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PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand

PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand

Titel: PR 2627 – Der verzweifelte Widerstand
Autoren: Christian Montillon
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Knochengerippes, mit langen, dürren Fingern. Nur bei genauem Hinsehen offenbarte sich die dünne, gespannte Haut darüber.
    Lebende Skelette, dachte Rhodan unwillkürlich. Trotz dieser Assoziation mit Gruselgestalten aus alten Mythen wirkten auch diese drei kleinen Humanoiden nicht aggressiv oder gefährlich.
    Ganz im Gegensatz zu den beiden Kampfrobotern, die jenseits des roten Flirrens standen und Waffenarme ins Innere des Prallfelds richteten. Eine unmissverständliche Geste.
    Man empfing die Neuankömmlinge also keineswegs so freundlich, wie es zunächst den Anschein erweckte. Niemand sprach, die Fremden musterten Rhodan und Quistus aufmerksam.
    Vor allem im Gesicht des Xylthen und der Mimik des Iothonen glaubte der Aktivatorträger eine Mischung aus Misstrauen und Neugierde zu erkennen. Die skelettartigen Wesen hingegen zeigten keine Körpersprache, aus der Rhodan etwas lesen konnte; zumindest war er bislang nicht in der Lage, eine solche zu bemerken.
    Nur ein Empfinden blieb: Unbehagen, als schaue er auf lebende Tote. Obwohl er schon mit zahllosen Fremdwesen in Kontakt getreten war und wusste, dass man auf derartige erste visuelle Eindrücke nichts geben durfte, gelang es ihm nicht, einen impulsiven Abscheu zu unterdrücken.
    Sein Blick wanderte erneut zu den Kampfrobotern; nur die vorderen in einer ganzen Reihe, die sich entlang der kuppelförmig gebogenen Außenwand erstreckte. Die Botschaft war klar: Ein Fluchtversuch oder Angriff war völlig sinnlos.
    Noch immer fiel kein Wort, und Rhodan wollte nicht der Erste sein, der sich an die Fremden wandte. Also wartete er ab.
    Ein irisierendes Aufblitzen rechts von ihm lenkte seine Aufmerksamkeit auf sich. Kleine Überschlagsblitze tanzten auf der energetischen Prallfeldwand.
    Etwas schob sich hindurch – eine weitere eiförmige Umweltkapsel. Nur war diese nicht besetzt. Kaum völlig im Inneren der Wasserstoffatmosphäre, öffnete sie sich einladend.
    Der Xylthe setzte sich in Bewegung. »Hilf mir, Fremder!«, forderte eine Translatorstimme, während er auf das Transitparkett stieg und sich zu dem ohnmächtigen Quistus hinabbeugte.
    Perry Rhodan verstand sofort, worum es ging, und ließ sich nicht lange bitten.
    Gemeinsam hievten sie den schweren Iothonen in die Umweltkapsel, die sich schloss, sobald sie ihren neuen Passagier aufgenommen hatte.
    Rhodan fühlte sich von dem Xylthen freundlich behandelt – ganz anders als alles, was er bislang von einem Angehörigen dieses Volkes erfahren hatte.
    Was ging hier vor sich? Offenbar arbeiteten an diesem Ort Xylthen und Iothonen friedlich zusammen.
    Womöglich war auch der Eindruck, den der Terraner zuvor vom Verhältnis dieser beiden Völker gewonnen hatte, falsch. Waren nicht alle Xylthen wie Kaowen? Kämpfte dieses Volk auf verschiedenen Seiten eines Krieges?
    Es zischte leise, als sich die Umweltkapsel hermetisch abschottete, in der nun der reglose Quistus lag.
    Ein saugendes Geräusch erklang, die Giftgasschwaden wurden abgesaugt. Der Vorgang nahm nur wenige Sekunden in Anspruch.
    Anschließend erlosch das Prallfeld.
    Quistus' Umweltkapsel setzte sich in Bewegung; womöglich ferngesteuert, vielleicht auch durch den anderen Iothonen telekinetisch bewegt.
    Nun erkannte Rhodan zwischen den Kampfrobotern drei weitere Angehörige dieses Volkes. »Wo bringt ihr ihn hin?« Mit kühner Selbstverständlichkeit ging er los, der Kapsel mit seinem Gefährten hinterher.
    Sofort richteten mehrere Kampfroboter Waffen auf ihn. Er blieb stehen, hob die Arme, wartete ab, was geschah. Noch trug er den SERUN samt aktiviertem Schutzschirm, und solange niemand das Gegenteil verlangte, würde er das wohl auch nicht ändern.
    Zwei der kleinwüchsigen lebenden Skelette kamen auf ihn zu. Eine Folge raschelnder Laute ertönte, die nicht von den Gewändern hervorgerufen wurden.
    Kurz darauf sagte sein Translator: »Du hast viele Fragen. Wir ebenso.«
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Rhodan und wartete, dass seine Stimme zum Rascheln wurde. Er war froh, dass eine Kommunikation begann. Nur so konnte er mehr über seine neue Umgebung und die Gesamtsituation in Erfahrung bringen.
    »Folge uns!«, forderte das Skelettwesen und ergänzte schnaubend: »Bitte.«
    Rhodan nickte ergeben. Was blieb ihm auch anderes übrig?
     
    *
     
    Die Skelettartigen und der Xylthe führten Rhodan durch einen kahlen Korridor, der sich dem Kuppelraum mit dem Transitparkett anschloss. Ein Kampfroboter ging an der Spitze, zwei weitere am Ende.
    Der Marsch schien
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