Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe

Titel: PR Andromeda 01 - Die brennenden Schiffe
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
der Insel befreit worden waren, waren sie erst einmal dort geblieben. Dann jedoch waren sie in die Fänge gewisser Veranstalter geraten, über deren Moral und Ethik Raye nicht nachdenken wollte. Sie hätte sich nur sinnlos aufgeregt.
    Seitdem zogen die Forrils durch Hathorjan und boten auf zahlreichen Welten, zumeist aber im Randgebiet, ihre traditionellen Kämpfe dar. Und vor einigen Jahren waren diese Veranstaltungen so richtig in Mode gekommen.
    Die meisten Sippen hatten sich geweigert, ihre Heimat zu verlassen. Sie zogen es vor, weiterhin in den etwa 3000 Raumschiffen zu leben, die auf der riesigen Station gestrandet waren und die sie zu einem obskuren, stadtähnlichen Gebilde verschweißt hatten.
     Aber sie hatten einzelne Angehörige ausgeschickt, die in der großen, weiten Galaxis Hathors verdienen und direkt wieder in Technologie investieren sollten, die wiederum die Lebensqualität der zurückgebliebenen Sippenangehörigen verbessern sollte. Und die leichteste Möglichkeit, schnelles Geld zu machen, war das Angebot eines Sportveranstalters gewesen, der die Forrils ihre traditionellen Kämpfe vor Publikum abhalten ließ. Wobei dieser Veranstalter natürlich kräftig mitverdiente.
    Der Haken dabei war: Der Kampf der Sippen untereinander war seit Jahrtausenden Lebensinhalt der Forrils. Hier ging es nicht darum, den Zuschauern eine Schau zu bieten, hier ging es hart zur Sache. Deshalb waren bei jeder Veranstaltung auch mehrere Mediker anwesend.
    Raye ließ den Blick durch die Wettkampfkuppel schweifen. Auf den fünf Bühnen des erhöhten Podests im Zentrum fand vor dem großen Endkampf, dem Höhepunkt des Abends, zur Zeit ein eher uninteressantes Zwischenprogramm statt. Eine Gruppe von Twonosern versuchte mit nur geringem Erfolg, das Publikum bei der Stange zu halten.
    Die etwa zwanzig seltsamen Wesen jonglierten mit ihren jeweils beiden Armen und Rüsseln unterschiedliche Gebilde aus Formenergie, die explodierten und sich in reale Energie umwandelten, wenn sie sie versehentlich fallen ließen. In Feuer, das etwa zehn Sekunden lang loderte und den Artisten keine schwer wiegenden, aber durchaus schmerzhaften Verletzungen zufügen konnte. Nichts, was man nicht innerhalb von wenigen Minuten mit einem entsprechenden Verband ohne Nachwirkungen heilen konnte, was aber verdammt wehtat, wenn man ihm nicht ausweichen konnte. Und die Twonoser hatten sich vertraglich verpflichtet, die Bühne sogar bei solchen Fehlversuchen nicht zu verlassen.
    Die Wesen faszinierten Raye irgendwie. Sie erreichten dieselbe Größe wie ein durchschnittlicher Tefroder, die Beine und der Rumpf waren durchaus humanoid geformt. Aber schon die zwei dünnen Schulterarme wichen von der Norm ab: Sie waren etwa einen halben Meter lang und wirkten zerbrechlich, ebenso wie die kleinen, weißen, vierfingrigen Hände. Auf dem starken Hals, der kaum noch als solcher zu erkennen war, saß ein 40 Zentimeter langer kegelförmiger Kopf mit nur einem großen Facettenauge in der Mitte.
    Direkt unterhalb des Kopfes kamen zwei Rüssel, durch die die Geschöpfe atmeten. Jeder der Rüssel hatte vier kräftige Greiffinger, die wesentlich stärker als die Hände der verkümmerten Arme waren.
    Dort auf der Bühne versuchten lediglich Weißrüssel, die immer schneller rotierenden Sphären aus Formenergie an einer Berührung mit dem Boden zu hindern.
    Typisch, dachte Raye.
    Das Gesellschaftssystem der Twonoser war in drei Kasten aufgeteilt, die der Rot-, Blauund Weißrüssel. Die Twonoser wurden in ihre Schicht hineingeboren, gleich nach Geburt wurde ihnen die Zeichnung der entsprechenden Kaste eingefärbt, eine Prozedur, die in regelmäßigen Abständen wiederholt werden musste. Nur die unterste Schicht behielt die natürliche Farbe ihrer Rüssel, weiß. Je niedriger die Kaste, um so schlechter waren die Lebensbedingungen. Im Lauf der Zeit war das Ritual der Einfärbung tabuisiert worden, sodass keine der unteren Kasten auf die Idee kam, sich die Rüssel einzufärben.
    Doch nicht diese Teilung in drei Kasten faszinierte Raye am meisten, sondern das seltsame Schicksal dieser Spezies.
    Die Meister der Insel hatten die Twonoser vor etwa zweieinhalb Jahrtausenden ausgerottet. Doch vor knapp 900 Jahren waren sie wie durch ein Wunder wieder in Hathorjan aufgetaucht. Rund zwanzig Milliarden Twonoser hatten eine vorübergehende Bleibe in einer vorgelagerten Kleingalaxis gefunden. Maahks wie Tefroder hatten sich um dieses Volk gekümmert, das gar nicht wusste, wie ihm
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher