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PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand

PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand

Titel: PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand
Autoren: Christian Montillon
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halbkugelförmig angelegten Raum, der sich wie eine Kuppel über ihm spannte.
    Allerdings umgab ihn ein würfelförmiges Prallfeld in wenigen Schritten Entfernung; es musste auch die Ursache für den eigenartig verzerrenden optischen Effekt sein, der den Terraner zunächst verwirrt hatte.
    Die Wasserstoff-Atmosphäre wallte nur im Inneren dieses energetischen Gefängnisses, rund um das Transitparkett. Offenbar konnte in diesen engen räumlichen Grenzen ein variables Atemgemisch eingeleitet werden, je nachdem, von welchem Ort der Transport jeweils startete.
    Diese einfache und notwendige Schutzvorkehrung hatte Navigator Quistus das Leben gerettet; falls er nicht längst gestorben war. Ohne den Schutz seiner auf dem Giftgasplaneten zurückgebliebenen Umweltkapsel wäre er sonst in der Sauerstoffatmosphäre jenseits des Prallfeldes binnen Sekunden erstickt.
    So wie Kaowen dank seines zerstörten Schutzanzugs an unserem Startpunkt in der Wasserstoffatmosphäre gestorben ist, dachte der Aktivatorträger. Wenn er nicht bei der Selbstzerstörung des Transitparketts zerfetzt wurde, was wohl gnädiger für ihn wäre.
    Nun, da Rhodan wusste, dass ihm und seinem Begleiter keine unmittelbare Gefahr drohte, wandte er sich wieder Quistus zu. Der Navigator lag nach wie vor reglos auf dem violetten Leuchten, das seinen Körper wie eine Aura umgab. Teilweise wirkte es, als würde er aus sich heraus das Licht verstrahlen.
    Den Worten des Navigators zufolge konnte ein Iothone seine Tentakelarme abwerfen; ein Vorgang, den Rhodan beispielsweise von terranischen Eidechsen kannte, die bei Gefahr oder Verletzung ihren Schwanz abtrennten und flohen.
    Quistus' fehlende Gliedmaßen würden also wieder nachwachsen. Was genau hinter dieser Funktion steckte, war dem Aktivatorträger allerdings unbekannt.
    Der Iothone lag reglos, wie in einer Ohnmacht. Rhodan, der während ihrer Odyssee auf dem Giftgasplaneten zumindest teilweise die Biologie seines Gefährten kennen gelernt hatte, stellte eine notdürftige Untersuchung an.
    Er erhielt ein klares Ergebnis: Quistus lebte, aber es ging ihm schlecht. Der Navigator benötigte dringend Hilfe. Hilfe, die Rhodan ihm nicht geben konnte, solange sie in diesem Prallfeld festsaßen.
    Mit konzentriertem Beschuss hätte er die energetischen Wände womöglich zum Kollabieren bringen können. Doch das kam nicht infrage: Im selben Moment würde sich die Wasserstoffatmosphäre in der Umgebung verteilen und verwehen. Was gleichbedeutend damit wäre, Quistus zu einem qualvollen Erstickungstod zu verurteilen.
    Sollte er also versuchen, eine geschützte Strukturlücke zu schalten?
    Nur – wie konnte das gelingen?
    Ihm blieb wohl nichts anderes übrig, als auf Hilfe zu hoffen. Oder sich aktiv dafür einzusetzen, dass sich endlich jemand meldete.
    Seine Überlegungen stockten, als sich ohne sein Zutun ein Teil der energetischen Kuppel öffnete. Ein Bereich lag plötzlich unter einem hellroten Flirren, das wohl einen Atmosphärenaustausch verhinderte. Dennoch war er für die Lebewesen durchlässig, die hindurchtraten.
    Ein Iothone führte die kleine Prozession an. Er schwebte in einer Umweltkapsel, wie sie Rhodan bereits kannte: grob eiförmig, etwa vier Meter lang und halb so dick. Das untere Drittel beherbergte die notwendigen Aggregate, der obere Teil wölbte sich wie eine gläserne Kuppel. Aus den Gasschwaden glotzten ihn große, leicht hervorgewölbte Augen an.
    Direkt neben der Kapsel ging ein weißhäutiger Humanoide in einem geschlossenen Raumanzug, dessen Anblick Rhodan erstarren ließ.
    Ein Xylthe wie Kaowen!
    Doch er schien kein Gegner des Iothonen zu sein, richtete auch keine Waffe auf die potenziellen Feinde im Inneren des Prallfeldes. Stattdessen musterte er sie nachdenklich – falls der Terraner die Mimik des weißhäutigen Xylthen richtig einschätzte.
    Ebenso friedlich verhielten sich die drei kleinwüchsigen Humanoiden, die jenseits der Prallfeldkuppel in der Sauerstoffatmosphäre blieben. Sie gehörten einem Volk an, dem Rhodan nie zuvor begegnet war. Sie reichten ihm nur bis zum Brustkorb und trugen dunkle Umhänge, Mönchskutten mit großen Kapuzen ähnlich.
    Der Saum schleifte über den Boden. Die Kutte warf Schatten auf das Gesicht, doch Rhodan konnte zumindest erahnen, dass es knochig und fahl war, fast so, als starre man auf nacktes Gebein.
    Auch die Hände, die aus den lose fallenden Ärmeln herausragten, unterstützten diesen Eindruck. Sie wirkten wie die fleischlosen Überbleibsel eines
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