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PR 2648 – Die Seele der Flotte

Titel: PR 2648 – Die Seele der Flotte
Autoren: Christian Montillon
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Machtmittel mehr verfügte. Im Gegenteil, seine Passagiere mussten ihrerseits aktiv werden, um das Schiff zu retten.
    Gucky schob sich auf allen vieren näher zu dem reglosen Nemo Partijan. Seine Gestalt flimmerte nicht mehr. »Los!«, piepste er. »Kommt!«
    Nemo hatte darum gebeten, dass alle näher zu ihm kamen und ihm Vertrauen schenkten. Auch wenn Rhodan nicht verstand, was dies nutzen könnte, stimmte er Gucky zu – sie mussten es wenigstens versuchen. Er wankte zu dem Ohnmächtigen. »Mondra! Ramoz!«
    Der Mausbiber brach im selben Moment zusammen wie Mondra. Auf verschiedenen Seiten des ohnmächtigen Partijan lagen sie jeweils etwa noch einen Meter von diesem entfernt.
    Hoffentlich nah genug für was immer Nemo vorschwebte, dachte Rhodan. Er selbst stürzte ebenfalls, sah, wie die Zentrale sich drehte. Ihm war übel vor Schwäche. Etwas krachte auf ihn, presste ihm die Luft aus den Lungen: Ramoz kam halb auf ihm zum Liegen. Er würgte.
    Die Welt verwirbelte.
    Schon halb bewusstlos, sah er alles nur noch verschwommen. Jemand ging durch die Zentrale, ein wuchtiger Körper. Aber es gab niemanden mehr an Bord.
    Niemanden, der durch den Antigravschacht die Zentrale hätte betreten können.
    Ein schwarzes Etwas senkte sich ihm entgegen: dunkle, lichtlose Haut.
    Die Schwärze breitete sich aus und fraß Perry Rhodan.
     
    *
     
    Noch halb in der Ohnmacht gefangen, suchte er nach einer Botschaft in dem Rauschen, das seinen Verstand überflutete, doch es blieben sinnlose Laute; wie das seelenlose Rattern eines beschädigten Aggregats oder das Geräusch, mit dem Wasser an ein Felsenriff klatschte. Manchmal war es so leise, dass er gar nicht wusste, ob er es sich nur einbildete, dann wieder schmerzte es in seinen Ohren.
    Die seltsamen Laute drangen zu Perry Rhodan durch, wie aus einem anderen Kosmos. Sie quälten sich durch seinen Verstand, mehr noch, sie quälten ihn selbst, indem sie ihn ins wahre Leben zurückrissen. Irgendwann verschwanden sie, und er fragte sich, ob es das Summen der Bordmaschinen gewesen war oder das Rauschen von Blut in seinen Ohren.
    Er war wieder ohnmächtig geworden. Schon wieder.
    Es war immer noch kalt, aber die Kälte störte ihn nicht mehr, wie er erstaunt feststellte. Er nahm die extrem niedrige Temperatur wahr, allerdings bereitete sie ihm keine Schmerzen. Eher schmerzte ihn das Licht in den Augen, das ihm unnatürlich grell erschien.
    Die Finger blieben beweglich, trotz des Eises, das die Nägel überzog. Fast hatte es den Anschein, als wäre Rhodans Körper exakt für eine solche Kälte geschaffen worden.
    Der Gedanke ließ ihn stutzen. Etwas war mit ihm geschehen, aber er wusste nicht, was. Hing es mit dem Anzug der Universen zusammen? Immerhin stellte der Kalte Raum ein eigenständiges Miniaturuniversum dar.
    Ohne Probleme richtete Rhodan sich auf. Die Bewegung ging geschmeidig, keiner seiner Muskeln protestierte.
    Er befand sich nach wie vor in der Zentrale von MIKRU-JON. Gucky, Rynol Cog-Láar, Quistus und Mondra Diamond waren bewusstlos und damit weiterhin handlungsunfähig.
    Ich muss mich nicht um sie sorgen, dachte er. Sie werden nicht erfrieren.
    Wie kam er darauf? Dieser Gedanke war nicht sein eigener gewesen, sondern ihm von außen eingepflanzt worden. Dennoch vertraute er darauf, dass er der Wahrheit entsprach. Jemand hielt die Fäden in der Hand. Der mysteriöse Oracca? Doch warum sollte Rhodan ausgerechnet ihm vertrauen?
    Er wandte sich ab und vergaß seine Begleiter.
    Nur kurz regte sich etwas in ihm: Wie kann ich Gucky vergessen? Und Mondra? Was ...
    Der Gedanke brach ab und verschwand in weiter Ferne. Stattdessen fragte er sich, wie Nemo Partijan und Ramoz hatten verschwinden können. Ramoz hatte zuletzt mit seinem ganzen Gewicht auf dem Terraner gelegen.
    Ob sie vor ihm erwacht waren und die Zentrale über den Antigravschacht verlassen hatten? Das konnte sich Rhodan nicht vorstellen. Immerhin trug er im Gegensatz zu ihnen einen Zellaktivator, müsste also dank der belebenden Impulse lange vor ihnen aus der Ohnmacht erwacht sein.
    Außerdem verfügte Rhodan über ein weiteres Hilfsmittel, das den beiden Verschwundenen nicht zur Verfügung stand – den Anzug der Universen.
    Wie konnte es sein, dass der Anzug sich derart passiv verhielt, in einer Notsituation wie dieser, in einer kosmisch hervorgehobenen, hyperphysikalisch entrückten Umgebung wie dem Versteck der Raumflotte?
    Rhodan konzentrierte sich, versuchte gedanklich einen Kontakt zu dem Anzug zu erzwingen. Er
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