberfläche geben«, kombinierte Acyton-Tats. »Unser vergleichsweise mickriger Zugang kann die ganze Infrastruktur und Logistik schwerlich bewältigt
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher