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PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

PR 2624 – Todesfalle Sektor Null

Titel: PR 2624 – Todesfalle Sektor Null
Autoren: Arndt Ellmer
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würde es an der aktuellen Position der GEMINI erlöschen.
    Aus den Lautsprechern im geschlossenen Helm drang die Stimme der Kommandantin. »Verband ist unterwegs und macht sich bereit zum Eintauchen in Sektor Null.«
    »Verstanden, GEMINI«, kam die Antwort. Lagon Claudrin sprach persönlich zu ihnen. »Wir drücken allen Null-Tauchern die Daumen.«
    Null-Taucher! Der Begriff gefiel dem Rumaler. An »Sektor Null« hatte er sich inzwischen gewöhnt, obwohl er persönlich »Solsystem« bevorzugte. »Sektor Null« hatte so etwas Endgültiges, Unwiderrufliches an sich. Ein Gebiet aus nichts. Gleichzeitig dokumentierte der Begriff den tatsächlichen Zustand.
    Das Solsystem war verschwunden, aus der Distanz ließ sich nichts erkennen, was auf die Existenz des Sterns, seiner Planeten und deren Bewohner hinwies. Kein Satellit, keine Raumstation, kein Schiff. Alles war in einem Hyperblitz aus dem Normalraum verschwunden.
    Ob es noch da war, nur in den Hyperraum ausgelagert oder auf eine andere Weise unkenntlich gemacht, oder ob jemand es versetzt hatte, wollten sie herausfinden.
    »Dreißig Sekunden bis zum Ende des Countdowns«, meldete die Schiffspositronik. »Es erfolgt ein letzter Check der Sicherheitssysteme.«
    Porant spürte einen leichten Druck auf seinen Anzug. Er stammte von dem Prallfeld, das ihn hielt. Der Automat prüfte die Funktionstüchtigkeit des Projektors. Etwas zog an den zusätzlichen Haltegurten, die sie ebenfalls hatten anlegen müssen. Die Einsatzleitung ging auf Nummer sicher, und das war gut so.
    Fünfzehn Sekunden vor Countdown-Ende kam die Klarmeldung für das Schiff, direkt im Anschluss die Klarmeldung des Verbandes.
    »Alles bereit zum Synchronmanöver!«, fügte die Positronik abschließend hinzu.
    Sie flogen in einer Reihe, das Spezialschiff rechts außen. Über die Ausstattung der BURNORRAL mit einem Kantor-Sextanten rätselte Porant mangels Informationen nach wie vor.
    Die LFT machte aus dem Vorhandensein dieser Geräte ein Geheimnis, um dem gezielten Einsickern von Spionen Einhalt zu gebieten. Arkon hatte seine Spitzel überall in der Milchstraße, aber auch andere Gruppen wie die Mehandor interessierten sich brennend für diese Geräte mit ihren überragenden Ortungseigenschaften.
    Ein Kantor-Sextant ließ sich mit keinem Hyperquarz aufwiegen. Die Komponenten wurden von der LFT und der USO hergestellt, wobei jede Seite immer nur die Baupläne der eigenen Komponenten kannte. Erst die Endmontage der verkapselten Komponenten ergab ein funktionsfähiges Gerät.
    Wahna Porant vermutete, dass dieser Umstand dem arkonidischen Imperator ein Dorn im Auge war. Bostich verfügte über Kantor-Sextanten mit begrenzter Funktionsdauer und obendrein verplombt. Die einzelnen Baugruppen der Geräte vernichteten sich bei unsachgemäßer Öffnung von selbst. Das ermöglichte dem Arkoniden die Nutzung, verschaffte ihm aber keine Macht und keinen wirtschaftlichen Vorteil.
    Jemand mit dem ausgeprägten Machtinstinkt eines Bostich I. würde alles daransetzen, dass es nicht bei diesem Zustand blieb; und dass er nun schon so lange andauerte, machte ihn sicherlich rasend.
    Porants Blick fraß sich am Orterabbild fest. Hypertaster und Hyperorter arbeiteten mit höchstmöglicher Sensibilität, damit ihnen nichts entging. Jeder winzige Fetzen eines Gegenstands, jedes Überbleibsel eines Echos, jedes Strahlungspaket, egal wie klein, alles würden sie erkennen, sofern es von der Bandbreite der Geräte abgedeckt wurde.
    Für einen kurzen Augenblick setzte die Übertragung aus, auf dem Schirm erschien das Symbol der Gerätesteuerung. Dann kehrten die Ortungswerte zurück.
    Wahna Porant sah den kommenden Stunden gelassen entgegen. Die Situation in Sektor Null war durch das Epizentrum und die Hyperstürme berechenbarer geworden.
    »Synchronflug beendet«, meldete die Positronik. »Wir befinden uns drei Lichttage tief in Sektor Null. Die ersten Sonden und Raumtorpedos verlassen das Schiff.«
    Er sah zu, wie sie ausschwärmten. Die Sonden verteilten sich um das Gebiet, in dem sich die Schiffe aufhielten. Porant entdeckte die typische Reststrahlung der Hyperbeben, die Wochen und Monate lang anhielt, bis sie sich endgültig verflüchtigt hatte.
    Die sechs Raumtorpedos flogen vor den Schiffen her. Sie entfernten sich auf eine Distanz von zehn Lichtminuten, schalteten ihre Linearkonverter ein und verschwanden.
    Der Rumaler hielt unwillkürlich die Luft an. Die Ortung reagierte. Sie zeigte Echos in acht und zwölf Lichttagen
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