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PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

PR 2664 – Hinter dem Planetenwall

Titel: PR 2664 – Hinter dem Planetenwall
Autoren: Hubert Haensel
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Einladung deshalb spontan angenommen.
    »Jeder kann also wissen, was du denkst ...«, sagte der Admiral zögernd.
    An dem Tonfall erkannte Arun Joschannan nicht, ob Ipthey-Hüriit die Feststellung nur wiederholte, weil sie ihn verblüfft hatte, oder ob es sich um eine Frage handelte. Die Stimmlage des Jülziish glich ohnehin einem sehr hellen Zwitschern, und manchmal glitt der Admiral ungewollt in den Ultraschallbereich ab.
    »So ist es«, bestätigte der Erste Terraner. »Wenn ich etwas nicht preisgeben will, sage ich das rechtzeitig.«
    »Mich interessieren deine spontanen Gedanken zu einem bestimmten Thema.«
    »Es geht ums Galaktikum?«
    »Vielleicht ...«, sagte der Admiral schrill. »Ebenso groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um etwas völlig anderes handelt. Im schlimmsten Fall ...«
    »Du machst mich neugierig«, ließ Joschannan wissen, als der Apaso schwieg.
    »Es geht um mehrere Raumschiffe«, erklärte Ipthey-Hüriit. »Diskusraumschiffe, um genau zu sein. Durchmesser ungefähr 640 Meter nach terranischem Maß, die Dicke 270 bis 280 Meter.«
    »Du weißt es nicht genau?«
    »Die Messungen waren durch die Umstände bedingt nicht ganz eindeutig.«
    »Das klingt für mich nach der klassischen Bauweise der Jülziish«, sagte Joschannan. »Trotzdem sind es keine Schiffe eines eurer Völker?«
    »Das habe ich nicht behauptet.« Ipthey-Hüriit widersprach eine Nuance zu schnell.
    Joschannan lächelte bitter. Die Schlussfolgerung, die er eben als Frage ausgesprochen hatte, lag für ihn auf der Hand. Warum sonst hätte der Admiral das zur Sprache gebracht? Glaubte der Jülziish womöglich, die Liga hätte damit zu tun?
    »Diese Schiffe sind etwas Besonderes?«, fasste Joschannan sofort nach.
    »Die APAS I ist das Ergebnis neuester Entwicklungen und Detailforschung«, stellte Ipthey-Hüriit sachlich fest. »Sie ist das bislang beste Flaggschiff, das ich kenne. Aber die anderen Schiffe übertreffen die APAS in vielen Bereichen.«
    Joschannan hielt sich zurück. Dem Admiral aufmerksam zuzuhören und ihn nicht zu unterbrechen war das Beste, was er tun konnte.
    »Ich bin diesen sechs Schiffen im Hypersturm begegnet. Das heißt, ich konnte sie eine Zeit lang mehr schlecht als recht beobachten, wohingegen die APAS ihnen verborgen blieb. Wenigstens glaube ich das. Völlig sicher bin ich mir dessen nicht. Mein Flaggschiff war für Reparaturarbeiten auf einem unwirtlichen Mond gelandet; die fremden Schiffe befanden sich am Rand des betreffenden Sonnensystems ...«
    Ipthey-Hüriit schilderte die hohen Beschleunigungswerte der Unbekannten. Ihre überschweren Intervallkanonen. Die starken Paratronschirme, die sogar den Ausläufern eines kleinen Tryortan-Schlunds trotzten. Dann schaute er den Ersten Terraner auffordernd an.
    »Es gibt einige Jülziish-Völker, die sämtliche Voraussetzungen für solche Innovationen mitbringen«, sagte Joschannan zögernd. »Falls du von mir hören willst, dass die Liga damit zu tun hat, kann ich dich nur enttäuschen, Admiral. Warum sollten wir Testflüge mit Schiffstypen der Jülziish vornehmen?«
    »Um Arkon von den wahren Hintergründen abzulenken?« Ipthey-Hüriit beantwortete die Frage mit einer Gegenfrage. Das war es also nicht, was er spontan hatte hören wollen.
    Arun Joschannan hob die Hände. »Es tut mir leid«, gestand er ein. »Die passende Antwort habe ich wohl nicht parat.«
    »Natürlich denke ich auch an Gataser, Tentra, Latoser und andere«, sagte Ipthey-Hüriit. »Aber wenn du diese Schiffe gesehen hättest ... Außerdem wurden in den letzten Wochen vereinzelt unerklärliche Fremdortungen am Rand des Nabeg-Sektors gemeldet. – Das sind keine Jülziish.«
    Joschannan schwieg, wenngleich nicht lange.
    »Du bist besorgt, Admiral?«, fragte er.
    »Ich denke an das spurlose Verschwinden des Solsystems. Vielleicht stehen diese Diskusraumer damit in Zusammenhang. Die permanenten Hyperstürme haben uns viele Verluste beschert ...«
    Der Erste Terraner dachte in dem Moment an die Information, dass ein Anschlag auf ihn geplant war. Gegen die Eskorte von Admiral Ipthey-Hüriit und eines Teils seiner Flotte hatte er nichts einzuwenden.

3.
     
    »Ich weiß, dass ich ungelegen komme.« Henar Maltczyk wischte sich ein imaginäres Stäubchen vom Revers und zupfte den passgenauen Sitz seines eng anliegenden langen Sakkos zurecht. »Über das Thema Sicherheit müssen wir uns allerdings grundsätzliche Gedanken machen. Es ist nur zu deinem Besten, Arun.«
    »Bist du dieser Meinung,
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