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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger
Autoren: Arndt Ellmer
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gemacht.«
    Die 1,60 m große Terranerin hatte sich mehrere Tage nicht blicken lassen. Sie trat zu dem Ilt. Mikru trug einen eng anliegenden Anzug, der ihren zierlichen Körperbau betonte. Ihre Bewegungen, ihre Mimik – alles wirkte verdammt echt. Gucky rief sich hastig in Erinnerung, dass es sich bei Mikru um eine Holoprojektion mit einer prallfeldverstärkten Oberfläche handelte und nicht um ein Lebewesen. Es war die Projektion des Multibewusstseins, das in dem Privatraumschiff Perry Rhodans existierte, das er vor Jahren quasi nebenbei in einem Museum »erworben« hatte.
    Mikru ging nicht auf Guckys Scherz ein. Ernst sah sie ihn an. »Perry Rhodan hat dir den Wunsch verwehrt, ihn zu begleiten. Schon vergessen?«
    Der Ilt nahm den Ball auf. »Als Eingreifreserve wie immer.«
    »Du wirst nie in die BASIS gelangen. Die Schirmfelder um die Segmente sind undurchdringlich.«
    »Dann hat auch Perry es nicht bis zur Präsentationslounge geschafft.«
    Der Gedanke, dass die Xylthen, Dosanthi, Badakk und wie sie alle hießen, Perry entdeckt und aus dem All gefischt haben könnten, drängte sich auf. Vielleicht versuchten sie ihn als Schlüssel zu benutzen, um ebenfalls unter die Schirme zu gelangen. Denn auch ihnen blieb der Zutritt versperrt. Mit annähernd hundert Zapfenraumern der QIN-SHI-Garde lagen sie auf der Lauer.
    Gucky hatte inzwischen ein weiteres Holo aufgerufen. Es zeigte APERAS KOKKAIA. Bei der 150 Millionen Kilometer entfernten Werft herrschte reger Schiffsverkehr. Zapfenraumer trafen ein oder flogen ab. Meist dockten sie in den leeren Vertiefungen unter den Kuppelschirmen an. Einige der an kristallene Diskokugeln erinnernden blauen Objekte verließen ihre Standorte ebenfalls oder kehrten unter die Kuppelschirme zurück.
    Ab und zu wurde die Abbildung unscharf. Stücke aus der Werft schienen sich aufzulösen, wurden nach einer Weile wieder deutlicher. Die hyperenergetischen Einflüsse der Umgebung sowie das allgegenwärtige Paraflimmern des Vii-Schleiers erschwerten die Ortung.
    MIKRU-JON gab stillen Alarm. Eine der Kugeln hielt einen Kurs, der sie in die Nähe des Obelisks führte.
    »Alarmstart vorbereiten!«, sagte Gucky hastig. Als stellvertretender Expeditionsleiter führte er in einem solchen Fall automatisch das Kommando.
    Die Sensoren der Zapfenraumer waren dem Ortungssystem von MIKRU-JON weit unterlegen. Bei den blauen Kugeln mit ihren 18 Kilometern Durchmesser wusste Gucky es nicht. Er hoffte, dass der 73 Meter lange und an der Bodenplatte 31 Meter breite Obelisk im Fall einer Entdeckung als harmlos eingestuft wurde. Die energetischen Systeme schliefen, die Versorgung der Insassen und der Beobachtungssysteme arbeitete auf Minimalniveau.
    Gucky und Nemo hielten gespannt den Atem an.
    Die Kugel beschleunigte und verschwand. Eine andere tauchte dicht über der Werft auf und sank in eine der Kuhlen. Vielleicht war es auch dieselbe.
    Bange Minuten verstrichen, dann gab MIKRU-JON Entwarnung.
    »Der Schwarze Peter liegt jetzt bei dir!«, sagte Gucky zu Mikru. »Durchforste alle deine Ortungsdatenspeicher. Gibt es wirklich keinen Hinweis auf ein Notrufsignal von Perry oder Ennerhahl?«
    Es dauerte außergewöhnlich lange, bis der Avatar antwortete. »Nein«, sagte er dann. »Da ist nichts.«
    »Und weiter?«, bohrte der Ilt. »Welchen Rat gibst du mir?«
    Mikru schenkte ihm ein verhaltenes Lächeln. »Egal, welches Ziel du erreichst, ob nun die Werft oder ein Segment der BASIS, du wirst Rhodan nicht antreffen.«
    »Das Orakel von Delphi war ein Dreck gegen dich.« Gucky erhob sich. Für ihn war der Fall klar. »Wenn wir Perry nirgends finden, auch nicht in einem der Zapfenraumer, dann ist er mit Ennerhahl über alle Berge – in einem fremden Universum oder sonst wo.«
    Nemo Partijan verließ seinen Sessel ebenfalls. »Und wofür entscheidest du dich?«
    »Wir brauchen Informationen über die Werft, über QIN SHI, über die Dosanthi, vor allem aber über das Solsystem und die BASIS. Was ist mit der solaren Menschheit? Existiert sie noch? Was steckt hinter unserer Entführung?«
    »Du definierst dein Einsatzziel einfach um!«
    Gucky bildete sich ein, aus dem Tonfall des Hyperphysikers so etwas wie Entrüstung herauszuhören. »Wenn du so willst – ja!«
    »Es bleibt ein Selbstmordkommando«, sagte Partijan. »Aber ich bin dabei. Wie willst du von der Werft wieder wegkommen?«
    »MIKRU-JON wird einen gerafften Funkimpuls erhalten und nahe an der Werft vorbeifliegen. Wir teleportieren dann zurück in das
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