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PR 2683 – Galaxis im Chaos

PR 2683 – Galaxis im Chaos

Titel: PR 2683 – Galaxis im Chaos
Autoren: Uwe Anton
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BASIS-Versorgungseinheit angekoppelt. Überraschend war das eigentliche Multiversum-Okular hinzugekommen, eine riesige Kugel von 12,6 Kilometern Durchmesser. Rhodan hatte mit Raphael gesprochen, und das Geschöpf aus Formenergie hatte eingewilligt, ein Feld zu erzeugen, das die Bedingungen der Anomalie nachahmte.
    Oder es zumindest zu versuchen.
    Offensichtlich war es Raphael – und dem Okular – gelungen. Jedenfalls hatten etwa 50.000 Zapfenraumer, 38 Kristallkugeln mit einem Durchmesser von 18 Kilometern – nur eine war mit 23 Kilometern Durchmesser etwas größer – und schließlich auch die Weltengeißel, ein umgebauter Handelsstern, die Anomalie verlassen. Dann war QIN SHI ihnen gefolgt, und es war dunkel geworden. Die Anomalie war zusammengebrochen. Ihre besondere Struktur, ihre antagonistische Spezifität und ihr Inhalt existierten nicht mehr.
    Und trotzdem lebten sie noch.
    Warum hat QIN SHI uns nicht entdeckt, als er noch in der Anomalie war?, fragte sich Rhodan. Aber Raum und Zeit spielten keine Rolle mehr. Die Anomalie begann in Chanda und endete in Escalian. Gleichzeitig war sie räumlich begrenzt; die Ortungsinstrumente von Ennerhahls Lichtzelle konnten sie vollständig erfassen.
    Wobei Ennerhahls Lichtzelle ein Schiff für sich war. Die seinerzeit mit diesem Namen ziemlich verharmlosend umschriebenen Schiffe galten als die perfektesten und wunderbarsten Raumer jener Technologie, die auch den Rittern der Tiefe zu Gebote gestanden hatte. Sogar einige der Sieben Mächtigen hatten mitunter Lichtzellen verwendet. Nicht zuletzt deswegen hatte Rhodan das intuitive, wenngleich von niemandem bestätigte Gefühl, dass es sich bei seiner Lichtzelle um jene handelte, die früher Ganerc-Callibso gehört hatte.
    Ihre Konstruktion bestand weitgehend aus fünfdimensional orientierter Formenergie, die die Hathor Strukturon genannt hatten. Ihre Primärenergie bezog sie durch einen permanent arbeitenden Hyperzapfer, der die an Bord ankommenden Kräfte mithilfe von Trafitron-Wandlern nutzbar machte. Bis zu einem gewissen Umfang war es möglich, die Größe und Form des Raumschiffes zu variieren. Im Allgemeinen handelte es sich bei solch einem Schiff um eine silbrig leuchtende Sphäre von bis zu tausend Metern Durchmesser, dessen Konturen einem nebelhaft-diffusen, von innen her glimmenden Schleier glich. Im Extrem konnte es sich auf einen Durchmesser von vielen Dutzend Kilometern aufblähen.
    Ennerhahls modifizierte Lichtzelle war wohl das mit Abstand leistungsfähigste, kampfstärkste und schnellste Schiff im gesamten Galaxiencluster. Vielleicht waren sie deshalb unentdeckt geblieben. Ganercs altes Schiff konnte sich in solch einer Umgebung, in der die Naturgesetze weitgehend aufgehoben waren, offensichtlich selbst vor QIN SHI ausreichend tarnen.
    »Mikru?«, sagte Rhodan. Er wollte sie bitten, eine Verbindung mit einem der anderen Schiffe herzustellen, die sich mit MIKRU-JON und der Lichtzelle in dieser seltsamen Umgebung befanden. Vordringlich natürlich eine mit dem Multiversum-Okular. Wenn ihnen jemand Auskunft über das Geschehen geben konnte, dann Raphael.
    Aber der Schiffsavatar etablierte sich noch immer nicht.
    Rhodan versuchte es über sein Allzweck-Armband, doch weder das Okular noch ein anderes Schiff meldete sich auf seine dringenden Rufe. Auch von Ryan in der Versorgungseinheit des Okulars kam keine Antwort. Bei dem Energieerzeuger fungierte der Raphaelit als Ansprechpartner. Er war ein formenergetischer Avatar des Bordrechners.
    Diese beiden Schiffe, die zwar aus Bauteilen der alten BASIS bestanden, verfügten aber über technische Besonderheiten, die der Schmiede einer Superintelligenz entstammten. ES hatte bei der Umwandlung des alten Trägerraumschiffs seine Finger im Spiel gehabt, das wussten sie durch Raphael. Aber offensichtlich hatte der alte Mentor der Menschheit solch eine Situation auch nicht vorhergesehen.
    »Funkkontakt ist unmöglich«, meldete sich Ennerhahl. Der geheimnisvolle Fremde hatte über die Zentrale von MIKRU-JON Zugriff auf sein Schiff. »Die Daten sind widersprüchlich.«
    »Kannst du mehr sagen?«, fragte Rhodan.
    Der zwei Meter große Humanoide mit der pechschwarzen Haut schaute auf. Rhodan glaubte im Halbdunkel zu erkennen, wie die ebenfalls schwarzen Augen unnatürlich hell leuchteten. »Sie sind so widersprüchlich und unerklärlich wie unsere Umgebung. In der einen Sekunde ist der Raum, der uns umgibt, unbegrenzt, in der nächsten umfasst er nur ein paar Kilometer. Ich
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