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PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa

Titel: PR 2635 – Jagd auf Gadomenäa
Autoren: Hans Kneifel
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körpereigenes Wasser zu reinigen. Nach dem Filterprozess wirst du es trinken können, ohne Abscheu oder Schaden zu nehmen.«
    Mit anderen Worten: Du sollst dein Wasser in den Tornister abschlagen, sagte Puc und hob das linke Bein über das rechte Knie. Eine Reserve und eine zusätzliche Möglichkeit, dein Leben zu verlängern. Du musst deinem Ziehvater wirklich etwas bedeuten!
    Der Junker stellte den schwer gewordenen Tornister auf den Boden der Wegschale und brachte aus dem Inneren des zweiten Pakets einige Handvoll bräunlichgelber Riegel zum Vorschein.
    »Nahrungsreserve«, erläuterte er. »Sie können dir als Essen dienen und enthalten wertvolle Bestandteile unserer Grundnahrungsmittel. Ebenso wie der Wasservorrat können sie dein Leben retten helfen. Wenigstens für einige Zeit.«
    »Das Reisen mit dieser Onuudoy scheint mehr als lebensgefährlich zu sein«, brummte Routh und schüttelte sich. »Wenn ich gewusst hätte, was mich unter Umständen erwartet ...«
    Er ließ den Satz unbeendet. Bei jedem weiteren Blick auf die schwebende Scholle. Jede Aktion des Junkers und jede seiner Bemerkungen jagte einen weiteren Schrecken durch Rouths Gedanken.
    Als Cülibath das letzte Paket öffnete und entfaltete, kam ein Thermomantel zum Vorschein, von der gleichen gelbbraunen Sandfarbe wie die übrige Ausstattung Rouths. Gleichzeitig driftete die Wegschale wieder vorwärts und schwebte auf eine dicke Wassersäule zu, die sich zwischen der Seeoberfläche und dem oberen Rand der Landschaft spannte. Der Fahrtwind wirbelte die Haarsträhnen vor Rouths Augen durcheinander. Mithilfe gerichteter Strahlen oder Traktorfelder saugte Vae-Bazent ihren Wasservorrat in die Höhe, wo die schäumende und brodelnde Säule in einer Reihe runder Löcher verschwand.
    Die fliegende Landschaft, soweit deren Oberfläche sichtbar war, bestand aus Gestein und Geröll, aus Sand und Schotter. Große Abschnitte waren von Steinsplittern bedeckt, einzelne Felsen und Steinbrocken waren zu sehen, kleine Sanddünen und eine gewaltige Anzahl kantigen Gesteins. Die Sonne, die inzwischen höher geklettert war und in unregelmäßigen Abständen hinter Wolken verschwand, überzog die Wüstenoberfläche der fliegenden Landschaft, den flachen Schirm und die gesamte Umgebung mit ihrem düsteren Licht.
    Aber – diese Oberfläche war tiefschwarz. Puc hatte eine Erklärung parat: schwarzer Wüstenlack, großer Bruder. Es handelt sich um eine dünne Schicht aus Eisenoxiden und Manganoxiden. Ein vorzüglicher Hitzespeicher. Du musst mit Verhältnissen wie in einer Wüste rechnen – tagsüber tödliche Hitze, nachts kalt, möglicherweise Frost. Der Thermomantel wird dich wenigstens in den Nächten schützen können.
    »Es ist jetzt schon heiß«, sagte der Junker und hielt die Transportschale an. »Unter dem Schirm herrscht eine andere Temperatur. Du wirst mit heißen und eisigen Winden unterschiedlicher Stärke zu rechnen haben.«
    »Und wie komme ich dort hinauf?«, wollte Routh wissen. Ihm war längst nicht klar, was die Winde hervorrief. Nur der Gedanke, Anicee finden zu müssen, hinderte ihn daran, sein Vorhaben abzubrechen und den Junker anzuflehen, umzukehren und ihn wieder zu seinem Ziehvater zu bringen.
    Die fliegende Landschaft verhielt sich ebenso wie er selbst: Um zu überleben, um nicht an Flüssigkeitsmangel zu sterben oder, im Fall der Onuudoy, völlig auszutrocknen, mussten sie eine Quelle suchen und einen Wasservorrat anlegen. Die fliegende Landschaft hatte den See gefunden und füllte dort ihre versteckten Hohlräume auf. Die Wassersäule stand noch immer vibrierend an der Flanke der eingetauchten Scholle.
    Ungerührt antwortete der Junker: »Du musst zusammen mit dem Wasser den Rand erreichen. Dort, die Saumregion zwischen der Kante und dem Anfang des Schutzschirms. Da weht der eisige Grenzwind. Zieh deinen Mantel an, Terraner.«
    Shamsur Routh nickte und zog in der Enge der Wegschale mit einigen Verrenkungen den Mantel an. Er unterdrückte einige verzweifelte Flüche und zerrte an den Ärmeln und am Kragen. Das dünne Kleidungsstück aus Spezialtuch hatte eine angeschnittene Kapuze, und der untere Saum konnte drei, vier Handbreit hochgeschlagen werden, sodass aus dem Mantel eine lange Jacke wurde. Über den Mantel streifte er mit Cülibaths Hilfe den Tornister auf den Rücken und zog die Schnallen fest. Der Mantel hatte mehrere Taschen; Routh zog den Reizfluter aus dem Overall und ließ ihn in die Innentasche des Mantels gleiten.
    »Ich hätte
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