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PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

Titel: PR 2693 – Meuterei auf der BASIS
Autoren: Susan Schwartz
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verlassen, wenn wir den Tender zurückerobern, oder können wir es nicht?«
    Niemand wagte es, zu spekulieren. Auch die Beraterin nicht.
    »Sprechen wir endlich Klartext!«, brüllte Anrene nach einigen Momenten der eingefrorenen Stille los. Er stand auf und donnerte die Faust auf den Tisch, dass zwei Gläser, die in der Nähe standen, hochsprangen. Er ging mit wenigen raumgreifenden Schritten auf das Holo zu, das die Hälfte der Wand einnahm.
    »Wir haben es mit einer handfesten, wohlorganisierten und gut durchdachten Meuterei zu tun!« Er stach mit dem Zeigefinger nach dem Abbild Pauks. »Und sie steckt da mit drin!«
    Da hatte er das Unwort also gesagt, das Tabu gebrochen! Ein sehr ungemütliches Schweigen folgte. Meuterei. Es gab in der Schifffahrt, ob nun im All oder auf dem Meer, kein schlimmeres Wort. Es fasste einen ungeheuerlichen Vorgang zusammen, der selten gut ausging und der selten so edle Motive barg, wie sie von den Meuterern gern vorgebracht wurden.
    »Es ... es sind Zivilisten«, wiederholte Koriani schließlich mit trockenen Lippen. »Sie ... sie können nicht ...«
    »Essibili sprach von Beteiligung der Mannschaft, und gehört Pauk etwa nicht dazu?«, schnaubte Anrene. »Selbstverständlich behandeln wir den Vorgang ab sofort als Meuterei!«
    »Soll diese Einschätzung der Lage ins Logbuch aufgenommen werden?«, fragte die Positronik aus dem Nichts dazwischen.
    »Warten wir damit noch«, warf Ukkinen rasch ein. »Wir werden exakte Meldung machen, aber ohne dieses Wort.« Sie sah Anrene bittend an.
    Er verstand ihre Beweggründe. Sie waren weit entfernt von zu Hause, sie hatten eine Menge Passagiere dabei und viel zu wenig Besatzung. Keine Kämpfer, keine Bodentruppen, ihr Schutz war nur unzureichend – zumal gegen eine Superintelligenz –, und sie hatten vor kurzer Zeit einen schrecklichen Verlust hinnehmen müssen. Die fragile Gemeinschaft durfte nicht auseinanderbrechen, sonst wäre das der Startpunkt für eskalierende Gewalt, und niemand wäre mehr sicher.
    Das weitere Szenario konnte Anrene sich lebhaft vorstellen. Aufrührer und Randalierer müssten inhaftiert werden, denen bald ihre Sympathisanten folgten. Opportunisten und Kollaborateure würden einen gegen den anderen ausspielen, um festzustellen, welche Seite die stärkere und damit für sie geeignete wäre. Kolporteure würden Gerüchte streuen und aufwiegeln. Mehrere selbst ernannte Anführer würden um die Vorherrschaft kämpfen und womöglich ganze Sektionen einfach abriegeln und als ihr Territorium beanspruchen. Und er hätte viel zu wenige Leute, um im Einzelnen dagegen vorgehen zu können.
    Bis es dazu kam, würden vielleicht Wochen vergehen, möglicherweise Monate. Aber das Ergebnis wäre unausweichlich, falls Perry Rhodan nicht rechtzeitig zurückkehrte. Der Funke des Widerstands war entfacht, nun würde er still vor sich hin schwelen, bis es durch einen Windstoß zum Ausbruch kam. Sie standen erst am Anfang.
    Missmutig zog er die dunkelblonden Brauen zusammen und kehrte auf seinen Platz zurück. »Schön«, räumte er ein. »Wir wissen nicht, ob Pauk unmittelbar beteiligt ist, aber ich kann mich dennoch des Eindrucks nicht erwehren, dass sie mit den Meuterern – und in dieser Runde nenne ich sie so! – sympathisiert.«
    Ukkinen nickte. »Diese Vermutung hege ich auch.«
    »Das bedeutet?«
    »Sie wird vorerst nichts gegen die Leute unternehmen, nicht aktiv, nicht von sich aus. Ich halte es aber für möglich, falls es uns gelingt, ein Kommando einzuschleusen, damit sie ihrer Pflicht nachkommt.«
    »Das heißt, es liegt in jedem Fall an uns. Und wir haben nicht viel Zeit.« Anrene lehnte sich vor, die Arme auf die Tischplatte gelegt, die Hände ineinander verschränkt. »Wir müssen Vorbereitungen treffen, damit wir sofort handeln können, sobald die ihr Ultimatum gestellt haben.« Er wandte sich Raik zu. »Endo, du stellst die Liste zusammen, wer dort drüben ist und in welcher Funktion. Mach einen Vermerk bei denjenigen, die wir als Verbündete gewinnen könnten – oder von denen wir wissen, dass sie es sind. Besonders gekennzeichnet und auf eine gesonderte Liste nach Funktionen geordnet müssen die Crewmitglieder sowie die Passagiere, die an eine leere Stelle gerückt sind.«
    Der Sicherheitsoffizier nickte bestätigend.
    Anrene richtete den Blick ins Leere. »DOCTOR SIN, von dir brauche ich einen technischen Zustandsbericht. Dass die CHISHOLM keine Probleme hat mit der Landung bedeutet nicht, dass alle Reparaturen bereits
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