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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger
Autoren: Arndt Ellmer
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Fassung. »Das ist nicht lustig. Ich habe dir keineswegs erlaubt, in meinen Gedanken zu lesen.«
    »Entschuldige, aber dann lass deine Gedanken einfach nicht so offen rumliegen, dass sie einen ahnungslosen Telepathen geradezu anspringen. Sie sind mir einfach so ... reingerutscht.«
    »Na gut«, sagte Partijan in versöhnlichem Ton. »Einmal ist keinmal.« Erleichtert registrierte er, dass der Ilt seine ewige Wanderung beendete.
    Gucky zog die Beine nach oben an den Körper und blieb im Schneidersitz mitten in der Luft hängen; der Multimutant liebte es bekanntlich, mit seinen Fähigkeiten zu »spielen«.
    »Acht Tage sitzen wir hier herum und warten, dass Perry sich meldet«, sagte der Ilt nach einer Weile.
    Partijan stapfte in Gedanken längst wieder durch die »Landschaftsmodelle«, die er für das Sternenchaos von Kollaron-Viibad entwickelte. Steinchen für Steinchen trug er zusammen, um die hyperphysikalischen Phänomene dieses Teils der Sternenbrücke in einem Modell mathematisch darzustellen. Quintadim-Topologie nannte er den von ihm selbst erfundenen Zweig der Hyperwissenschaften. Darin ging es um die Betrachtung des übergeordneten Kontinuums als eine Art Landschaft, in der vier-, fünf- und sechsdimensionale Einflüsse wirkten.
    Für einen Wissenschaftler wie Nemo Partijan war die Sternenbrücke zwischen den beiden Teilgalaxien Dosa und Zasao ein hyperphysikalisches Schlaraffenland. Sie zu erforschen, dafür konnte er gar nicht genug Zeit haben.
    Verstand Gucky das nicht?
    He! Jetzt darfst du meine Gedanken lesen. Ich erlaube es dir ausdrücklich!
    Der Ilt reagierte nicht. Er schwenkte seinen Körper um 180 Grad, sodass er die Panoramagalerie der Holoprojektionen vor sich hatte. Sie zeigten eine riesige, von Beulen übersäte Kugel: APERAS KOKKAIA, die Werft.
    »Der Ort des Wandels«, sagte Gucky. »Was immer sich da wandelt oder gewandelt wird, ist deutlich zu erkennen.«
    Eine Holoprojektion zeigte eine starke Vergrößerung des Weltraums nahe der Kugel. Dort hing die BASIS, das alte Fernraumschiff der Menschheit. Angehörige Dosanthi, Xylthen und Badakk, Völker dieser von Krieg beherrschten Galaxis, hatten sie erobert und nach APERAS KOKKAIA geschleppt. In rund hundert Teile zerlegt, trieb sie in einigem Abstand neben dem riesigen Gebilde, das sich als ein ausgebrannter Handelsstern entpuppt hatte. Die Sonnentarnung des Giganten existierte nicht mehr, die gewaltigen Maschinenanlagen im Innern hatten die Werftbetreiber vermutlich einer neuen Bestimmung zugeführt oder sie stillgelegt.
    Wenn Nemo Partijan den Begriff »Werft« wörtlich nahm, wurden im Innern der Kugel Raumschiffe überholt oder gebaut. Aber welche Größe diese haben könnten, war ihm unbekannt. Offenbar war sie aber auch für Schiffe wie die BASIS geeignet.
    »Der Vorgang der Teilung ist noch nicht abgeschlossen«, antwortete der Hyperphysiker nach einer Weile. »Innerhalb der blauen Schirmfelder teilen sich die Segmente immer weiter oder fügen sich zu neuen Gebilden zusammen.«
    »Genau deswegen bin ich nervös«, sagte Gucky auffällig leise. »Die BASIS besteht eigentlich aus genau 100.000 Segmenten. Genau die Segmente, in die sie sich in jenen Tagen nahe X-DOOR zerlegte, als die Hamiller-Tube auf Anweisung NATHANS das Trägerschiff zerlegte.«
    »Das ist zwei Ewigkeiten her«, sagte Partijan abfällig. »Wer weiß davon schon noch außer ein paar Historikern? – Oder Unsterblichen«, fügte er hastig hinzu, als ihm bewusst wurde, was er in diesem Moment gerade gesagt hatte.
    Gucky überhörte den Einwurf. »Was wir hier sehen, sieht völlig anders aus. Das Schiff zerlegt sich auf eine Weise, von der wir bisher nicht wussten, dass es möglich ist.«
    Rhodan war aufgebrochen, um jenes Segment aufzusuchen, in dem sich die Präsentationslounge von Deck 7 befand. Dort hatte er sich mit Ennerhahl treffen wollen, jenem undurchsichtigen Fremden, dem Gucky keinen Nanometer über den Weg traute. Ennerhahl spielte sich auf wie ein Schiedsrichter in einem Ratespiel, der ab und zu dubiose Hinweise gab und die Spielteilnehmer dann agieren mussten. Oder wie ein Puppenspieler, der die Figuren an unsichtbaren Fäden tanzen ließ.
    Von der Präsentationslounge aus gab es einen Zugang zu einem verborgenen Raum, der die hyperphysikalischen Charakteristika eines fremden Universums aufwies. Dieser Raum war angeblich das Multiversum-Okular, was immer damit auf praktischer Ebene genau gemeint war.
    »Hoffentlich hat Perry es nicht bis zur Lounge
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