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PR 2637 – Die Informationsjäger

PR 2637 – Die Informationsjäger

Titel: PR 2637 – Die Informationsjäger
Autoren: Arndt Ellmer
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erneut den Mund.
    Um ihn herum wurde es dunkel und im gleichen Augenblick wieder hell.
    Für Nemo Partijan war es die Hölle.
     
    *
     
    Sie materialisierten in einem metallenen Tunnel. Dumpfes Wummern drang auf Nemo ein. Die Vibrationen übertrugen sich auf den SERUN.
    Guckys Hand berührte ihn noch immer an der Hüfte, ließ ihn in diesem Augenblick jedoch los.
    Grellgrünes Licht stach auf seine Sehnerven ein. Die Augen tränten. Undeutlich erkannte er den wuchtigen Schatten, der vor ihnen aufragte.
    Nemo Partijan warf sich nach vorn. Er wollte den Riesen fassen und ihn gleichzeitig mit einem gezielten Schuss aus dem Paralysator außer Gefecht setzen.
    Partijan bekam die Waffe nicht aus dem Holster. Er zerrte daran, aber der Handstrahler bewegte sich keinen Millimeter.
    Die wuchtige Gestalt vor ihnen legte einen klobigen Stock auf ihn an. Nemo sah den Lichtkreis des Abstrahlprojektors und glaubte, sein letztes Stündlein habe geschlagen. Er hörte ein Fauchen, das er der Waffe zuschrieb. Instinktiv schloss er die Augen und wartete auf den Schlag gegen seinen Körper.
    Er blieb aus. Stattdessen entwickelte der Stock ein unwirkliches Eigenleben. Die Spitze verbog sich und zeigte zur Decke.
    Aus dem Rachen des Xylthen drangen blubbernde Geräusche. Er zerrte an der Waffe, aber sie entwand sich ihm auf unbegreifliche Weise.
    Er ließ sie los und warf sich nach vorn.
    Guckys Paralysator arbeitete leise mit minimaler Streuung und schickte den Hünen ins Reich der Ruhe und Harmonie. Mit telekinetischer Unterstützung des Mausbibers sank der Xylthe lautlos zu Boden.
    Partijan zuckte im SERUN zusammen, als Gucky plötzlich herumfuhr. Durch die Helmscheibe schaute der Ilt ihn irgendwie böse an.
    »Was war das, Nemo?«
    »Ich verstehe nicht, was ...«
    »Du wolltest diesen Kerl doch nicht etwa mit bloßen Händen niederringen? Du hast unnötig deinen Standort verraten und dem Gegner gezeigt, dass wir mit Deflektorfeldern arbeiten. Außerdem hast du mich behindert.«
    Nemo stieg das Blut in den Kopf. »Das war ... das konnte ich nicht ...«
    »Schon gut. Hätte der Xylthe seine großkalibrige Waffe ausgelöst, wäre unsere Mission bereits in der ersten Minute gescheitert.«
    »Die Schirme der SERUNS sind ...« Die Worte erstarben ihm angesichts von Guckys heftigem Kopfschütteln im Hals.
    »Junger Freund«, sagte der Ilt. »Für uns selbst bestand keine Gefahr. Aber die Sensoren dieses Schiffes hätten den Energieausbruch angemessen und Alarm ausgelöst.«
    Nemo Partijan spürte, wie das Blut übergangslos aus seinem Gesicht wich. »Entschuldige bitte. Ich war zu voreilig. Das wird mir kein zweites Mal passieren.«
    Der Ilt hörte ihn nicht mehr. Er war bereits verschwunden.
    Nemo starrte auf den Xylthen, der reglos am Boden lag. Wie lange die Paralyse anhielt, wusste der Hyperphysiker nicht, dazu kannte er sich mit der xylthischen Physis nicht gut genug aus. Er wusste lediglich, dass es ein Fehler gewesen wäre, vorschnell Analogien zum Menschen herzustellen trotz der äußerlichen Ähnlichkeit.
    Er holte einmal tief Luft, dann drehte er sich langsam um die eigene Achse und sicherte nach beiden Richtungen.
    Das war falsch!, sagte er sich. Erst die Waffe ziehen, dann umdrehen.
    Er wiederholte den Vorgang, entsicherte die Waffe und justierte die Paralysedosis auf eine geschätzte Körpermasse von 200 Kilogramm. Jetzt wünschte er sich nur noch, dass Gucky zurückkehrte, bevor der Xylthe wieder zu sich käme.
    Partijan war Wissenschaftler, kein Soldat. Je länger er darüber nachdachte, desto klarer wurde ihm sein Fehler. Er hätte Gucky niemals begleiten dürfen. Er würde die ganze Zeit ein Klotz am Bein des Ilts sein, der sich mehr auf ihn als auf alles andere konzentrieren musste.
    Warum bin ich nicht bei Mikru geblieben?
    Die Antwort auf seinen Gedanken klang leise aus den Tiefen des Tunnels zu ihm durch. »Weil wir Informationen brauchen, die vermutlich nur du besorgen kannst.«
    »Gucky?«
    »Wer sonst!«
    »Gut, dass du wieder da bist. Ich war schon in Sorge, der Xylthe könnte aufwachen.«
    »Der schläft mindestens eine Stunde.«
    »Das wusste ich nicht.«
    »Du hättest nur die Mikropositronik deines SERUNS zu fragen brauchen. Die kennt die Intensität der Dosis und damit auch die ungefähre Dauer der Paralyse.«
    Nemo sah dem Ilt zu, der sich über den Liegenden beugte und dessen Pupillen anleuchtete.
    »Er ist gelähmt, aber er kann uns hören«, sagte Gucky. »Er wird nichts unversucht lassen, uns beim
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