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Power - die 48 Gesetze der Macht

Power - die 48 Gesetze der Macht

Titel: Power - die 48 Gesetze der Macht
Autoren: Robert Greene
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die Situation kontrolliert. Und wer die Kontrolle hat, hat die Macht. Zwei Dinge sind nötig, damit Sie in diese Position gelangen: Sie selbst müssen lernen, Ihre Gefühle zu beherrschen und sich niemals von Zorn beeinflussen zu lassen; gleichzeitig müssen Sie jedoch mit der den Menschen angeborenen Neigung spielen, zornig zu reagieren, wenn man sie bedrängt und quält. Langfristig betrachtet ist die Fähigkeit, andere zu sich kommen zu lassen, eine wesentlich machtvollere Waffe als jedes aggressive Mittel.
    Wenn Sie Ihren Gegner zu sich kommen lassen, bietet das den zusätzlichen Vorteil, dass er auf Ihrem Territorium operieren muss. Wenn er sich auf feindlichem Boden bewegt, macht ihn das nervös, oft handelt er übereilt und begeht Fehler. Auch im Falle von Verhandlungen oder Konferenzen ist es immer klug, die anderen auf Ihr Territorium oder auf eines Ihrer Wahl zu locken. Sie können sich orientieren, während den anderen alles fremd ist und sie subtil in die Defensive gedrängt werden.
    Manipulation ist ein gefährliches Spiel. Wenn jemand den Verdacht hegt, er werde manipuliert, wird es immer schwerer, ihn zu kontrollieren. Wenn Sie jedoch Ihren Gegner zu sich kommen lassen, erzeu g en Sie die Illusion, dass er die Situation unter Kontrolle hat.
    Daniel Drew, ein bekannter amerikanischer Großkapitalist des 19. Jahrhunderts, beherrschte das Spiel an der Börse meisterhaft. Wenn er wollte, dass bestimmte Wertpapiere ge- oder verkauft würden, um den Kurs zu drücken oder in die Höhe zu treiben, wählte er kaum den direkten Weg. Einer seiner Tricks bestand darin, durch einen exklusiven Klub in der Nähe der Wall Street zu hasten, als habe er es eilig, an die Börse zu gelangen; dabei zog er sein allseits bekanntes großes rotes Taschentuch, um sich den Schweiß von der Stirn zu wischen. Aus dem Taschentuch fiel ein Notizzettel heraus, was er nicht zu bemerken schien. Die Klubmitglieder wollten natürlich wissen, was Drew im Schilde führte, und stürzten sich auf das Papier, auf dem wie immer ein Insidertipp stand. Die Neuigkeit machte die Runde, und die Klubmitglieder kauften beziehungsweise verkauften die fraglichen Wertpapiere in Scharen und spielten damit Drew direkt in die Hände.
    Alles kommt darauf an, wie süß Ihr Köder schmeckt. Ist Ihre Falle attraktiv genug, werden die sich überschlagenden Gefühle und Gelüste Ihrer Feinde sie für die Realität blind machen. Je gieriger sie werden, desto besser können Sie sie an der Nase herumführen.

    Symbol: der Honig in der Bärenfalle. Der kluge Bärenjäger verfolgt seine Beute nicht; einen Bären auf der Flucht kann man kaum fangen, und wenn man ihn in die Ecke drängt, kämpft er mit wilder Entschlossenheit. Stattdessen stellt der Jäger Fallen auf und nimmt Honig als Köder. Er zehrt nicht an seinen Kräften und riskiert nicht sein Leben. Er ködert und wartet.

    Garant: Der gute Krieger veranlaßt die anderen, auf ihn zuzukommen, und geht nicht von sich auf andere zu. Dies ist das Prinzip von Leere und Fülle des anderen und seiner selbst. Wenn du den Gegner veranlaßt, auf dich zuzugehen, dann ist seine Kraft immer leer; solange du nicht auf ihn zugehst, ist deine Kraft immer erfüllt. Leere mit Fülle anzugreifen ist, als würdest du Steine auf Eier werfen – die Eier können nicht anders als zerbrechen. (Zhang Yu im 11. Jh. über die Kunst des Krieges)

GESETZ
    9
    TATEN ZÄHLEN, NICHT ARGUMENTE
    WAS HEISST DAS?
    Jeder Triumph, den Sie mit Argumenten errungen haben, ist in Wirklichkeit ein Pyrrhussieg: Der Zorn, den Sie damit auf sich ziehen, ist stärker und hält länger vor als jede kurzfristige Meinungsänderung. Viel wirkungsvoller ist es, ohne viel Worte andere durch Taten zu überzeugen. Erklären Sie nichts, demonstrieren Sie es.

SCHLÜSSEL ZUR MACHT
    Im Reich der Macht müssen Sie lernen, Ihre Züge nach deren langfristigen Auswirkungen auf andere Menschen zu beurteilen. Wenn Sie mit Argumenten Ihren Standpunkt beweisen oder einen Sieg erringen wollen, stehen Sie vor dem Problem, sich niemals sicher sein zu können, wie sich das letztlich auf die Menschen, mit denen Sie diskutieren, auswirkt: Äußerlich stimmen sie Ihnen möglicherweise höflich zu, innerlich aber lehnen sie Sie ab. Vielleicht beleidigt sie sogar etwas, das Sie unbedacht äußern – Worte haben die perfide Eigenschaft, dass sie je nach Gefühlslage interpretiert werden. Selbst das beste Argument hat niemals eine solide Grundlage, denn wir alle haben gelernt, dem
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