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PR 2630 – Im Zeichen der Aggression

PR 2630 – Im Zeichen der Aggression

Titel: PR 2630 – Im Zeichen der Aggression
Autoren: Marc A. Herren
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er sein Calanda explodieren. Das Ogokoamo schoss aus ihm und traf den unvorbereiteten Xylthen, der es versäumt hatte, einen Crum mitzunehmen, der die Angst-Ausdünstung abgeleitet hätte.
    Mit einem gellenden Schrei prallte der Xylthe zurück. Die Waffe fiel zu Boden.
    Tokun machte einen Schritt auf ihn zu und lenkte weiteres Ogokoamo auf seinen Gegner. Der Sicherheitsmann brach in die Knie. Sein grobes Gesicht verzog sich zu einer Fratze puren Horrors.
    Der Agal-Atimpal mobilisierte noch mehr Calanda und ließ den Xylthen von der unendlichen Angst der Dosanthi kosten. Ertränkte ihn darin.
    Der Xylthe schrie, als würde man ihn bei lebendigem Leib tranchieren. Aber er brach nicht. Schwächere Lebewesen überlebten derart konzentrierten Ogokoamo-Dunst nur selten. Nicht so der Xylthe.
    Tokun bückte sich, hob den Strahler vom Boden auf und schoss dem Xylthen in den Kopf.
    Aufseufzend sank der bullige Gegner in sich zusammen, kippte auf die Seite und blieb reglos liegen. Aus seiner Stirnwunde sickerte dickflüssiges, blaugrünes Blut.
    Zempar trat neben ihn. »War das wirklich nötig?«, fragte er leise.
    »Ja«, gab Tokun zurück. »Das musste sein. Jetzt gibt es keinen Weg mehr zurück. Ab jetzt gehöre ich zum Verzweifelten Widerstand.«
    »Du wärst für uns von größerem Wert gewesen, wenn du in der Garde geblieben wärst. Nun müssen wir zusammen fliehen.«
    Stumm steckte Tokun den Strahler des Xylthen ein. Dann schleifte er den schweren Körper des Xylthen zum nächsten Konverter und führte ihn der schiffsinternen Wiederaufbereitung zu. Zuletzt desintegrierte er das ausgesickerte Xylthenblut mit der erbeuteten Waffe.
    »Ich habe gute Beziehungen zu den Badakk«, murmelte er. »Sie werden mir helfen, die Spuren zu verwischen.«
    »Und du bist sicher, dass das funktionieren wird?«
    »Ja.«
    Zempar klaubte etwas aus seinem Gürtel. »Hier ist der Schlüssel, den du benötigst, um mit uns über eine sichere Verbindung zu kommunizieren.« Der Dosanthi reichte ihm einen winzigen Speicherkristall.
    Tokun nahm ihn entgegen, überlegte kurz und schob ihn in eine seiner Dosan-Drüsen. Inmitten der Kristallsplitter aus den Dosedo-Wänden würde er selbst bei einem Körperscan nicht auffallen.
    Tokun straffte sich. »Hier trennen sich unsere Wege.«
    »Du wirst deine Entscheidung nicht bereuen«, sagte Zempar erneut.
    »Meine Gefühle sind irrelevant«, gab Tokun kalt zurück. »Wichtig ist, dass sich etwas in Chanda ändert.«
    »Okená«, schloss Tiza Zempar.

12.
    Tod eines Protektors
     
    Den beiden Badakk, an die sich Tokun gewandt hatte, gelang es, den Vorfall im Herbarium zu vertuschen, indem sie es so aussehen ließen, als ob der xylthische Sicherheitsmann im Bereich der Antriebsanlage verschwunden wäre. Aufgrund der unsteten hyperphysikalischen Verhältnisse in Chanda gab es innerhalb der Triebwerksblöcke immer wieder spontane Energieverpuffungen.
    Was der Xylthe dort unten gesucht hatte, würde ein Geheimnis bleiben. Und wer interessierte sich schon für das Schicksal eines unwichtigen Sicherheitsmannes?
    In den nächsten Monaten und Jahren stieg Tokun Gavang parallel in beiden Organisationen auf.
    Innerhalb der QIN SHI-Garde erhielt er wieder den Rang eines Strategen, entwarf Angriffsdispositive und koordinierte die Einsätze. Dabei sorgte er dafür, dass die Verluste auf den anderen Seiten stets so weit reduziert wurden, ohne dass die Reparaten der Flotte stutzig wurden.
    Wann immer es ihm möglich war, studierte er die Informationen, die er vom Verzweifelten Widerstand erhielt. Auf diese Weise begriff er das Ausmaß des kriegerischen Chaos, das in Chanda herrschte. Selbst wenn er davon ausging, dass auch diese Daten durch die Informationsquellen des Widerstands subjektiv gefärbt waren, begriff er, dass Picaru Volil damals auf Coesproe seine eindringlichen Worte nicht aus der Luft gegriffen hatte.
    Geradezu schockierend waren die Informationen über das Auftreten der Weltengeißel. Sie war alles andere als ein Hirngespinst in den Köpfen von Chandas Kindern. Insbesondere dass den Dosanthi tatsächlich eine wichtige Rolle bei den Angriffen der Weltengeißel zukam.
    Tokun Gavang schwor sich, dass er alles unternehmen würde, um Chanda von der Geißel zu befreien. Selbst wenn er dabei sterben musste.
    Dann kam der Tag, an dem ihn Reparat Salandin mit einem Spezialauftrag betraute. Protektor Kaowen würde auf einer abgelegenen Siedlungswelt höchstpersönlich in den Einsatz gehen. Die dort ansässigen Xylthen
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