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PR 2692 – Winters Ende

PR 2692 – Winters Ende

Titel: PR 2692 – Winters Ende
Autoren: Leo Lukas
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dich nicht bei mir zu bedanken. Dank ist überflüssig. Wir Neuformatierten sind wie die Sayporaner barmherzig und wollen allen Wesen zum Glück verhelfen. Das Neuroversum wartet auf sie. Es wartet auch auf dich, Vater.«
    Yugen presste die Lippen aufeinander. Er sah die Unmöglichkeit ein, seine Tochter jemals wirklich zu verstehen. Sie war nicht länger die Irmayi, die er von klein auf gekannt hatte.
    Sie dachte nicht mehr wie ein Mensch.
     
    *
     
    Irmayi brachte ihn und weitere Terraner zur TAKVORIAN. Der Schwere Kreuzer der Wachflotte Sol würde jene, die sich gegen den Verbleib im Neuroversum entschieden hatten, ins Solsystem zurückbringen.
    Es waren nur wenige, ein paar Dutzend vielleicht. Weder Letriffa Hampton, die Imarterin, die Yugen den verhängnisvollen Thermostrahler zugesteckt hatte, noch der Fanatiker namens Sablatnig befanden sich darunter, auch keine sonstigen bekannten Gesichter.
    Niemand redete viel. Die Stimmung war gedrückt. Ein leichter Nieselregen fiel.
    »Na dann ...«, sagte Yugen. »Hier trennen sich unsere Wege.«
    »Ja.«
    »Ich wünsche dir viel Glück und dass sich dein Traum erfüllen möge.«
    »Das wird er. Ich bin äußerst zuversichtlich.«
    »Schön für dich.« Er hätte sie gern umarmt, spürte jedoch, dass ihr das unangenehm gewesen wäre. Täuschte er sich, oder hatte sie Tränen in den Augen?
    Yugen wandte den Blick ab und sah zu dem 200 Meter durchmessenden Kugelraumer, dessen Form ein Sinnbild der terranischen Raumfahrtgeschichte darstellte: in Terkonitstahl gegossene Tradition.
    Dorthin gehöre ich, dachte er. Ich bin ein Terraner.
    Er konnte und wollte sich, sein Menschsein, nicht aufgeben. Ihm blieb nur zu hoffen, dass der Plan der Sayporaner, Delorians und der Neuformatierten aufging und seine Familie Frieden finden würde.
    Und doch ... Etwas hinderte ihn, die ausgefahrene Bodenschleuse des Schiffes zu betreten.
     
    *
     
    Ihm schien, als höre er Musik, von sehr, sehr fern. Und Gesang, in einer Sprache, die kaum mehr jemand verstand:
    In the twilight glow I seen her / blue eyes crying in the rain. / When we said goodbye and parted / I knew we'd never meet again.
    Ein Mann namens Fred Rose hatte dieses Lied geschrieben, in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts alter Zeitrechnung. Aber berühmt gemacht hatten es andere: Hank Williams, Gene Vincent, vor allem Willie Nelson, dessen Karriere als Sänger damit erst so richtig in Schwung gekommen war.
    Love is like a dying ember / and only memories remain. / And through the ages I'll remember / Blue eyes crying in the rain.
    Auch Elvis Presley hatte es aufgenommen, im »Jungle Room« von Graceland. Mehr noch, es war das letzte Lied gewesen, das der König des Rock 'n' Roll gesungen hatte, sich selbst am Klavier begleitend, ehe er am 16. August 1977 alter Zeitrechnung gestorben war.
    Someday when we meet up yonder / We'll stroll hand in hand again. / In the land that knows no parting: / Blue eyes crying in the rain.
    »Im Land, das keinen Abschied kennt ...«, murmelte Yugen. Langsam drehte er sich um und trat einen Schritt auf seine Tochter zu.
    Irmayi lächelte. Unverkennbar wusste sie in diesem Augenblick, dass der terranische Kugelraumer TAKVORIAN ohne Yugen Estmon-Winter abheben würde.
     
    ENDE
     
     
    Außerhalb der Anomalie tut sich einiges: einerseits QIN SHIS beispielloser Siegeszug durch Escalian, andererseits das verzweifelte Gegensteuern durch Perry Rhodan und seine Verbündeten. Und nun scheint auch Delorian Rhodan aktiver einzugreifen. Indessen gibt es einen Ort, an dem man am wenigsten mit Unwägbarkeiten rechnen würde ...
    Susan Schwartz entführt uns im ersten Teil ihres Doppelbandes in Roman 2693 an Bord des ehemaligen Stolzes der terranischen Flotte. Der Roman erscheint nächste Woche überall im Zeitschriftenhandel unter folgendem Titel:
     
    MEUTEREI AUF DER BASIS

 
    Der Howanetzmann
     
     
    Nemo Partijan wurde am 29. April 1421 NGZ auf Aveda im Stardust-System geboren. Seine Eltern Esther und Eliah arbeiteten als »Prospektoren der Insel« – jene Glückritter, die im Kugelsternhaufen Far Away, aber auch im Stardust-System selbst nach Rohstoffen suchten. Im Stardust-System waren und sind hierbei insbesondere die Howanetze von besonderer Bedeutung; genauer: ihre Ausscheidungsprodukte in Form von Hyperkristallen.
    Die Bezeichnung Howanetze stammt von Marc London. Bei ihnen handelt es sich um elliptisch abgeflachte Strukturen – meist in Gestalt von dunkelblauen, wabernden Sphären von
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