Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug
Autoren: Leo Lukas
Vom Netzwerk:
Gott!
    »Bhlu?«, krächzte Aldus.
    »Terminiert«, sagte Takegath. Seine rechte Gesichtshälfte bewegte sich nicht, also hatte die KI das Kommando übernommen. »Erster von drei Totalverlusten.«
    Langsam realisierte Aldus, was passiert war. Der Ritt des unablässig schwätzenden Zentauren. Bh lus Sprung. Der Blitz…
    Bhlu! Sein Ausbilder, sein Lehrer. Sein Mentor: tot. In die Luft gesprengt, zerrissen, atomisiert.
    Dallapozza, du Verräter! Mögest du in der Hölle schmoren auf ewig und noch einen Tag!
    »Wo sind die anderen?«, fragte er. »Und wo ist Rhodan?«
    Im selben Moment erklang die verhasste Stimme aus dem Funkgerät. »Flieht, wartet nicht auf mich!«, rief der Terraner.
    »Ich sabotiere den Zeitturm.«
    Aldus hinkte zur Kante vor und sah hinunter. Eine einsame Gestalt flog auf den abgestürzten Waggon zu, der dem flachen Dach des Turmes inzwischen ein Stück näher gekommen war. Die Gestalt stoppte, scheinbar abrupt, wenige Meter über ihm. Sie war in das Temporalfeld geraten. Aldus’ Cyberaugen zoomten sie heran. »Rhodan, kein Zweifel«, sagte er tonlos. »Sein Anzug ist beschädigt, komplett versengt. Er hat einen großen, eiförmigen Gegenstand in der Hand.«
    »Die übrigen ziehen sich zurück«, meldete Chi-Lopi, der seine teils beschädigten Module neu justiert hatte. »Sie haben ein Deflektorfeld um sich errichtet, aber Chissu Trella Greb kann sie problemlos orten. Sollen wir sie verfolgen? Wir sind noch immer mehr als sie.«
    Ein Ruck ging durch Takegath. Die linke Gesichtshälfte erstarrte, der rechte Mundwinkel verzog sich zu einem siegesgewissen Grinsen. »Lasst sie«, sagte er, »sie kommen nicht weit. Für ganz Taupan wurde Vollalarm gegeben. Vielleicht weckt das ja sogar den Gelben Meister endlich auf. Einstweilen ist mir Rhodan wichtiger.«
    Langsam, fast genüsslich schwebten sie hinab. Rhodan ist verrückt, dachte Aldus. Er hat keine Chance. Wir sind zu neunt, und er steckt überdies im Zeitfeld fest. Aber uns soll’s Recht sein.
    Chissu Trella Greb lachte. »Der Schutzschirm des Terraners ist endgültig zusammengebrochen. Darf ich ihn abschießen?«
    »Nein. Das wird Aldus erledigen. Nicht wahr, Kleiner?«
    »Aber… ja, natürlich. Sehr gern sogar.« Aldus hob seine Fernwaffe.
    »Nicht damit! Das wäre feige. Wir fliegen aufs Dach des Turms. Soviel Zeit muss sein.«

 
    Perry Rhodan stand vor einer Übermacht von Feinden, allein, wehrlos, verlassen. Sein Blick wanderte gen Himmel. »Warum kommt denn niemand?«, flüsterte er. »Wo steckst du, Zim November? Hörst du mich nicht? Schläfst du etwa?«
    Die Feinde legten auf Rhodan an. Der Terranische Resident verging in ihrem Feuer. Nur ein schmales Armband blieb von ihm übrig, das unablässig piepste.
    Das Signal!
    Zim fuhr auf wie von einer Tarantel gestochen, rieb sich die Augen, um die schrecklichen Bilder zu verscheuchen. Er war kurz eingenickt, hatte geträumt.
    Aber Perrys Notsignal war echt.
    Zim klappte den Kontursitz hoch, ließ die SERT-Haube herab, wurde zur SPIRIT. Flink, aber gründlich überprüfte er die Umgebung, dann warf er die Triebwerke an und beschleunigte mit Höchstwerten.

 
    Dass er die Grenze des Temporalfeldes überschritten hatte, bemerkte Aldus, als der Waggon plötzlich einen Satz zu machen schien und auf dem makellos glatten, glänzenden Dach des Turms aufschlug. Trotz seiner Knallkompensatoren empfand er das Krachen als ohrenbetäubend. Es hielt noch sekundenlang an, bis der Container nach zahlreichen Überschlägen endlich zur Ruhe kam. Hunderte von sargähnlichen Behältern waren in alle Richtungen verstreut worden.
    Ein riesiges Leichenschauhaus, dachte Aldus. Wie passend.
    Rhodan kam kurz nach dem Waggon herunter. Sein Antigrav schien gestört; er konnte den Fall nicht völlig abbremsen und prallte hart auf, wobei das eiförmige Ding seinen Händen entglitt. Es kollerte über den Boden, bis Chi-Lopi es an sich brachte.
    Der Meisterdieb fuhr Analysesonden aus einigen seiner Module aus. »Energetisch tot«, konstatierte er.
    Takegath schepperte vergnügt mit den Zähnen. »Dumm gelaufen, Perry Rhodan«, sagte er. »Hier endet für dich die Ewigkeit. Oder aber, sie beginnt von Neuem.«
    »Was?« Aldus sah seinen Herrn entgeistert an.
    »Nichts für ungut, Kleiner, aber auch Rhodan gäbe einen guten Gy Enäi ab. Vielleicht sogar einen Besseren als du, wer weiß? Jedenfalls werden wir nur einen Terraner lebend wieder mitnehmen.«
    Rhodan wis chte sich übers rußgeschwärzte Gesicht. »Wer sagt,
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher