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PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

Titel: PR 2693 – Meuterei auf der BASIS
Autoren: Susan Schwartz
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sogar die Hauptschuld.
    Ich habe es zugelassen.
    Und er hatte sich ablenken lassen, mit diesen kleinen Abendessen, dem Mischen »unters Volk«. Damit hatte nicht nur er die Stimmung geortet, sondern die anderen hatten auch ihn beobachtet. Immerhin hatten sie ihn nicht aushorchen können, Anrene redete niemals mit Außenstehenden über seine Arbeit, mit keinem Wort.
    Schöner Trost.
     
    *
     
    »Oberst Pauk, was geht da vor sich?«, fauchte er die gefesselte, unwürdig auf dem Tisch stehende Kommandantin der CHISHOLM im Kasernenton an. »Electra, wieso lässt du dich übertölpeln und dir das Kommando abnehmen?«
    »Ich hatte keine Wahl«, antwortete die Algustranerin. »Die sind sehr gut organisiert. Sie haben das Schiff im Handstreich übernommen.«
    »Das ist absolut inakzeptabel!«
    »Ich fürchte, das ist denen egal. Und ich weiß, dass mich ein Disziplinarverfahren erwartet, aber dazu muss es erst mal kommen.«
    Anrene schwenkte um. »Welche Verluste haben wir zu verzeichnen?«
    »Keine, Kommandant. Es ist niemand zu Schaden gekommen.« Es klang aufrichtig.
    Sigma Essibili schob sich wieder ins Bild. »Zufrieden?«
    »Was wollt ihr?«, gab Anrene knapp zurück.
    »Nichts Schlimmes. Glaub mir, wir stehen auf derselben Seite.«
    Der Oberst betrachtete eine Übertragung von den Außenkameras. Die CHISHOLM würde bald in die Atmosphäre des Planeten eintauchen. Er nickte Douglas Zirm zu, der daraufhin den LUNA-Kreuzern den Befehl übermittelte, die Waffensysteme zu desaktivieren und sich zurückzuziehen.
    Essibili beobachtete es auf seinem Schirm, und er nickte mit einer gewissen Erleichterung. Sie durften also landen. Phase 1 des Planes, welchen auch immer sie gefasst haben mochten, hatte funktioniert. »Danke!«
    »Fürs Protokoll«, zischte Anrene. Er konnte seinen Zorn kaum mehr zurückhalten. »Ich wiederhole: Was wollt ihr?«
    »Du wirst es erfahren. Wir sprechen weiter, nachdem wir sicher gelandet sind.«

3.
    Das böse Wort
     
    Die CHISHOLM setzte zur Landung an. In einer Stunde würden sie wieder miteinander reden.
    Anrene erhob sich mit Schwung. »Führungsstab, sofort in den Besprechungsraum!«, befahl er und übergab das Kommando an die Navigatorin.



Kurz darauf fanden sich alle Offiziere in dem kargen Konferenzraum neben der Zentrale ein. Tisch, Sitzgelegenheiten, technische Bedienelemente und ein Servo, der leise schnurrend Getränke verteilte. Die metallverkleideten Wände waren von schlichtem Grau. Nur ja keine Ablenkung ...
    Anrene ließ sich in den Sessel am Kopfende fallen und streckte die langen Beine unter dem Tisch aus. Nacheinander nahmen Sicherheitsoffizier Endo Raik, Waffenoffizier Douglas Zirm, die Leitenden Offiziere Sandra Koriani und Ansur Gold, der Erste Pilot Martin Crantz, die Zweite Pilotin Nurbeg Zyrein und einige weitere Mitglieder des Stabs aus dem medizinischen und technischen Bereich Platz. Insgesamt waren sie zehn Personen mit Oberst Anrene. Sie alle waren Menschen, stammten jedoch von den verschiedensten Planeten.
    Zur Einführung zeigte Anrene auf einem Wandholo die Aufzeichnungen der jüngsten Ereignisse.
    »Ich erwäge, das Kriegsrecht zu verhängen«, eröffnete er anschließend kurzerhand die Konferenz. »Wenn wir das durchgehen lassen, können wir nie wieder den Anforderungen entsprechend handeln.«
    »Es sind Zivilisten«, wandte Raik ein.
    »Unter diesen extremen Umständen sind demokratische Verhältnisse außer Kraft gesetzt, das betrifft auch und vor allem Zivilisten!«, gab er zurück. »Wie sollen wir sie denn schützen? Wir befinden uns im Kriegszustand, ob gewollt oder nicht. Dort draußen lauert eine Gefahr, der wir so gut wie nichts entgegenzusetzen haben – ich kann daher diesen inneren Unfrieden nicht dulden.«
    »Aber was willst du unternehmen?«, wandte Zirm ein. »Irgendwann werden sie deine Drohungen nicht mehr ernst nehmen, dann wirst du schießen müssen.«
    »Auch da haben wir verschiedene Möglichkeiten.«
    Er wandte sich der psychologischen Beraterin Kim Ukkinen zu und wies auf das Standbild, das die gefesselte Algustranerin zeigte. »Welchen Eindruck hast du von Electra Pauk gewonnen?«
    »Gefasst«, antwortete sie. »Sehr ruhig.«
    »Ganz genau«, brummte Anrene. »Nach ihrem bisherigen Verhalten müsste sie in dieser Situation durchdrehen. Was mag diesen plötzlichen Wandel bewirkt haben?«
    Unbehaglich wichen die anderen seinem Blick aus, einige rutschten unruhig auf den Stühlen.
    »Nun?«, fuhr er laut fort. »Können wir uns noch auf sie
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