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PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

Titel: PR 2693 – Meuterei auf der BASIS
Autoren: Susan Schwartz
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erledigt wurden. Womit können wir rechnen, worauf müssen wir uns gefasst machen? Unterstütze die Techniker dabei, den Bericht zusammenzustellen – auch hier nach Funktion geordnet und markiert nach: intakt, repariert, defekt. Zu den Bereichen werden wir dann die Posten zuordnen; nur so bekommen wir eine Chance zu erkennen, wo wir zugreifen können – von außen.«
    »Wird erledigt«, krächzte die Positronik. »Soll ich versuchen, mich einzuhacken?«
    Anrene winkte ab. »Da drüben befinden sich mehr Hacker an Bord als auf allen meinen Schiffen zusammengenommen. Da sind gewiefte Geschäftsleute, Glücksritter, Schwindler und Entwickler. Diplomaten, Spione, Geheimagenten. Blamieren wir uns nicht. Das ist das Erste, womit sie rechnen, und wahrscheinlich handeln wir uns damit nur ein Virus ein.«
    Das Holo schaltete plötzlich auf den Planeten um. Der Tender setzte soeben zur Landung auf einer weiten Hochebene des unbekannten Planeten an. Gut gewählt, nur karge Steppe, keinerlei Baum- oder Strauchbewuchs. Hoffentlich hatten sie daran gedacht, die Tragfähigkeit des Bodens zu prüfen ... Nun, Electra Pauk hatte sicher darauf hingewiesen. Daran würde sie denken.
    Dennoch spürte er, wie sich seine Nackenhaare aufstellten. Was nun geschah, darauf hatte er keinerlei Einfluss. Die Landung eines so großen Moduls war keine Kleinigkeit, tolle Technik hin oder her. Es gab immer Unwägbarkeiten, und vor allem war der Planet dort unten fremd. Sie verfügten zwar über Informationen hinsichtlich der Gesteinszusammensetzung, die zusammen mit der Atmosphäre und vielem Weiteren in vielen Punkten mit der Erde übereinstimmte. Aber es war nicht die Erde.
    Und die CHISHOLM war kein Hundertmeterkreuzer; zusammengesetzt war sie 1300 Meter lang, 1000 Meter breit und 500 Meter hoch. Ein dicker Brummer, dessen Ankunft in jedem Fall Spuren hinterließ. Hoffentlich dachten die da drüben daran, dass sie nicht auf einem stark befestigten Raumhafen niedergingen. Dass bei aller Bodenbeschaffenheit der Untergrund dennoch trügerisch sein konnte. Diese Landung konnte sogar ein Erdbeben auslösen. Sie konnte ...
    »Sie ist gelandet«, erklang Ansur Golds lakonische Stimme; er klang und wirkte immer so, als würde er auf seiner Veranda sitzen, den Sonnenuntergang beobachten und dabei Kaugummi kauen.
    Anrene hörte, wie einige erleichtert ausatmeten. Er widerstand dem Drang, sich die Stirn abzuwischen. Stattdessen glitten seine Finger über das Bedienfeld.
    »Funk hier«, kam es leise aus dem Lautsprecher.
    »Order an alle Trägerkreuzer, je zwei Space-Jets abzustellen!«, befahl der Oberst. »Die 14 Jets sollen einen Sicherheitskreis im Abstand von einem Kilometer um den Tender bilden.« Die Art, wie er das Wort »Sicherheitskreis« aussprach, ließ kaum eine andere Interpretation zu als die, dass die CHISHOLM bewacht statt beschützt werden sollte. Der Funker würde das schon richtig weitergeben, darauf konnte Anrene vertrauen, dafür kannten sie ihn alle zu genau.

4.
    Tag X, 14.30 TS
    Was wir wollen
     
    Zusammen mit seinem Führungsstab kehrte Oberst Anrene in die Zentrale zurück. Die Offiziere positionierten sich auf dem Podest hinter dem Kommandantensessel.
    »Wir werden bereits gerufen«, kam die Meldung, und Derrayn Anrene nickte.
    »Wir nehmen an. Holoübertragung, ich und der Rest der Zentrale hinter mir.«
    Das Feld baute sich mittig auf und zeigte Sigma Essibilis jugendlich wirkendes Gesicht; wäre da nicht der harte Zug um seine eher dünnen Lippen gewesen.
    »Herzlichen Dank für die Gesprächsbereitschaft«, sagte er ironisch. Wenn er beeindruckt war von dem Aufgebot, das ihm übermittelt wurde, zeigte er es nicht.
    »Wir wollten zu der gelungenen Landung gratulieren«, sagte Oberst Anrene. »Damit war nun wirklich nicht zu rechnen.«
    »Oh, das Kompliment werde ich gern weiterreichen. Denn hier an Bord befinden sich durchaus Profis.«
    Auch aus den eigenen Reihen, freiwillig oder nicht, dachte Anrene grimmig. »Zu viel der Unbescheidenheit, Essibili. So etwas hinzubekommen ist auch für Profis nicht einfach. Deshalb haben wir uns ja solche Sorgen gemacht, schließlich geht es hier um einige tausend Millionen Galax wertvollen Materials, Technik, Einrichtungen und desgleichen. Ein Verlust macht sich nicht gut in meiner Bilanz.«
    »Ach ... und die Leute an Bord?«
    »Was soll mit ihnen sein?«
    Anrene registrierte zufrieden, dass es ihm einmal mehr gelungen war, Essibili aus der Reserve zu locken. An seiner linken Schläfe
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