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PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

Titel: PR 2624 – Todesfalle Sektor Null
Autoren: Arndt Ellmer
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Sol, war er hier sowieso fehl am Platz. Er gehörte ins Solsystem. Seine Aufgabe war es, dort für Sicherheit und Ordnung zu sorgen.
    Und ausgerechnet er war nicht dort, weil er sich an diesem verfluchten 5. September auf einer Flotteninspektion außerhalb befunden hatte.
    »Keine Notrufe?«, fragte er, um wenigstens etwas zu sagen.
    »Im gesamten Außenbereich von Sektor Null entstehen laufend Hypereruptionen«, meldete die Ortungsstation. »Wir bekommen keine Verbindung und erhalten auch keine Meldungen.«
    »Startet Bojen und Torpedos! Lenkt sie so weit wie möglich an die Schiffe heran. Sie sollen Botschaften übermitteln, Informationen weitergeben, Mut machen.«
    »Verstanden, Admiral!«
    »Sobald die vor der Explosion eingetroffenen Werte analysiert sind, möchte ich vom Ergebnis unterrichtet werden. Eventuell lassen sich Rückschlüsse auf die Explosionsursache ziehen.«
    Claudrin begann eine Konferenzschaltung mit seinen Stellvertretern und den Einzelkommandeuren der Teilflotten, Vizeadmiral Souso Lenz und seiner Stellvertreterin Irina Harrod sowie den Konteradmiralen Florence Rucorius, Valery Vazuum, Lemy Atallia, Norran Walpot und deren Stellvertretern im Rang von Flotillenadmiralen.
    »Ich ziehe die über 55.000 Schiffe unserer Heimatflotte näher um den Sektor Null zusammen«, erklärte er. »Darüber hinaus gilt für alle übrigen Teile der Flotte innerhalb des Hoheitsgebiets der LFT erhöhte Alarmbereitschaft. Unser Ziel ist es, Sektor Null gegen Abenteurer und andere Neugierige abzuschirmen und diese dadurch vor Schaden zu bewahren. Vor allem aber müssen wir die Westside der Milchstraße gegen Übergriffe aus dem Sektor Null schützen.«
    Die Blase, die sich am 5. September um das Solsystem gebildet hatte, konnte eine Art Transportfeld gewesen sein. Der Gedanke, dass es in beide Richtungen funktionierte, drängte sich Claudrin auf. Zu gut hatte er die Flotten TRAITORS in Erinnerung, die in die Milchstraße eingefallen waren. Mit den Spätfolgen kämpften die einheimischen Völker teilweise bis in die Gegenwart.
    »Wir sehen die Gefahr eines Überfalls, aber hältst du sie für so bedeutend?«, fragte Souso Lenz.
    »Wie die physikalischen oder besser hyperphysikalischen Gefahren im Sektor Null aussehen, erleben wir gerade mit. Was mit dem Solsystem geschehen ist, entsprang keiner Laune der Natur. Da hatte jemand ziemlich mächtige Finger im Spiel. Dieser Jemand hat, das muss so deutlich gesagt werden, die Kernmenschheit mitsamt ihrer Unterkunft gekidnappt. Die Frage, wie das Lösegeld aussehen könnte, sollte uns in naher Zukunft beschäftigen. Zuvor aber ist es unsere Aufgabe, die Sperrzone Solsektor so dicht wie möglich zu machen und zu hoffen, dass das zweite Epizentrum des Hypersturms sich als Bollwerk gegen den Feind erweist, falls er die Westside zu überrennen versucht.«
    »Unsere Unterstützung hast du«, sagte Florence Rucorius von der Zweiten Mobilen Kampfflotte. »Uns könnte nichts Schlimmeres passieren, als in einer solchen Situation einen Zwei-Fronten-Krieg führen zu müssen.«
    Claudrin senkte bestätigend den Kopf. »Die Abschreckung nach außen kann nicht groß genug sein. Egal, wer sich für befähigt hält, seine Nase in diesen Sektor zu stecken, er bekommt eine solche Abfuhr, dass er sich die nächsten hundert Jahre kein zweites Mal blicken lässt.«
    Folgeerscheinungen wie Beschwerden wegen Freiheitsberaubung, Anzeigen wegen Verletzung der Pressefreiheit und ähnliche Dinge nahmen sie dabei in Kauf.
    »Und diesen aufdringlichen Swoon vom Sender Augenklar verarbeite ich höchstpersönlich zu Gurkensalat«, fügte Claudrin hinzu. »Falls er darauf besteht.«
    »Du meinst diesen Heftzweck?«, fragte Souso Lenz, der von Sender Augenklar nur gehört, aber niemals eine Sendung gesehen hatte.
    »Brettzeck«, korrigierte Walpot. »Dschingiz Brettzeck. Der Name ist Programm. Wie eine Zecke beißt er sich fest.«
    »Uns ist schon damit gedient, wenn er nicht näher als zehn Lichtjahre an den Sektor Null herankommt. Im Ernstfall lasse ich Schiffe, die mitten zwischen uns aus dem Linearraum auftauchen, beschießen. Und jetzt an die Arbeit!«
    Sie mussten die Versorgung der wissenschaftlichen Stationen gewährleisten, die derzeit wichtigste logistische Aufgabe der Flotte. Auf vielen Tausend Felsbrocken der Oortschen Wolke befanden sich automatische Hyperfunkrelais oder Außenmessstationen. Ihre Taster und Orter dienten der Sicherung des Solsystems. Im Normalfall regelten sie auch den
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