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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner
Autoren: Leo Lukas
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trommelte mit den Fingern auf die Tischplatte. »Womöglich lässt sich das sogar noch heute erledigen. Dann werde ich Zheobitt auf die Sache ansprechen. Nicht, dass ich mir sonderlich viel davon erhoffe. Doch den Versuch ist es wert.«
    Gaffard neigte den Kopf. Dabei fiel ihr eine Haarsträhne ins Gesicht, die sie mit einer fließenden Bewegung zur Seite wischte. »Um auf eure persönlichen Betreuer zurückzukommen... Würdet ihr mir den Gefallen tun und Bordon und Netraud als Begleitung akzeptieren? In Zivil, versteht sich, ohne sichtbares Waffenarsenal.«
    Schlau eingefädelt, dachte Tiff anerkennend. Das Angebot kann Perry einfach nicht abschlagen; zwei so verdiente Mitstreiter zu kränken, bringt er nicht zuwege. Somit hat die smarte TLD-Lady erreicht, was sie wollte, und eine Sorge weniger. Er machte sich die geistige Notiz, Delin Gaffard den Beitritt zum Diplomatischen Corps nahezulegen, falls sie irgendwann in den nächsten Jahrzehnten beim TLD aufhören wollte.
    Perry, der den Schachzug fraglos genauso durchschaute und goutierte, gab lächelnd nach. Zu den Ertrusern gewandt, scherzte er: »Na, dann passt mal schön auf, dass uns niemand stiehlt!«

Beachtliche UND UNBEACHTETE Leistungen
     
    Ich ging ans Werk, sobald wir im Quartier waren.
    Man könnte meinen, dass ich eine denkbar schlechte Ausgangsposition vorfand. Völlig auf mich allein gestellt, jeglicher Helfer oder Ausrüstung entbehrend - und auf der anderen Seite ein Sicherheitsapparat, überaus sensibel, ja hochgradig paranoid, der zum Schutz der illustren Gäste das Beste an Technik und Personal aufbot, was in der ganzen Galaxis zu bekommen war. Ein Moloch, eine Übermacht, der ich nichts entgegenzusetzen hatte - und folglich keine Chance, meinen Auftrag auszuführen?
    Falsch. Ich hatte sogar sehr viel: meine in langer, harter Schulung sowie Praxis erworbenen Fertigkeiten; und die Offenbarungen der ersten Phiole.
    Nicht zufällig war ich mit der Delegation der Csiguls eingeschleust worden. Übrigens entzog sich das Schicksal jener Person, deren Dolmetscherstelle und Identität ich eingenommen hatte, meiner Kenntnis; es interessierte mich auch nicht. Jedenfalls, Csigul unterhielt keine ständige Vertretung auf Tahun. Daher hatte Emissärin Verno-Kier für die Dauer der Feierlichkeiten Räume in einer Herberge gebucht, welche für die Bedürfnisse Insektoider eingerichtet war. Sie lag fernab der Nobelgegenden, wo die wichtigeren, betuch-teren Gäste residierten, und ganz am Rand des Exklusiven Bezirks. Das Gebäude grenzte an einen Block mit Infrastruktureinrichtungen. Unverblümter ausgedrückt: Wir wohnten direkt neben der Kläranlage. Freilich ging davon keinerlei Geruchs- oder sonstige Belästigung aus, Und die Lage des Quartiers kam mir durchaus gelegen.
    Meine Meister hatten mich mit detaillierten Informationen über die Stadt Kartum versorgt. Die Erinnerung daran gehörte zu dem reichhaltigen Wissen, das mir nun, dank der Substanz in der Phiole, wieder zugänglich war. Den inkludierten Umgebungsplänen entnahm Ich, dass sich sehr viel Nützliches in der Nähe befand. Kein Zufall, wie gesagt: Unzweifelhaft war meine Mission präzise vorbereitet worden.
    Ich bat Verno-Kier, mich für einige Stunden zurückziehen zu dürfen, wobei ich totale Erschöpfung vortäuschte: Prompt nützte Kudo-Ma die Gelegenheit, über schwächliche Aras zu spotten, die nichts aushielten und schon beim Anblick eines durchgedrehten Schmetterlings fast in Ohnmacht fielen. Ich würdigte ihn keiner Replik. Zu voller Größe aufgerichtet, überragte mich der Stellvertretende Emissär um fast einen Meter. Trotzdem hätte ich ihn im waffenlosen Kampf mit Leichtigkeit besiegen und binnen Sekunden vom Leben zum Tod befördern können. Aber das dumme Großmaul war es nicht wert, dass ich mich mit ihm befasste, nicht einmal gedanklich. Mir an ihm die Hände schmutzig zu machen, wäre ähnlich unverhältnismäßig gewesen wie, mit einem sündhaft teuren Skalpell Brennholz zu spalten.
    Es stellte sich heraus, dass für mich kein geeignetes Zimmer eingeplant war. Bei der Reservierung hatte man offenbar vergessen zu erwähnen, dass zur Delegation von Csigul auch ein nicht insektoides Mitglied gehörte. Kudo-Ma höhnte, dies sei eine vernachlässigbare Marginalie. Ich bot Verno-Kier an, die Sache in Eigenregie zu regeln, und erhielt die Erlaubnis dazu.
    Der Hausverwalter war ein Topsider, und ein sogar für Echsenwesen besonders lethargisches Exemplar. »Zwei offene Schlaf- und
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