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PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

PR 2693 – Meuterei auf der BASIS

Titel: PR 2693 – Meuterei auf der BASIS
Autoren: Susan Schwartz
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Maskenträger.
    Er hatte natürlich schon die vielfältigsten Kulturen kennengelernt, doch diesem Unsterblichen zu begegnen war ein besonderes Ereignis. Ein kosmischer Reisender mit einem besonderen Schiff und einzigartiger Erscheinung. Die porzellanfarbene Maske bestand aus weicher, technoider Nanoseide und formte das Gesicht perfekt nach. Ein Kom-Modul war in diese Maske integriert, das durch Antippen oder per Akustik aktiviert und bedient wurde.
    »Ja, ich wurde bereits informiert«, antwortete Saedelaere, der dem Oberst entspannt gegenübersaß. »Wie es scheint, hast du die Lage in den Griff bekommen.«
    »Nur durch einen fiesen Trick«, gestand Anrene. Er berichtete, wie er mit seiner Leitenden an dem »Auftritt Perry Rhodan« gearbeitet hatte, der durch ihn selbst simuliert wurde. »Nur so konnte ich sie zufriedenstellen und verhindern, dass sich die Situation immer weiter aufschaukelte.«
    »Und du hast gehofft, dass deine Korvetten uns finden.«
    »Riskant, aber wer fragt danach, wenn es gut ausgeht? Ich hätte sie bestimmt eine Woche hinhalten können, und in der Zeit hätte sich von eurer Seite aus etwas getan. Darauf habe ich vertraut und nicht vergebens.«
    Er war trotzdem überaus erleichtert. Es hätte alles schiefgehen und sein Bluff auffliegen können. Essibili hegte ohnehin die Vermutung, dass er hereingelegt worden war, hatte aber anscheinend auch keine andere Lösung aus dem Dilemma gefunden und deshalb mitgemacht.
    Saedelaere nickte. »Wir hatten schon befürchtet, dass es zu derartigen Aktionen kommen würde, sind aber mehr von gewalttätigen Ausschreitungen ausgegangen. Dieses zivile Verhalten überrascht mich. Und zwar von beiden Seiten. Mein Kompliment.«
    »Das nehme ich erst an, wenn du mir jetzt sagst, dass du uns abholst.«
    Das anpassungsfähige Material der Maske verformte sich zu einem Lächeln. »Das habe ich vor.«
    Der Unsterbliche erzählte dem erleichterten Oberkommandierenden, dass das BOTNETZ bei Steuerwelt I in der Zwerggalaxis Dranat anscheinend eine Art Dimensionstunnel geöffnet hatte. Vermutlich führte dies zu einer weiteren Anomalie, in der sich mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit auch das Solsystem befinden dürfte.
    »Ich bin dort vor rund sechs Stunden abgeflogen«, berichtete Saedelaere, »um die BASIS-Einheiten einzusammeln, und dabei bin ich auch über deine Korvette sozusagen gestolpert. Wenn wir handeln wollen, dann jetzt. Es sind zwar schon viele Zapfenraumer da, aber bisher kein Anzeichen von QIN SHI. Der Dimensionstunnel ist allerdings noch nicht passierbar, weil ein Großteil Dranats von heftigen Strukturerschütterungen heimgesucht wird. Tryortan-Schlünde sind entstanden, Raum und Zeit aus den Fugen geraten.«
    »Also ein Flug in die Hölle«, meinte Anrene.
    »Tja, aber die beste Chance, euch zumindest ein Stück weit nach Hause zu bringen.«
    »Ein Glück, dass ich ihnen das Solsystem versprochen hatte. Dann kann mir keiner vorwerfen, gelogen zu haben ...«
    »Was sie dir als Wortklauberei auslegen werden. Wirst du die Passagiere davon in Kenntnis setzen?«
    Anrene lachte. »Keinesfalls. Ich stelle mich dumm. Es ist nicht von Bedeutung, erst mal müssen wir dorthin gelangen, und dann werden wir schon sehen, wie sie reagieren.«
     
    *
     
    Alaska Saedelaere kehrte auf sein Schiff zurück, und das Andockmanöver aller Einheiten an dem Weltenschiff wurde eingeleitet. Bereits eine Stunde später begann der Flug zum System von Steuerwelt I. Es war 11.30 Uhr.

13.
    17.38 TS: Vom Regen in die Traufe
     
    Das Ziel lag zehn Lichtjahre von der Steuerwelt I entfernt. Umgehend nach dem Eintritt in den Normalraum ließ Saedelaere ein modifiziertes ATG-Feld schaffen. Damit konnten sie sich vor QIN SHI verbergen wie hinter einem unsichtbaren Schirm. Es gab Dinge, die nicht einmal eine Superintelligenz wahrnehmen konnte, und dieses Feld gehörte dazu.
    Die Passagiere waren also in Sicherheit – vorerst. Aber sie waren an keinem friedlichen Ort herausgekommen.
    Der Maskenträger ließ die Daten der Fernortung öffentlich machen, sodass sie alle sehen konnten, was sie erwartete.
    Der Weltraum um das System von Steuerwelt I war aufgewühlt, heftige Strukturerschütterungen sprengten halbwegs die Messskalen, Tryortan-Schlünde öffneten Fenster ins Nichts, Raum und Zeit befanden sich in hyperenergetischem Aufruhr.
    Nicht weniger erschreckend war aber das, was bei Steuerwelt I selbst zu sehen war.
    Zehntausende Zapfenraumer bildeten einen Riegel um den zweiten
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