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PR 2692 – Winters Ende

PR 2692 – Winters Ende

Titel: PR 2692 – Winters Ende
Autoren: Leo Lukas
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würde der Planet von einem Netz aus Licht umspannt.
    »So was haben wir hier nicht«, grummelte Bully. »Irgendeine Idee, wozu diese energetische Konstruktion dienen könnte?«
    »Vorerst muss ich leider passen. Natürlich drängt sich die Mutmaßung auf, dass entweder die Kristallkugeln den Turm speisen oder umgekehrt vom Boden aus die Sextadimblase verstärkt wird – wenn es sich überhaupt um eine solche handelt, wohlgemerkt. Wie ich, glaube ich, bereits bei einem unserer früheren Zusammentreffen dargelegt habe, fällt uns schon die ortungstechnische Erfassung unseres eigenen Sextadim-Schirms recht schwer.«
    »Jaja. Keine Abschweifungen!«
    »Jedenfalls ist der Boden unter der Stadt offensichtlich von ausgedehnten, subplanetarischen Anlagen durchzogen.«
    »Eine nicht eben sensationelle Erkenntnis.«
    »Mehr habe ich vorerst nicht zu bieten.« Der Swoon klang beleidigt. »Wir sind Wissenschaftler, keine Magier.«
    Bully erhob sich. »Nichts für ungut, Professor. Du weißt, wie sehr ich dich und deine wertvollen Beiträge schätze. – Haltet mich auf dem Laufenden und schlagt sofort Alarm, wenn sich drüben im Normaluniversum etwas tut.«
     
    *
     
    Die Runde der Militärstrategen wurde ebenfalls großteils von Holoprojektionen repräsentiert.
    Flottenadmiral Jomo Wangare bewachte mit seinem Flaggschiff ELAS KOROM-KHAN und 3000 weiteren Einheiten die Ephemere Pforte. Ein terranischer Verband gleicher Größe, befehligt von Flottenadmiral Lygas Barstra, befand sich im Fa-System, bei der Brückenwelt, auf der nach wie vor eine Landung mit herkömmlichen Raumern unmöglich war.
    Der dritte Raumadmiral, Stariou Jalhay, würde mit 7501 Schiffen demnächst am Rand der Anomalie eintreffen. Hyperphysikalische Turbulenzen hatten sein Anrücken leicht verzögert.
    Ähnliches galt für die 30.000 Zapfenraumer aus dem Weltenkranz-System. Ihr Flaggschiff war die OQUN LOOC, die wie die gesamte Flotte unter dem Kommando von Xylthen-Protektor Glaudak stand. Als Verbündeter wurde er selbstverständlich in die Planung einbezogen.
    Glaudaks Holo bildete einen hünenhaften, athletisch gebauten Humanoiden ab. Seine Haut war von sehr heller, fast reinweißer Farbe, der Kopf unbehaart. Die breite Nase trat nur wenige Millimeter aus dem Gesicht hervor, was den martialischen Eindruck noch verstärkte. Die Iriden der dunkelbraunen Augen gingen farblich in die Pupillen über.
    Insgesamt, dachte Bully, sah der xylthische Oberbefehlshaber nicht gerade aus, als wäre mit ihm gut Kirschen essen. Aber nun standen sie ja auf derselben Seite.
    Oberst Faustus Baeting, der Kommandant der LEIF ERIKSSON IV, vervollständigte die Runde. Nur er und Reginald Bull waren leibhaftig anwesend.
    Toufec und Shanda Sarmotte hatten die Einladung, an dieser Besprechung teilzunehmen, dankend ausgeschlagen. Ihre Fähigkeiten, meinten sie, lagen auf anderen Gebieten.
     
    *
     
    »Die große Frage«, begann Bully, »lautet: Ist der Feind über die Entwicklung in der Anomalie informiert? Wenn ja – wie gut? Falls nein – lässt sich das als Überraschungseffekt nutzen?«
    »Das waren schon drei Fragen«, sagte Lygas Barstra. »Beantworten könnt sie noch am ehesten ihr vor Ort. Gibt es Anzeichen, dass Delorians Durchbruch bemerkt wurde?«
    »Einstweilen keine. Zumindest wurde keine unmittelbare Reaktion auf der anderen Seite beobachtet. Allerdings ist es den Sonden bis jetzt nicht gelungen, Hyperfunkverkehr von jenseits der Anomalie aufzufangen.«
    »Soll heißen, nichts Genaues weiß man nicht.«
    »So kann man's ausdrücken.«
    Stariou Jalhay hob den Arm. Nachdem Bully ihm durch ein Zunicken das Wort erteilt hatte, fragte er: »Hat man ›drüben‹ den Tunnel geortet, den Delorian geschaffen hat?«
    »Das Verhalten der gegnerischen Einheiten deutet nicht darauf hin. Wobei natürlich nicht auszuschließen ist, dass sie bluffen. Ihr bekommt übrigens soeben sämtliche derzeit vorliegenden Auswertungen überspielt.«
    »Danke. – Wir sehen also vermutlich etwas, das sie nicht sehen. Falls dem tatsächlich so ist, sollten wir diesen Vorteil ausnutzen, ehe unsere Gegenüber auf die Perforation aufmerksam werden und das Möglichkeitsfenster zufällt.«
    »Apropos«, warf Jomo Wangare ein. »Delorians Tunnel ins Standarduniversum steht weiterhin offen?«
    »Zwischendurch gab es Anlass zur Befürchtung, die Öffnung könnte sich verkleinern und letztlich schließen. Aber sie hat sich wieder stabilisiert und in den letzten Stunden nicht mehr
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