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PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug

Titel: PR Andromeda 03 - Der schwerelose Zug
Autoren: Leo Lukas
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Energieversorgung. Und der Zug als Ganzes ist für uns jenseits von Gut und Böse.«
    »Hm. Wenn du meinst, Superhirn«, brummte die Epsalerin.
    Der komische Maahk, der sich auf das bisschen Fremdkörper in seiner Brust eine Menge einbildete, fühlte sich bemüßigt, ebenfalls einen Kommentar abzugeben. »Tess’ Analyse«, singsangte er, »hat, terranisch gesagt, Fuß und Hand. Äh. Oder so.«
    Was für ein Haufen Schwätzer! Kann es sein, dass ich mit den falschen Leuten unterwegs bin?
    Rhodan stellte überhaupt die Enttäuschung des Jahrtausends dar. Hing wie eine Klette voller Superkleber auf seiner heißgeliebten Kiriaade. Deren Gesicht war aschfahl. Sie wirkte in Auflö sung begriffen. Wimmerte nur noch vor sich hin: »Stopp den Zug…!«
    Na dann mach mal, Perry, dachte Lui. Und der machte tatsächlich.
    Er stand auf, zog Kiriaade mit. »Wir müssen die Antigravs gruppieren, ihre Leistung bündeln«, ordnete er an. »Und so einrichten, dass sie nicht uns hinaus befördern, sondern den gesamten Waggon entgleisen lassen, mitsamt dem Schmiegeschirm. Tess, verstehst du mich?«
    »Danach wird aber sicher so was wie Alarm ausgelöst werden«, hörte sich Lui einwerfen.
    »Und?«, fragte Perry. »Siehst du eine Alternative?« Lui schwieg.
    Tess vernetzte bereits. »Oh ja, das könnte gehen. Wenn der Waggon den Kontakt zur Schiene verliert, müsste der Schirm erlöschen… Ob unsere Kapazität allerdings ausreicht, vermag ich, ehrlich gesagt, nicht zu beurteilen.« Sie arbeitete konzentriert. Vorua und der Maahk halfen ihr, auch Moo, Rhodans winziger, superschlauer Roboter. Lui konnte nichts beitragen, er hatte genug damit zu tun, seine eigenen Siebensachen zusammenzuhalten.
    Der Zug fuhr dahin. Kiriaade zitterte jetzt am ganzen Körper, als hätte sie Schüttelfrost. Hielt sich kaum aufrecht, Rhodan musste sie stützen. Er synchronisierte ihren SERUN mit seinem Galornenanzug. Aus den Wolkengebirgen über ihnen tauchte die Spitze eines Türmchens auf, das rasch größer wurde.
    Viel größer.
    Sehr groß.
    Drei Kilometer im Durchmesser, plan abgesäbelt. Ein Zeitturm! Die Bahn des Zugs verlief darauf zu und darunter hindurchoder eigentlich, bezogen auf den Planeten, darüber hinweg.
    »Bereit!«, rief Tess.
    »Sollten wir nicht abwarten, bis wir das Gebäude hinter uns gelassen haben?«, fragte ShouKi. Der traurige Ritter von der Gestaltwandlung, nannte Lui ihn bei sich.
    »Nein!« Kiriaades schriller Verzweiflungsschrei ließ keine Fragen offen. Danach fiel sie in Ohnmacht. Rhodan gab Tess ein Zeichen. Sie startete den Vorgang.
    Lui hielt sich mit seiner einzigen Hand am Rand des Waggons fest, so gut es eben ging. Was die zusammengeschalteten Antigravs genau machten, entzog sich seinem Verständnis. Zuerst bemerkte er keinerlei Wirkung. Doch etwas musste vor sich gehen, denn Tess beobachtete angespannt ihre Kontrollen. Kaute sich fast die Unterlippe ab. Riss dann die Faust in d ie Höhe: »Wir schaffen es!«
    Lui hörte, nein, fühlte ein wahnsinnig hohes Kreischen. Der Waggon ruckelte, dann kam er los. Sprang nach oben, überschlug sich, stürzte in derselben Richtung nach unten weiter, auf den Zeitturm zu.
    »Schirmfeld erloschen!«, rief Tess.
    »Raus!«, brüllte Rhodan.
    Luis Antigrav stotterte, sprang dann doch an. Er flog den anderen hinterher, in den zwielichtigen, braunlila Himmel hinauf, an der Bahn des vermaledeiten Zugs vorbei. Spürte, wie dessen Schwerefeld an ihm zerrte. Schaffte es irgendwie, sich nicht einfangen zu lassen.
    Rhodan deutete hinunter. Der Waggon drehte sich im Fallen langsam um seine eigene Achseund blieb dann, etwa dreihundert Meter über dem Zeitturm, wie eingefroren in der Luft hängen.
    »Wieder ein Temporalfeld«, konstatierte Tess, »nur diesmal extrem verlangsamt. Gut, dass wir nicht hinein geraten sind.«
    »Schwein gehabt«, sagte Lui, der endlich zur Gruppe aufgeschlossen hatte.
    »So wü rde ich das nicht unbedingt nennen«, zischte Vorua, während sie die Wumme entsicherte. Lui folgte ihrem Blick. Erschrak, hätte fast die Kontrolle über seinen Pferdekörper verloren.
    Aus der trüben Wolkensuppe schwebte ein Gleiter auf sie zu, eine senkrecht gestellte Linse, 33 Meter lang, zwanzig hoch, vierzehn breit. Auf den kurzen Deltaflügeln hockten Gestalten, die jetzt nach beiden Seiten ausschwärmten. Keine Gorthazi; ihr Aussehen war sehr unterschiedlich. Zwei der Figuren wirkten insektoid; eine wie ein Riesenvogel mit einem Amboss als Kopf; eine wie ein Aal, der in einem
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