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PR 2707 – Messingträumer

PR 2707 – Messingträumer

Titel: PR 2707 – Messingträumer
Autoren: Wim Vandemaan
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wie sie die Folie las, die Bitte, am nächsten Tag mit ihm zu Mittag zu essen. Er sah sie vor sich, das Gesicht noch weitgehend unvertraut. Aber aus einem bestimmten Winkel betrachtet war es dem Gesicht seiner Tochter Suzan fast erschreckend ähnlich.
    Wie Kinder doch die Zukunft erneuern, staunte er. Dann schlief er ein im Bewusstsein, dass Farye das Schiff flog.
     
    ENDE
     
     
    Während der Polyport-Präfekt Perry Rhodan alle Hände voll zu tun hat, den Häschern des Atopischen Tribunals zu entkommen, tun sich im Polyport-Netz merkwürdige Dinge. Aber es sind nicht nur Herausforderungen technologischer Art, denen sich die Betreiber des wundersamen Transportsystems gegenübersehen ...
    Arndt Ellmer und Christian Montillon geben mit dem Roman der kommenden Woche weitere Einblicke. Band 2708 erscheint überall im Zeitschriftenhandel unter dem Titel:
     
    VIER GEGEN ITHAFOR

 
    Rätselhafter Balg
     
     
    Es ist nicht bekannt, ob »Balg« tatsächlich die offizielle Bezeichnung für das Objekt ist. Das Wort stammt laut Pri Sipiera aus einem Gespräch zwischen den Mitgliedern einer onryonischen Reinigungsequipe. Der Widerstand auf Luna hatte schon eine Weile Kenntnis von dem »Tempel«, den die Onryonen in der Nähe des Clark G. Flipper-Building errichtet hatten: Das ist ein grauer Quader von 50 mal 42 mal 33 Metern Größe, den das Technogeflecht in mehreren Lagen wie ein verschlungener Garten umgibt. Der an einen Sarkophag erinnernde Behälter mit dem Balg maß 2,3 mal 1,9 mal 1,5 Meter und bestand aus gepresstem und versiegeltem Mondgestein. Verborgene Technik oder einen mechanischen Öffnungsmechanismus gab es nicht – Rhodan und Co. mussten den Behälter aufbrechen, um an den Balg heranzukommen.
    Seiner Bezeichnung wurde das Gebilde insofern gerecht, als Rhodan es spontan an eine annähernd rechteckige, abgeworfene Schlangenhaut erinnerte. Schon die Unterbringung dürfte dafür sprechen, dass es sich um einen Gegenstand handelte, der für die Onryonen von zentraler Bedeutung war oder ist. Ob nun »nur« hinsichtlich seiner Symbolik oder auch in funktioneller Hinsicht, muss dagegen offenbleiben. Die Aktionen bis zu seiner Vernichtung waren alles andere als erbaulich ...
    Rein äußerlich betrachtet schien es sich tatsächlich um ein organisches, wenngleich abgestorben wirkendes Material zu handeln – eben wie die abgeworfene Haut einer Schlange. Erste Untersuchungen auf Luna bescherten noch kein befriedigendes Ergebnis. Die involvierten Wissenschaftler vermochten nicht einmal mit Sicherheit zu sagen, ob das hautähnliche Material überhaupt organischer Herkunft war. Nach den intensiveren Untersuchungen – zunächst an Bord der KRUSENSTERN und später durch Sichu Dorksteiger – hat sich das Rätsel kaum verkleinert.
    Bei der ersten Analyse sprach die Ara-Medikerin Jatin davon, dass eukaryotische Zellstrukturen inklusive darin enthaltener Zellkerne, Mitochondrien, Zentriolen und mehr vorgefunden wurden. Alle Zellvorgänge sind zum Erliegen gekommen. Es liegen Merkmale einer Nekrose vor. (PR 2703)
    Die überaus komplexe DNS wies neben der Phosphorsäure und der Desoxyribose mindestens elf heterozyklische Nukleobasen auf – im Gegensatz zu den vier von Lemurerabkömmlingen: Adenin, Guanin, Cytosin und Thymin. Durchaus möglich, dass bereits die erste Einschätzung problematisch war, handelt es sich bei Eukaryoten doch um Lebewesen , die einen Zellkern haben. Bereits die nähere Betrachtung der »Mitochondrien« zeigte dagegen, dass sie nur oberflächlich aus biologischen Baustoffen bestanden, während sich im Inneren der Doppelmembran etwas verbarg, was an Nanomaschinen erinnerte. Verbunden damit wiederum war die Vermutung, es mit einem Gebilde zu tun zu haben, das auf Zellebene ein biotechnologischer Hybride war.
    Oder, wie Jatin es formulierte: Dieses Ding ist eigentlich nicht organisch. Es scheint vielmehr organisch-biologisches Leben zu imitieren. Oder imitiert zu haben. Denn wie gesagt: Alle Zellvorgänge sind zum Erliegen gekommen. Auch diese Nanomaschinen arbeiten nicht mehr. Der Balg bildete biologisches Leben bis hin zu Vorgängen auf Zellebene fast perfekt ab. Er sieht aus wie etwas, das sich eine denkende Maschine unter Leben vorstellt. Aber es wohnt kein echter Schöpfungsfunken in ihm. (PR 2703)
    Organe gab es keine, die Vitalfunktionen des aktiven Balgs waren dezentral auf alle Zellen verteilt – ebenso die Intelligenz. Jede Nanomaschine in jeder Zelle trug einen Teil bei, vergleichbar einem
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