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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger
Autoren: Arndt Ellmer
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Schiff.«
    »Und wenn wir entdeckt werden und die Werft sich in undurchdringliche Schirme hüllt?«
    »Das wird sich finden.«
    Zunächst einmal mussten sie sich darüber im Klaren sein, wie sie unbemerkt ins Innere von APERAS KOKKAIA gelangen konnten. Gucky bevorzugte die direkte Teleportation, aber Nemo Partijan war für das Huckepack-Verfahren – aus rein rechnerischen Gründen, wie er sagte.
    Teleportationen über kurze Strecken waren angesichts der hyperphysikalischen Verhältnisse der stellaren Umgebung noch am ungefährlichsten.
    »Ich will das Modell sehen«, scherzte Gucky.
    Der Quintadim-Topologe sperrte den Mund auf.
    »Schon gut, Nemo. Das dauert mir zu lange. Bereiten wir also das Auschecken vor. Mikru, was meinst du?«
    »Es ist deine Entscheidung, Gucky.«
    Die Computeranlagen meldeten, dass es gemäß Terrania-Standardzeit Mitternacht war. Der 4. Oktober 1469 NGZ brach an.
     
    *
     
    Mikru gab erneut Alarm. Gleichzeitig wechselte die Holodarstellung der Panoramagalerie. Sie zeigte nun einen diffusen Schatten, der hinter einem der größeren Zapfenraumer auftauchte und mit hoher Beschleunigung davonraste.
    Die Ortung blieb ungenau.
    Gucky trat von einem Bein auf das andere. »Auswerten, schnell! Ist es ein Beiboot?«
    Die hyperphysikalischen Störungen ermöglichten keine detailgetreue Darstellung. Erst nach und nach gelang es MIKRU-JON, die Störfaktoren herauszurechnen.
    Es sah aus wie ein Diskus. Eine Space-Jet? Der Bewegungsvektor zeigte auf die Werft.
    »Es flieht«, sagte Gucky aufgeregt. »Das kann nur ...«
    Grelle Eruptionen ließen ihn verstummen.
    »Die Energiewerte der Eruptionen steigen«, verkündete Mikru. »Das Boot wird höchstwahrscheinlich beschossen.«
    Einen Augenblick später verschwand der Diskus in einer Energiekaskade.
    »Mikru, wo ist es geblieben?« Der Ilt suchte nach Anzeichen einer Explosion.
    »Da ist nichts«, antwortete das Bewusstsein des Schiffes. »Kein Hinweis auf Treffer oder die Vernichtung.«
    Der vage Hinweis dämpfte die Panik in Guckys Innerem ein wenig. Ein fliehendes Boot, das konnte womöglich Perry sein. Oder er wurde in einer hastig ausgeführten Aktion von dem Schiff in die Werft überstellt.
    Der Ilt warf Nemo Partijan einen kurzen Blick zu.
    Der Hyperphysiker hielt die Augen halb geschlossen und kommunizierte über seine Konsole mit dem Obelisk. »Keine Hyperemissionen«, stellte er fest. »Aber das will nichts heißen. Sie gehen in denen der Umgebung unter.«
    Die Emissionswerte des Werftfunks schnellten auf den dreifachen Normalwert. Der Diskus war dort angekommen, soviel stand für Gucky endgültig fest. Der Ilt schloss den Helm seines SERUNS und ging zum Schacht.
    »Die Wahrscheinlichkeit, dass sich Perry Rhodan in der Werft befindet, hat sich deutlich erhöht«, sagte Mikru. »Danach wolltest du doch fragen, oder?«
    »Ja. Wir gehen rüber.«
    »Zu gefährlich«, lehnte Nemo Partijan ab. »Wir sollten warten, bis sich die Hektik gelegt hat.«
    Gucky stemmte die Fäuste in die Hüftgegend. »Die Werft ist kein Hotel. Es gibt keine Garantie, dass wir Perry morgen dort noch antreffen. Ich gehe jetzt. Du wolltest mich begleiten. Wenn du es dir anders überlegst, soll es mir recht sein.«
    »Ich komme mit. Vier Augen sehen mehr als zwei.«
    Gucky feixte heimlich. Um das Universum viele, viele Male zu retten, hatte ihm bisher stets sein eigenes Paar gereicht. In der Werft würde es nicht darauf ankommen, wie viele Augen sie hatten, sondern welche Erkenntnisse auf dem Gebiet der Quintadim-Topologie Partijan gewinnen konnte.
    Der Ilt wandte sich an Mikru, die Partijan zum Schacht begleitete.
    »Ich stimme Gucky zu«, erklang die sonore Stimme des Avatars. »Bringt Perry gesund wieder zurück.«
    Gucky nickte. »Nichts tue ich lieber. Und bisher haben wir das auch jedes Mal geschafft.«
    Im Gesicht des Avatars zeigte sich so etwas wie Erleichterung. Dem Ilt fiel es auf, dem Hyperphysiker nicht. Partijan stand geistesabwesend am Schacht und schaute in die Ferne.

2.
     
    Mikru entschied sich für einen einzeln fliegenden Zapfenraumer mit einer Länge von 1,35 Kilometern und einem Durchmesser von 400 Metern, der Kurs auf die Werft hielt. Im Größenvergleich der beiden Fahrzeuge spielte MIKRU-JON allenfalls die Rolle eines Zahnstochers.
    Eines unsichtbaren Zahnstochers, wie Nemo Partijan erleichtert feststellte. Immer wieder wandte er den Kopf und musterte den Ilt. Gucky ignorierte es.
    Nun gut , dachte der Hyperphysiker. Bestimmt hat er Hunderte Einsätze
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