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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger
Autoren: Arndt Ellmer
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Kommandanten zu verpetzen. Wir werden dafür sorgen, dass er es nicht weitererzählt.«
    »Und?«, fragte Partijan. »Wie soll es weitergehen?«
    »Was schlägst du vor?«
    Der Hyperphysiker strengte seine Gehirnwindungen an, aber es wollte ihm nichts Erfolgversprechendes einfallen. Sie mussten auf den Xylthen aufpassen und darauf achten, dass niemand ihr Versteck im Tunnel fand. Und falls doch, mussten sie so schnell wie möglich verschwinden.
    »Selbstverständlich habe ich mich längst umgesehen und ein passendes Versteck gefunden«, sagte Gucky, dem es wohl viel zu lange dauerte.
    Der Ilt bückte sich und packte den Arm des Xylthen. Die andere Hand näherte sich Nemos Hosenbein und klatschte gegen das Material.
    Um den Hyperphysiker tauchte eine neue Umgebung auf. Die Containerstapel deuteten an, dass es sich um einen Lagerraum handelte.
    »Machen wir es uns gemütlich!«, sagte Gucky. »Wir sind im Heckquader des Schiffes, in einer Lagersektion ganz in der Nähe der Triebwerksblöcke. Hier findet uns keiner.«
    Fassungslos sah Nemo Partijan zu, wie der Ilt eine Mohrrübe aus einer Tasche seines SERUNS zog, den Helm öffnete und genüsslich anfing zu knabbern.
    Das Universum verteilt die Mohrrüben ziemlich ungerecht, dachte er.
    Gucky kicherte leise.
     
    *
     
    Die Xylthen waren ein technisch hochstehendes Volk. Auf den ersten Blick ähnelten sie Terranern, waren allerdings deutlich größer als zwei Meter. Der Xylthe vor ihnen am Boden strotzte nur so vor Kraft und Muskeln. Immer wieder warf Nemo Partijan einen zweifelnden Blick auf den Hünen.
    »Die Paralyse hält bestimmt nicht mehr lange«, sagte der Hyperphysiker, nachdem Gucky endlich auch den grünlichen Strunk der Mohrrübe verputzt hatte.
    »Nemo, jetzt bin ich enttäuscht von dir«, klang es zwischen ein paar letzten Schmatzern hervor. »Vertraust du mir überhaupt nicht?«
    »Doch, doch!« versicherte er hastig. »Du bist Gucky, der Retter des Universums, Letzter der Ilts ...«
    Das hätte er besser verschwiegen, denn so stand es als guter Rat im Handbuch für Gespräche mit dem einzigen, einzigartigen Helden diesseits und jenseits der Milchstraße. Das besagte zumindest der Untertitel des virtuellen Buches. Böse Zungen behaupteten, Gucky habe es selbst verfasst.
    Das meiste, was drinstand, hielten Kenner für übertrieben. Eines allerdings entsprach der Wahrheit. Etwas wollte der Ilt nie und nimmer hören, nämlich dass er der Letzte seines Volkes sei. Bestimmt gab es Überlebende der Kolonie auf Mystery im Coloris-System. ES hatte sich dazu aber nie konkret geäußert.
    »Ich habe vorgesorgt«, säuselte Gucky. »Für den Fall, dass ich einen Fehler mache, rettest du uns, die Menschheit, das All ...«
    Der Ilt griff hinter sich. Etwas Dunkles schnellte Nemo entgegen, klatschte gegen den SERUN.
    Reflexartig fing er es auf. Verblüfft starrte er auf ein Bündel Riemen.
    »Zieh ihm die Uniform aus und fessle ihn! Er kommt bald zu sich.«
    »Ich soll den Xyl...«
    »Beeil dich, ehe er Hackfleisch aus dir macht.«
    Nemo Partijan fühlte sich, als habe ihm jemand ein Brett vor die Stirn geknallt. Das Blut rauschte in seinen Ohren, vor seinen Augen tanzten bunte Kreise. Er starrte das Bündel an, das zwischen den Fingern des Handschuhs zuckte. Würmer, Riemen, was auch immer. Die Oberfläche ähnelte Metall.
    »Die Paralyse lässt nach«, erklärte Gucky ungerührt und zog eine weitere Mohrrübe aus der Tasche, um seine Mahlzeit fortzusetzen. »Wie du mit diesen Metallfesseln umzugehen hast, weißt du hoffentlich.«
    »Ja – äh, was ...«
    Er bückte sich hastig, schälte den Kerl aus Jacke und Hose, fädelte dann den ersten Riemen aus dem Bündel. Er wickelte das eine Ende um ein Handgelenk des Xylthen, zog dessen Arme nach hinten und umwickelte das zweite Gelenk. Der Riemen hielt wie festgeschweißt.
    Nemo erinnerte sich an Filme, in denen er so etwas gesehen hatte. Er berechnete, dass die Arme des Hünen die meiste Kraft oberhalb der Ellenbogen entfalteten, und legte dort eine zweite Fessel an. Anschließend verfuhr er mit den Fußgelenken und Knien des Xylthen ebenso. Als er sich aufrichten wollte, hielt Gucky mit dem Raspeln inne. »Du musst seinen Oberkörper fixieren.«
    Ratlos musterte Partijan den Xylthen. »Und wie?«
    »Eine Fessel um den Hals, die du anschließend an einer passenden Stange oder in einer Öse befestigst. Dort zum Beispiel.«
    In regelmäßigen Abständen ragten metallene Halteschlaufen aus den Containern. Partijan
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