Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
PR 2640 – Splitter der Superintelligenz

PR 2640 – Splitter der Superintelligenz

Titel: PR 2640 – Splitter der Superintelligenz
Autoren: Christian Montillon
Vom Netzwerk:
Alaska, streckte ihm die Hände entgegen. Ihm – oder genauer gesagt: seiner Maske.
    »Leg sie ab ...«, rief sie. »Die Zeit der Ankunft ist da!«
    »Ich ... kann nicht«, rief Saedelaere stockend. Wenn er die Maske ablegte, ergäben sich katastrophale Folgen für alle, die ihn anblickten. Sie würden den Verstand verlieren, wenn sie das irrlichternde Cappinfragment erblickten, womöglich sogar sterben. »Es ist anders als bei euch! Ich trage die Maske nicht nur, weil ich ...«
    Er konnte nicht weiterreden. Lydspor sprang ihn an und riss ihn zu Boden. Es wirkte nicht wie ein echter Angriff, eher schien der Harmoniewächter amüsiert oder entrückt. Gleichzeitig näherten sich ihm die Soldaten, und durch den Vorhang kamen ein weiteres Dutzend Maskenloser.
    Im selben Augenblick schlug eine der Puppen der Arden Drabbuh die Augen auf. Das starre, modellierte Gesicht bewegte sich.
    In der Vision war Saedelaere gewarnt worden, an die Gefahr zu denken. War damit gemeint, dass ihm die Maske buchstäblich vom Kopf gerissen werden konnte? Er wollte aufstehen, doch vier Escalianer stürzten sich gleichzeitig auf ihn. In seinem Augenwinkel trudelte die Lirbal-Frau vorüber, mit der Puppe des Narren im Arm.
    Alaska stieß eine schwere Männergestalt von sich, rollte sich zur Seite, doch schon kam jemand nach.
    Eine Hand tauchte vor ihm auf, wollte ihm die Maske herunterreißen. Alaska konnte sich nicht wehren, war förmlich unter anderen Leibern begraben. Im letzten Augenblick zischte eine fremde Hand heran, die Hand einer eigentlich starren, kalten Puppe, und wehrte den Angriff ab.
    Einen Atemzug später stand Eroin Blitzer wie aus dem Nichts vor ihm, eines seiner Kästchen in der Hand. Ein Energiestoß ging davon aus und trieb die Masse der Escalianer von Alaska weg. »Komm mit mir! Draußen ist es besser!«
    »Die Puppe!«, rief Saedelaere.
    »Ich komme mit dir«, hörte er die Stimme der Prinzessin, diesmal nicht nur in seinem Kopf, sondern auch mit seinen Ohren.
    Arden Drabbuh stellte sich neben ihn, und auf einmal drängte kein Escalianer mehr heran. Sie schienen das Interesse an ihm verloren zu haben und kümmerten sich nur noch um sich selbst.
    Allein Uyari Lydspor stand mit einem Mal direkt vor ihnen. Er hielt einen Strahler in der Hand, richtete ihn auf Eroin Blitzer. »Woher kommst du? Wer ...«
    »Bring ihn weg«, sagten Alaska Saedelaere und Arden Drabbuh gleichzeitig. »Alaska Saedelaere ist mein Gast, und dieses Wesen ist sein Begleiter. Führe ihn zu den anderen in eine Zelle.«
    Noch während sich Alaska wunderte, welche Worte soeben über seine Lippen gekommen waren, wurde ihm klar, dass es endlich so weit war. Die Vision erfüllte sich. TANEDRAR war hier, und sie konnten miteinander sprechen.
    Die Superintelligenz bediente sich des Körpers einer der Puppen und verschaffte ihr ein Scheinleben.
    »Folge mir«, verlangte Arden Drabbuh/TANEDRAR.
    »Warum sagst du nicht sofort, was du zu sagen hast?«
    »Sieh dir zuerst das Ritual an!«
    »Ich habe mich bereits daran sattgesehen! Und ich habe mich an alles Notwendige erinnert, einschließlich einiger Dinge, die ich tief in mir vergraben hatte und nie wieder hervorholen wollte.« Nica. Ihre Schwester. Das Kriechen in den Schuppen und das einzige Wesen, das ihn je Ali genannt hatte.
    »Du musst noch mehr sehen von dem Ritual und der Wirkung, die meine Ankunft auf die Escalianer hat.«
    »Wieso legen sie die Masken ab? Was geschieht mit ihnen?«
    »Geh einen Schritt nach dem anderen, am Ende wirst du verstehen.«
    Obwohl Saedelaere seiner Meinung nach lange genug hingehalten worden war, widersprach er nicht. All das faszinierte ihn zu sehr. Er wollte wissen, was sich draußen, jenseits des Vorhangs, abspielte.
    Er drehte sich zu Eroin Blitzer um, doch der Kleine war verschwunden, genau wie Uyari Lydspor. »Waren sie wirklich hier?«
    Die Puppe lachte. »Du hast mit ihnen geredet, ist dir das nicht Beweis genug?«
    Im nächsten Augenblick standen sie am Vorhang. Alaska zog ihn auseinander und blickte in die große Museumshalle.
    Sämtliche Escalianer lagen am Boden, wälzten sich entrückt und fast orgiastisch umher. Ihre Umgebung schienen sie nicht mehr wahrzunehmen.
    Unwillkürlich erinnerte sich Alaska an die Simulation des Rituals von Ankunft und Aufbruch, wie er es im Kasino auf Ementa erlebt hatte. Schon damals war es ihm beeindruckend und verwirrend vorgekommen, doch es war nur ein müder Abklatsch dessen gewesen, was sich nun vor seinen Augen abspielte.
    Ein
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher