Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2683 – Galaxis im Chaos

PR 2683 – Galaxis im Chaos

Titel: PR 2683 – Galaxis im Chaos
Autoren: Uwe Anton
Vom Netzwerk:
hinübergezogen, vereinnahmt.
    »Gucky? Kannst du meine Gedanken lesen?«
    Wieder keine Antwort.
    Der Druck auf seine Brust wurde größer, war kaum noch zu ertragen.
    Was geschah mit ihm? Hatten MIKRU-JON und die Lichtzelle den letzten Rest Energie verloren? Würden sie einfach in ihr angestammtes Universum zurückstürzen – oder in dem gefangen bleiben, das das Multiversum-Okular simuliert hatte?
    Rhodan konnte nicht mehr atmen.
    Bildete er es sich nur ein, oder traf in diesem Augenblick ein gewaltiger Schlag MIKRU-JON?
    Er taumelte, hatte plötzlich wieder einen Körper und prallte mit dem Kopf gegen die Kante des Terminals – so heftig, dass vor seinen Augen Sterne flimmerten. Aber er sah wenigstens wieder in ganz schwachem Licht einzelne Umrisse, Sessel, Terminals, dann Gestalten. Gucky lag auf dem Boden, Mondra ebenso. Beide schienen bewusstlos zu sein. Nemo Partijan und Ennerhahl konnte Rhodan nicht entdecken.
    Das Licht wurde kräftiger, ein vereinzeltes, völlig verschwommenes Holo bildete sich. Wahrscheinlich hatten die Hyperzapfer und die integrierten Trafitronwandler ihre Arbeit wieder aufgenommen und speisten die Systeme nun mit Energie.
    Aber warum hatten die Schiffsrechner ein einzelnes Holo aufgebaut? Hatte Mikru erkannt, dass diese allumfassende Dunkelheit bedrohlich für die Psychen der Besatzung war? Versuchte sie, ihnen ein Mindestmaß Informationen zukommen zu lassen?
    Das Holo wurde schärfer, und Rhodan konnte endlich die beiden BASIS-Einheiten mit sämtlichen angekoppelten Schiffen erkennen.
    Rhodan wusste nicht genau, was geschehen war, und schon gar nicht, wie. Er musste davon ausgehen, dass Nemo Partijans Vermutung zutreffend und irgendwann zu wenig Energie vorhanden gewesen war, um das Feld aufrechtzuerhalten.
    Sie waren offensichtlich aus der Anomalie zurückgestürzt.
    Aber in welches Universum?, fragte sich Rhodan. Und wann?
    Es wäre nicht das erste Mal gewesen, dass er aus der Zeit herausgenommen worden und viele Jahre später wieder entlassen worden war – mit Schrecken dachte er an die völlig veränderte Milchstraße, die er einst vorgefunden hatte, nachdem er durch den DORIFER-Schock in ein Stasisfeld geraten und Jahrhunderte übersprungen hatte ...
    Ein zweites Holo bildete sich und zeigte eine kleinere Darstellung der Schiffseinheiten.
    Rhodan sah, dass sich der transparente bläuliche Schutzschirm um die Schiffe aufgelöst hatte. Offenbar waren nur noch Restmengen von Energie vorhanden, die ihn nicht mehr aufrechterhalten konnten.
    Dann blendete die Ortung um – und lieferte erschreckende Bilder.
    MIKRU-JON und die anderen Schiffe waren am Ort einer gewaltigen Raumschlacht materialisiert. Wohin die Ortung auch blickte: Raumschifftrümmer. Selbst als Sofortumschalter konnte Rhodan nur ansatzweise erfassen, was hier geschehen war.
    Zapfenraumer aus Chanda hatten offensichtlich gegen Walzenraumer gekämpft. Die escalianischen Schiffe schienen die Schlacht verloren zu haben, es fanden nur noch letzte Scharmützel statt, an denen aber immer noch Hunderte Schiffe beteiligt waren.
    Einige dieser Schiffe hatten die Neuankömmlinge entdeckt und wandten sich ihnen zu. Es waren Zapfenraumer aus QIN SHIS Flotte ...
    Rhodans Gedanken rasten. Sie verfügten über keine Energie mehr, weder für die Waffensysteme noch für die Schutzschirme. Sie konnten nicht beschleunigen und fliehen.
    Sie hingen im Raum wie auf dem Präsentierteller.
    Und die Schiffe von QIN SHIS Flotte schossen für gewöhnlich erst, ehe sie Fragen stellten.
    Falls sie überhaupt Fragen stellten ...

2.
    Drei Schiffe
     
    Nun wusste Alaska Saedelaere wirklich, was es hieß, Abschied zu nehmen.
    Das Gefühl des Abschieds war zwar der ständige Begleiter eines Unsterblichen, doch diesmal war es intensiver als jemals zuvor.
    Der Aufbruch kam für ihn völlig unvorbereitet, wie ein Schlag, der ihn taumeln ließ. Eine schreckliche Leere breitete sich in ihm aus. Es war ein Gefühl, wie er es nie zuvor erlebt hatte, allumfassend, unmenschlich.
    Für einen Moment war er wie gelähmt, dann setzte der Schmerz ein. Ihm war, als stürbe ein Teil von ihm, würde ihm aus dem Körper gerissen. Und gleichzeitig auch aus seinem Geist, seiner Seele. Das Gefühl war überall. Ob es ein ähnliches Gefühl für Perry Rhodan gewesen war, als er sich seine Ritteraura rauben ließ?
    Er schwankte, konnte sich kaum noch aufrecht halten, streckte die Hand nach Eroin Blitzer aus, der ihm gegenüber in der Zentrale des Weltenschiffs saß. Der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher