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PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher

Titel: PR Andromeda 04 - Die Sternenhorcher
Autoren: Frank Böhmert
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während der Transporte hier oben nichts zu suchen gehabt. Offensichtlich fanden die Jogger, dass das auch für Charandiden galt.
    Aber vielleicht , probierte Bi Natham mit einem Schmunzeln Martans Weltsicht aus, sind sie auch nur zu starr im Denken, weil sie ewig die gleiche Sorte Müsliriegel in sich reinschieben .
    Seine Belustigung hielt nicht lange an. Er fragte sich, ob das Eingehen der Charandiden in den Nukleus den Völkern Andromedas tatsächlich etwas nützen würde. Oder ob ihr Selbstmord nur zum Tod eines uralten, weisen, friedliebenden Volkes führte, wie der Kosmos eigentlich Tausende brauchte, damit es endlich einmal Frieden gab.
    Dann wären sie gestorben, ohne dass etwas gewonnen war. Dann hätte ihr Heldenmut sich am Ende nur als tödliche Dummheit entpuppt.

Kapitel 31
     
    Das kleine, schwarze Tier mit dem buschigen Schwanz ruckte noch ein Stück näher. Es klackte leise mit den Zähnen.
    »Martan«, sagte Bi Natham Sariocc hinter ihm auf der Bank plötzlich. »Ich muss los. Wir haben Alarmbereitschaft.«
    Das Tier machte ruckhaft kehrt und huschte den Baum hinauf.
    »Was ist passiert?« Martan stand auf. »Greifen die Kastuns an?«
    »Nein. Nein, dann hätten wir Vollalarm. Wahrscheinlich haben wir nur ein paar Kastuns geortet. Aber ich muss in die Zentrale.«
    »Ich komme mit!«
    Der Terraner lief schon los. »Ich weiß nicht, ob das klappt. Aber versuchen wir es. Immerhin bist du unser Gast.«
    Sie liefen zur nächsten der Schweberöhren, die in regelmäßigen Abständen die Gartenhöhle durchbohrten. Martan hatte enorme Schwierigkeiten, mit dem kleinen, sehnigen Mann mitzuhalten. Er war so schwerfällig an Bord dieses Schiffes!
    Als sie den Schacht verließen, gellte Vollalarm, blinkten überall Lichter.
    Ein Ruck ging durch das Schiff und warf Martan beinahe zu Boden. Er schlug mit der Schulter gegen eine Wand.
    »Wir stehen unter Beschuss!«, keuchte der Terraner und bog in einen Gang, der zur Schiffsmitte führen musste. »Da kriegst du keinen Zugang mehr zur Missionsstation!«
    Martan machte, dass er hinter ihm her kam. »Aber wo soll ich hin?«, rief er, als Bi Natham in eine der Zweifachtüren trat, die Schleuse genannt wurden.
    »Geh zur Messe!«, rief der Terraner. »Den Gang zurück und dann immer links. Der große Essensraum! Dort hängt ein Trividschirm!«
    Die Schleusentür schob sich zu. Martan lief los. Immer noch gellte der Alarm laut und durchdringend. Terraner in Schiffskleidung stürzten an ihm vorbei. Sie rannten wohl zu den Stellen, an denen sie sein mussten, wenn das Schiff in einen Kampf geriet.
    »Was ist los?«, rief Martan und lief mit zweien mit.
    »Gorthazi-Schiffe!«, rief der eine. »Dutzende! Wir sind bei einem Zwischenstopp mitten zwischen sie rein!«
    »Und jetzt mach, dass du runter zu deinen Leuten kommst!«, rief der andere.
    Martan machte kehrt und lief zur Messe. Dort war helles Licht. Stühle lagen herum. Auf manchen Tischen stand benutztes oder noch volles Essgeschirr.
    Unter einer dieser Guck-Kugeln, die irgendein wirres Geflacker anzeigte, stand ein großes, froschartiges Wesen in einem Raumanzug. Es musste verkrüppelt sein. Seine Füße waren nach hinten gebogen, die Arme auf den Rücken gedreht.
    Dann richteten seine vier Augen sich auf Martan, und es fuhr herum und hatte plötzlich auch einen Mund unter der Augenreihe und sah überhaupt nicht mehr verkrüppelt aus, und Martan begriff, dass es vorn und hinten Augen hatte.
    Das Wesen sah ihn mit offenem Mund an.
    »Was ist?«, fragte er.
    »Kastun-Raumer«, sagte das Wesen nach einem Moment.
    »Immer mehr. Das müssen Hunderte sein. Und wir sind nur noch einen einzigen Sprung von Jessytop entfernt.«
    Martan wurde aus dem Geflacker nicht schlau. Es sah aus wie das Abbild eines Insektenschwarmes. »Diese vielen Punkte sind Kastuns?«
    Das Wesen bejahte.
    »Und wir sind in der Mitte der Kugel? Und diese Punkte hier sind die anderen Frachtschiffe?« Während Martan das sagte, erloschen zwei der Punkte.
    »Abschüsse«, sagte das Wesen. »Zwei.«
    Martan ließ sich gegen die Wand fallen. Vor seinen Augen verschwamm alles. Einfach so? Flopp, hunderttausend Charandiden tot?
    »Abschuss«, sagte das Wesen.
    Martan rutschte an der Wand hinunter. Er drückte eine Faust gegen seine Lippen, saugte an einem Fingerknöchel.
    »Abschuss?«, sagte das Wesen. »Nein, wieder da.«
    Es wurde ganz kalt in Martan. Nur die Tränen, die ihm über die Wangen quollen, waren noch heiß.
    »Abschuss«, sagte das Wesen.
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