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PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

Titel: PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe
Autoren: Uwe Anton
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ihr Schiff im Schlaf beherrschte, zu ihrer Besatzung aber Abstand hielt.
    Ist das die richtige Kommandantin?, fragte der Resident sich. Für das, was ich vorhabe? Für etwas, was ich vor mir selbst kaum rechtfertigen kann, aber tun muss? Aus welchen Gründen auch immer ...
    Vielleicht war sie gerade deshalb genau die Richtige. Rhodan traute sich selbst nicht ganz über den Weg. Er verfügte über eine Lebenserfahrung von knapp drei Jahrtausenden, doch so etwas wie in dieser Nacht war ihm noch nie passiert.
    Aber er hatte keine Wahl. Er musste Kiriaade helfen, es gab keine andere Möglichkeit.
    Er fragte sich, wie dieser innere Zwang, den er verspürte, entstanden war.
    »Gut«, sagte er. »Die Besatzungsmitglieder der JOURNEE sollen sich auf ihre Posten begeben. Wir starten in etwa vier Stunden. Bis dahin werde ich einige Gespräche führen müssen ...«
     
    Hathorjan
     
    Es stank.
    Die eigentümliche, durchdringende Mischung aus zahlreichen Einzelgerüchen war allerdings weniger auf die Vielzahl der Spezies zurückzuführen, die sich in der riesigen Arena versammelt hatten, als auf die Ausdünstungen der Kämpfer. Sie wirkten auf Raye Corona unglaublich intensiv.
    Ihr feiner Geruchssinn kam ihr in diesem Augenblick wie ein Fluch vor.
    Die Ärztin glaubte, die Verzweiflung der Unterlegenen genau vom Triumph der Sieger unterscheiden zu können und sogar die Hoffnung, aber auch die Angst der beiden Kontrahenten, die sich für das Finale qualifiziert hatten. Der eine Geruch war bitter wie Galle, der andere süß wie Honig. Überdies rochen die Forrils, zumindest in Rayes Nase, schon von Natur aus sehr streng, und dieser Umstand schien durch die aufgepeitschten Emotionen nur noch verstärkt zu werden.
    Es stank nicht nur, es war auch schier unerträglich heiß in der Halle. Die Körperwärme von schätzungsweise 20000 Wesen staute sich unter dem Kuppeldach. Zahlreiche Ventilatoren, Abzugshauben und Gebläse kämpften vergeblich gegen sie an.
    Reine Profitsucht, dachte die junge Tefroderin. Die Arena war nicht für solche Zuschauermassen gebaut. Die Veranstalter des Schaukampfturniers wollten so viele Hathors wie möglich mitnehmen und hatten die Zuschauerkapazität rücksichtslos erhöht, die Sperrsitzreihen für die Tefroder zusammengerückt und die Logen für Extremweltbesucher verkleinert.
    Raye Corona fühlte sich einerseits abgestoßen von den Kämpfen, andererseits konnte sie sich der brutalen Faszination, die sie ausstrahlten, nicht entziehen. Sie verabscheute die schiere Gewalttätigkeit, das maskuline - und eigentlich völlig sinnlose - Messen der Kräfte, das Blut, das floss, und die Verletzungen, die es zu behandeln galt.
    Gleichzeitig hingegen schienen diese Aktivitäten tatsächlich irgendwelche Duftstoffe auszuschütten, Pheromone, Lockstoffe, die bis in ihr Innerstes griffen und sie auf eine Weise ansprachen, die sie selbst anwiderte. Sie mochte es sich nicht eingestehen, aber irgendwann hatte sie Gefallen an den Kämpfen der Forrils gefunden.
    Nein. Keinen Gefallen, eher ...
    Sie wusste es nicht. Vielleicht ein animalisches Interesse. Und sie saß bei diesen Kämpfen zu allem Überfluss in der ersten Reihe.
    Was tue ich eigentlich hier?, fragte sich Raye Corona. Ich bin Medizinerin, mit dem Schwerpunkt Implantat-Chirurgie. Ich bin darauf spezialisiert, Tefroder, aber auch Angehörige anderer Völker mit maschinellen, computerisierten Implantaten zu versorgen, und kein Feldscher, den es irgendwie auf ein archaisches Schlachtfeld verschlagen hat, auf dem er mehr Schaden als Nutzen anrichtet.
    Sie seufzte leise. Sie wusste genau, was sie hier tat. Mit 21 Jahren war sie eine der jüngsten Medizinerinnen, die im letzten Jahrtausend in Hathorjan zur Praxis zugelassen worden waren. Genkonditionierung hin, Hypnoschulung her - um in so frühen Jahren tatsächlich Lebewesen behandeln zu dürfen, war durchaus einiges an Begabung erforderlich.
    Sie durfte zwar schon praktizieren, aber ihre Ausbildung war längst noch nicht abgeschlossen. Oder ihre Fortbildung. Sie musste Erfahrungen gewinnen, aus erster Hand Angehörige fremder Völker kennen lernen und sie auch behandeln, wenn sich die Gelegenheit dazu bot.
    Und wann bot sich schon mal die Gelegenheit, einen Forril zu behandeln?
    So gut wie gar nicht. Diese seltsamen Wesen hatten ursprünglich als Techno-Sklaven der Maahks auf einer Ausweichstation der Weltraumbahnhöfe der Methanatmer gelebt. Nachdem sie vor fast 2500 Jahren während des Kriegs gegen die Meister
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