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PR 2629 – Die Weltengeißel

PR 2629 – Die Weltengeißel

Titel: PR 2629 – Die Weltengeißel
Autoren: Christian Montillon
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führte.«
    »Die Sternkarte samt der Informationen über QIN SHIS Aktivitäten.« Die Kapsel drehte sich erneut. Ein leises Zischen drang aus dem unteren Teil des Umwelttanks, in dem sich die notwendigen technischen Aggregate verbargen. »Unser Meisterstück. Tatsächlich stammen die Daten über die Cruny von dort. Selbstverständlich kopierten wir diesen Teil der Informationen, ehe wir aufgebrochen sind.«
    »Verläuft es jedes Mal gleich, wenn die Weltengeißel eingesetzt wird?«, fragte Rhodan. »Überleben immer manche Bewohner auf dem heimgesuchten Planeten?«
    »Unseres Wissens: ja. Die Xylthen leisten wohl in einigen Fällen sogar Aufbauhilfe, direkt oder indirekt, sodass sich die Bevölkerung wieder erholen kann.« In Regius' Stimme lag nun deutliche Abscheu. Seine lamellenartige Sprechöffnung pulsierte leicht; wohl das Äquivalent von vor Erregung zitternden Lippen bei einem Terraner. »Damit man sie Hunderte oder Tausende Jahre später erneut zu Millionen töten und ihre Lebensenergie der Superintelligenz hinzufügen kann.«
    Rhodan wusste inzwischen genug über QIN SHI, um dessen makabren Lebenszyklus zu verstehen. Das Geisteswesen schlief immer wieder über lange Zeiträume, um dann zu gesteigerter Aktivität zu erwachen.
    In diesen Phasen benötigte QIN SHI eine Kräftigung der perfiden Art und nahm die Lebensenergie ganzer Völker in sich auf. Die Weltengeißel fungierte dabei wohl als eine Art Katalysator, der ihr diese Energie zufügte.
    Wie dieser Vorgang genau ablief, war Rhodan unbekannt. Fest stand jedoch, dass das Soldatenvolk der Xylthen für einen reibungslosen Ablauf sorgte und auch die Planeten auswählte, die heimgesucht wurden. Diesen millionenfachen Massenmord bezeichneten sie als Aktivierung, ein Euphemismus, der dem Aktivatorträger bitter aufstieß.
    Offenbar handelte es sich bei QIN SHI um eine besonders parasitäre Form einer Superintelligenz. Auch positive Superintelligenzen nahmen in stetem Eiris-Energie-Austausch wiederholt Einzelwesen oder gar ganze Planetenpopulationen in sich auf; allerdings geschah dies auf einer freiwilligen Basis, die den Völkern eine geistige Weiterentwicklung ermöglichte. Im Allgemeinen floss dabei etwas von der Superintelligenz ins Universum zurück und stabilisierte so ihre Mächtigkeitsballung, den Galaxienverbund, über den sie herrschte.
    Negative Geisteswesen hingegen kannten derlei Rücksicht nicht, sie nahmen, ohne zurückzugeben. Auf lange Sicht führte dies zum Kollaps der jeweiligen Sterneninseln in Form einer Materiesenke.
    Perry Rhodan, hörte er. Genug der kosmologischen Überlegungen. Das tut nichts zur Sache.
    Aus dem Wispern schälte sich erstmals eine klare Stimme, eindeutig verständliche Worte, und dem Aktivatorträger fiel es wie Schuppen von den Augen. Er wusste endlich, wer da Kontakt mit ihm aufnahm, ohne dass es jemand mitbekam. Oder was:
    Der Anzug der Universen.
     
    *
     
    »Wird die Weltengeißel einmal aktiviert, nimmt sie exakt 37 Stunden lang Leben und Energie in sich auf«, erklärte Regius. Dabei hob er einen Tentakelarm und spreizte die beiden Finger an dessen Ende. »In dieser Zeit tobt der Weltuntergang auf dem entsprechenden Planeten. 37 Stunden lang Tod und Verderben.«
    Es fiel Rhodan schwer, sich auf die Worte des Iothonen zu konzentrieren, obwohl dieser erstmals nähere Informationen über die Weltengeißel preisgab. Wieso meldete sich der Anzug der Universen ausgerechnet in dieser Situation bei ihm? Was bedeutete das? Und wie kam der Kontakt überhaupt zustande?
    Den geheimnisvollen Anzug hatte der Terraner in der BASIS entdeckt, in einem bis dahin verborgenen Raum. Er wusste kaum etwas über dessen Funktionsweise, nur dass er auf ganz besondere Weise den Blick in den Kosmos und seine Struktur öffnete – oder dem Namen nach sogar in mehrere Universen.
    Zweifellos handelte es sich um ein machtvolles Artefakt, dessen Bedeutung Rhodan nicht einmal ansatzweise einschätzen konnte. Er trug diesen Anzug über seinem SERUN, ohne recht zu wissen, ob er sich damit womöglich einer Gefahr aussetzte.
    Im Grunde genommen ist das leichtsinnig, erkannte er, intensiver als je zuvor. Er hatte aufgrund der besonderen Umstände anfangs kaum einen Gedanken daran verschwendet und sich schließlich daran gewöhnt, ohne es weiter zu hinterfragen.
    Es gibt keine Gefahr, hörte er das Wispern, seltsam verzerrt, dass es fast wie Gefärr klang. Doch diese Versicherung weckte erst recht Misstrauen in ihm. Der Anzug hatte in der BASIS
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