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PR Action 31 Das Erbe Des Divestors

PR Action 31 Das Erbe Des Divestors

Titel: PR Action 31 Das Erbe Des Divestors
Autoren: Perry Rhodan
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seinen Wor-ten vielleicht nicht ganz unrecht gehabt hatte. Es war kein weiter Weg, trotzdem ging ihm schon die Puste aus.
    Der Thort hatte Rücksicht genommen und ihnen einen großen Teil des diplomatischen Prozedere erspart. Die Ferronen waren nicht nur großartige Bürokraten, sie hatten auch einen damit verbundenen Hang zum Protokoll samt der Neigung zu einem weitverbreiteten Das haben wir schon immer so gemacht. So schwankte ihre Wirkung auf Terraner irgendwo zwischen Konservatismus, Langsamkeit und unfreiwilliger Komik.
    Die Umgebung, durch die sie geleitet wurden, änderte langsam ihren Charakter. Dieser Teil des Roten Palastes war eine Übergangszone zwischen den öffentlichen Räumlichkeiten und dem privaten Trakt des amtierenden Thort.
    Immer noch waren die Werke von bedeutenden ferronischen Künstlern an den Wänden zu sehen. Der Terraner erkannte eine Büste der Staab Pa-Usch; ein Fresko zeigte den ersten Thort Fer-sayia bei der Entdeckung des Transmitternetzes; einige Bilder waren den terra-nischen Malern des Impressionismus nicht unähnlich, andere waren rein figürlich und zeigten Szenen aus der fer-ronischen Vergangenheit.
    Bull wies auf eine Serie von Wandfresken, die in mehreren Sprachen mit Operation Stein der Weisen bezeichnet waren. Er deutete auf einen rosa Fleck. »Erkennst du dich?«
    Rhodan schaute kurz hinüber. »Nein. Wieso?«
    Sein ältester Freund stand vor den Wandfresken und deutete auf einige eigenartige Figuren. »Wenn du das nicht bist, dann bin ich der rosa Fleck da, und du bist der rosa Fleck dort drüben.« Er lächelte. »Ich liebe den Impressionismus!«
    Dann wandte er sich ab und ging weiter. Rhodan folgte ihm.
    *
    Die öffentlichen Räumlichkeiten waren Tag und Nacht von einer hektischen Betriebsamkeit gezeichnet, welche die Verwaltung eines Sonnensystems mit sich brachte. Obwohl man sagte, dass die Ferronen drei Büroklammern, vier Durchschläge, zwei Aktenreiter und eine Umlaufmappe brauchten, um zwanzig Blatt weißes Papier zu beantragen, war die Verwaltung eines Systems mit so vielen besiedelten Planeten und Monden nicht einfach zu bewältigen.
    Selbst wenn die aufgeblasene ferro-nische Bürokratie nicht gewesen wäre, hätte man einen großen Aufwand treiben müssen, um das Wega-System im Griff zu behalten.
    Der ferronische Wille, diesen Aufwand künstlich aufzublasen, vergrößerte das Problem noch. Aber es lag Sicherheit in dem Wissen, dass jede Information zweimal kopiert, dreimal abgeheftet und an verschiedenen Stellen verschlagwortet wurde, bevor sie in den riesigen Datengrüften verschwand. Man sagte über Ferrol, dass man jede Information wiederfand - nur nicht unbedingt in der zeitlichen Frist des Lebens eines Mitarbeiters der Verwaltung.
    Langsam wichen die ferronischen Bilder und Skulpturen einem anderen Kunststil. »Scheinbar hat der Thort hier seine eigenen Lieblinge aufgehängt«, raunte Bully.
    Rhodan blickte sich um. Er konnte es nicht leugnen. Neben ferronischen Bildern hingen hier Werke irdischer, arko-nidischer Künstler und sogar einige Büsten, die offensichtlich von Capucinu stammten.
    »Erstaunlich«, murmelte Bull mehr zu sich selbst.
    »Was ist erstaunlich?«
    »Schau dir die Bilder an - der Thort hat einen wirklich guten Geschmack.«
    Rhodan warf erneut einen Blick auf die sie umgebende Bildergalerie. »Ich nehme an, dass die meisten Thorts ihr Leben im Amt beenden. Da ist es doch sinnvoll, wenn man seine privaten Quartiere im Roten Palast nach dem eigenen Geschmack gestaltet. Ferronische Kunst wird der Thort zur Genüge zu Gesicht bekommen.«
    Diesem Argument konnte sich Bull wohl nicht verschließen; er schnaubte und grinste.
    Rhodan glaubte schon, dass dieser Weg nie enden würde. Die Atemnot war nicht schlimmer geworden, doch bei jedem Schritt zog es in seinen Rippen, als versuchte jemand brutal, sich mit einer warmen Stricknadel einen Weg durch seine Eingeweide zu bahnen. Dazu kam, dass er das Gefühl hatte, als hätte er gerade einen Marathonlauf hinter sich.
    Es wird immer schlimmer!
    Er war müde und erschöpft. Auf einmal verschwamm vor seinen Augen die Umgebung. Keuchend lehnte er sich mit einer Hand gegen die Wand.
    »Alles in Ordnung?« Bully war neben ihn getreten; so konnte er jederzeit eingreif en, sollte Rhodan das Gleichgewicht verlieren.
    Der Großadministrator biss die Zähne zusammen. Die beiden Ordonnanzen standen unschlüssig herum. Vielleicht waren sie darauf trainiert, bestimmte Dinge nicht wahrzunehmen. Im diplomatischen
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