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PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner

Titel: PR Ara-Toxin 01 - Die Galaktischen Mediziner
Autoren: Leo Lukas
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nicht. Die Liste der Hilfsmittel, die ich darüber hinaus noch organisieren musste, war so lang wie die Zeit kurz, die mir dafür verblieb.
    Gleichwohl, der Anfang war gemacht, eine Basis erobert. Der Hausverwalter übergab mir das Netzwerkgerät und den Servo-Rob, beides einfache und veraltete, jedoch für meine Zwecke ausreichende Maschinen. Im Bemühen, die lästige Angelegenheit möglichst rasch vom schuppigen Hals zu haben, hatte er die ursprünglichen Befehlskodes nur mangelhaft gelöscht. Es kostete mich wenige Minuten, sie wiederherzustellen und die Konsole anzuschließen. Hernach akzeptierten mich sowohl der Roboter als auch sämtliche anderen Wartungseinrichtungen des Gebäudes als ebenso weisungsbefugt wie den Verwalter; besser gesagt, für sie war ich mit ihm identisch. Nur dass er, sobald ich die Zugriffshierarchie neu definiert hatte, von meinen Machenschaften nur mehr so viel mitbekam, wie ich gestattete.
    Ich hingegen vermochte ihm nach Belieben über die Schulter zu sehen...
    Natürlich überwachte mich der Kerl. Also wies ich den Servo-Rob an, einen Teil des Gerümpels zum nächst gelegenen Konverter zu bringen und dort zu entsorgen. Auch schickte ich mehrere, langweilig ausschweifend formulierte, im Prinzip inhaltsleere Depeschen ab, adressiert an die Abordnungen vergleichbar unbedeutender Nationen wie Csigul. Nach etwa zehn Minuten erloschen Misstrauen und Interesse des Topsiders, und er wandte sich wieder seinen Geschäften zu. Nicht unbedingt legalen: Offenbar verdiente er sich, wie viele Hotelangestellte, nebenbei ein Zubrot als Drogenhändler. Gut zu wissen; das ersparte mir zumindest einen der nächsten, auf dem Plan stehenden Schritte.
    Vorrang hatte freilich anderes. Da die Herberge sich auf exotische Kundschaft spezialisierte, darunter Nicht-Sauerstoffatmer, stellte sie auf Wunsch in einigen, extra dafür ausgelegten Unterkünften andere Atmosphären bereit. Die Anlage, in der diese Gasgemische erzeugt wurden, funktionierte ich zu meinem privaten Chemielabor um. Allerdings war die Kapazität, die ich unbemerkt abzweigen konnte, beschränkt. Ich musste mir deshalb Zugriff auf eine weitere, externe Produktionsstätte verschaffen.
    Jenes Drittel der im laufenden Hotelbetrieb anfallenden Abfälle, das nicht vor Ort wiederverwertet wurde, floss zusammen mit dem
    Brauchwasser über eine Rohrleitung zur erwähnten angrenzenden Kläranlage. Deren Steuer-Positronik meldete ich eine Verstopfung; worauf sie mir zusicherte, eine Reparatureinheit auszusenden, die das Hindernis beseitigen sollte. Inzwischen hatte ich meinen kleinen Servo-Rob umprogrammiert und aufgemotzt, sodass er die andere Maschine abfing, mittels eines Impulsschauers kaperte und in meine Kammer verschleppte.
    Kurzfristig unterbrochene Funkverbindungen sollten in den Katakomben unter einer Stadt wie Kartum keine auffällige Seltenheit darstellen. Trotzdem beeilte Ich mich mit der Manipulation des Wartungsautomaten. Ein Alarm, selbst ein lokal begrenzter auf niedrigstem Niveau, wäre mir unlieb gewesen. Mein Vorhaben konnte nur gelingen, wenn ich so lang wie möglich keinerlei Argwohn erregte.
    Dank meiner Schnelligkeit und Präzision ging alles gut. Ich pflanzte dem primitiven, spinnenförmigen Wartungsroboter das Konstrukt ein, das ich mit der Konsole generiert hatte, und sandte ihn zurück zur Kläranlage.
    Wo er hoffentlich sogleich in meinem Sinne tätig wurde.
    Du erinnerst dich, todgeweihter Freund, dass mich die Erkenntnis meines wahren Existenzzwecks in nicht gelinde ausgeruhtem Zustand ereilt hatte. Mittlerweile forderte die Müdigkeit immer stärker ihren Tribut.
    Ich lehnte mich also an die einzige freie Wand der Abstellkammer und schlief ein wenig; dieweil der Servo-Rob stupid in regelmäßigen Abständen Schrottstücke zum Konverter verfrachtete. Ungern trennte ich mich von dem Gerümpel, wusste ich doch nicht, welche Module ich eventuell später noch hätte verwerten können. Aber es musste sein, für den Fall, dass der Topsider zwischendurch nach mir sah.
    Einigermaßen erholt, widmete ich mich neuerlich der Kommunikations-Konsole. Dann begab ich mich nach oben in die Wohnstatt der Csiguls und verlangte Verno-Kier zu sprechen.
    »Albion3D, einer der aufstrebenden galaxisweiten Trivid-Sen-der«, sagte ich unterwürfig, »hat um ein Interview mit Euch ange-sucht, Emissärin. Sie bereiten einen Bericht darüber vor, welche Bedeutung die Repräsentanten kleinerer, zu Unrecht weniger beachteter Sternenreiche dem Circinus
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