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PR 2629 – Die Weltengeißel

PR 2629 – Die Weltengeißel

Titel: PR 2629 – Die Weltengeißel
Autoren: Christian Montillon
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auf ihn gewartet, und den Worten seines Sohnes Delorian zufolge ...
    »Rhodan?«, fragte Regius erneut. »Was ist mit dir?«
    »Nichts«, versicherte der Terraner ein zweites Mal innerhalb weniger Minuten. Dennoch kehrten seine Gedanken unwillkürlich zu dem Anzug der Universen zurück, ohne dass er es verhindern konnte.
    Das blaue Material erweckte einen lackfoliendünnen Eindruck. Von der Höhe der Rippenansätze bis knapp über die Knie hob sich beiderseits eine quergestreifte, wenige Zentimeter breite Bahn aus fingerbreiten, übereinander angeordneten hellroten Wülsten ab. Graue, dreieckig geschwungene Epauletten saßen auf Höhe des Brustbeins.
    Mit einem Mal schwächte sich das Wispern erst zu einem weit entfernten Hintergrundrauschen ab und erlosch dann völlig. Rhodan fühlte sich seltsam frei, ohne zuvor bemerkt zu haben, dass er gewissermaßen eine Last auf den Schultern getragen hatte. Er würde sich später damit beschäftigen müssen, sobald Zeit blieb, darüber nachzudenken.
    »Eure Waffe muss also diese 37 Stunden lang den Planeten schützen?«
    »So ist es. Wir konnten sie noch nie im Ernstfall testen. Wir hoffen, dass es gelingt. Wir nennen die Waffe den Blender .«
    »Was bewirkt sie?«
    »Sie soll die Weltengeißel ... täuschen. Verhindern, dass sie die Bevölkerung des Planeten auf höherdimensionaler Basis wahrnehmen kann.«
    »Ein Blender«, wiederholte Rhodan nachdenklich. »Also wollt ihr die Weltengeißel blind machen für die Lebensenergie der Cruny?«
    »Zumindest in der Theorie«, sagte Regius düster. Die Umweltkapsel sackte ein wenig in die Tiefe. »Ich habe Angst, dass die Waffe wirkungslos bleibt.«
    Unter Rhodans Füßen blinkte eines der Leuchtbänder. Er glaubte sogar ein leichtes Vibrieren zu fühlen. Das Licht fiel über seine Beine – über den Anzug! – und auch auf sein Gesicht. Er blinzelte. »Ihr versucht alles, um die Bewohner dieses Planeten zu retten!«
    »Es war vor allem dieser immer wiederkehrende planetenweite Massenmord, der einst zur Gründung des Verzweifelten Widerstands führte. Einzelwesen vieler Völker schlossen sich zusammen, Überlebende, aber auch andere, die sich dem Terror nicht länger beugen wollten. Bislang blieben wir aber weitgehend im Untergrund, konnten nur Nadelstiche gegen das Regime durchführen.«
    »Wie etwa den Raub eines Transitparketts aus Kaowens Besitz«, mutmaßte Rhodan.
    Regius' stets wie glotzend wirkende Augen schlossen sich. Der Zentralleib inmitten der Tentakel bäumte sich kurz auf. »Du sagst es. Vereinzelte Erfolge. Aber bald könnten unsere Aktivitäten in eine neue Dimension vordringen.«
    »Und die wäre?«
    Die vier Augen öffneten sich wieder, starrten Rhodan an. »Uns stehen Informationen zur Verfügung, die es gestatten, zu einem ersten Schlag gegen die herrschenden Strukturen auszuholen!«
    »Was für ein Schlag?«
    »Das wirst du erfahren, wenn es so weit ist.«
    »Deine Zurückhaltung in allen Ehren, aber denk daran, dass ich über große Erfahrung in derlei Widerstandskämpfen verfüge. Je mehr ich weiß, umso effektiver kann ich dir als Berater dienen.«
    Er hoffte, dass die Formulierung unterwürfig genug klang; er wollte keinesfalls den Eindruck erwecken, dass er plante, die Führung des Widerstands an sich zu reißen und Regius seine Position streitig zu machen.
    Der Iothone schwieg.
    Ob Rhodan zu weit gegangen war? Das Leuchtband unter seinen Füßen erlosch wieder. Um das Gespräch neu in Gang zu bringen, fragte er, was es damit auf sich hatte.
    »Das Netz zeigt die gerade fließenden Energieströme an«, sagte Regius, als handele es sich um das Selbstverständlichste der Welt. Wahrscheinlich war es für ihn auch so.
    Der Pilot meldete von seinem Platz, dass die Ankunft am Zielpunkt unmittelbar bevorstand. »Unterlicht in einer Minute! Wir nehmen eine Orientierungsposition in zwei Lichtmonaten Entfernung vom Cronal-System ein. Wir suchen sofort den Ortungsschatten einer Sonne.«
    In der Zentrale herrschte nach diesen Worten atemlose Stille.
    Holos der Außenbeobachtung entstanden an einigen Stellen, eines auch so, dass Rhodan und Regius es genau betrachten konnten. Einen Augenblick lang zeigte es ein wesenloses Wallen, dann ein glasklares Bild der Umgebung des Schiffes im Normalraum.
    In der Schwärze des Alls glänzten unzählige Lichtpunkte: das Meer der Sterne. Einer stand näher als alle anderen, das Gestirn des Cronal-Systems, um das ein Planet kreiste, der ihr Ziel bildete. Diese Welt war aus zwei
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