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Power - die 48 Gesetze der Macht

Power - die 48 Gesetze der Macht

Titel: Power - die 48 Gesetze der Macht
Autoren: Robert Greene
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sehr zur Schau stellen, sonst erreichen Sie das Gegenteil: Sie wecken Angst und Unsicherheit. Sorgen Sie dafür, dass die da oben brillanter erscheinen, als sie sind, und Sie werden den Gipfel der Macht erklimmen.

SCHLÜSSEL ZUR MACHT
    Jeder ist gelegentlich unsicher. Wenn man sich der Welt präsentiert und seine Talente zur Schau stellt, weckt man natürlich alle möglichen Arten von Ressentiments, Neid und andere Manifestationen von Unsicherheit. Das ist nicht anders zu erwarten. Aber Sie können nicht Ihr Leben lang auf die kleinkarierten Gefühle anderer Rücksicht nehmen. Mit denen, die über Ihnen stehen, müssen Sie jedoch anders umgehen: Wenn es um die Macht geht, ist der schlimmste Fehler von allen vielleicht, den Herrn und Meister in den Schatten zu stellen.
    Seien Sie nicht so töricht, zu glauben, dass sich die Welt seit den Tagen von Ludwig XIV. und den Medici groß verändert hätte. Die, die in ihrem Leben zu Rang und Namen kommen, sind wie Könige und Königinnen: Sie wollen sich in ihrer Position sicher fühlen und an Intelligenz, Witz und Charme ihrer Umgebung überlegen sein. Es ist ein tödlicher, aber weitverbreiteter Irrtum, zu glauben, man könne die Zuneigung derer da oben dadurch gewinnen, dass man die eigenen Gaben und Begabungen zur Schau stellt und sich damit brüstet. Vielleicht heuchelt der Herr Wohlwollen, doch bei der allerersten Gelegenheit wird er Sie durch jemanden ersetzen, der weniger intelligent, weniger attraktiv, weniger bedrohlich ist.
    Dieses Gesetz erfordert die Beachtung zweier Regeln, die Sie sich merken müssen. Erstens: Sie können unfreiwillig einen Herrn und Meister in den Schatten stellen, einfach nur, indem Sie Sie selbst sind. Einige Herren sind unsicherer als andere, erschreckend unsicher; Sie übertrumpfen sie vielleicht schon m it Ihrem natürlichen Charme und Witz. Wenn Sie nicht anders können, als charmant und überlegen zu wirken, müssen Sie lernen, solche Monster an Eitelkeit zu meiden. Oder Sie müssen eine Möglichkeit finden, Ihre guten Qualitäten zu unterdrücken, wenn Sie sich in deren Gesellschaft befinden.
    Zweitens: Bilden Sie sich niemals ein, dass Sie tun und lassen können, was Sie wollen, bloß weil Ihr Gebieter Sie liebt. Ganze Bücher wurden über Favoriten geschrieben, die in Ungnade fielen, weil sie ihren Status als gesichert ansahen, weil sie es wagten, ihren Meister in den Schatten zu stellen.
    Wenn Sie die Gefahren kennen, die mit dem Übertrumpfen des Herrn und Meisters verbunden sind, können Sie dieses Gesetz zu Ihrem Vorteil anwenden. Vor allem müssen Sie ihn umgarnen und aufs Podest heben. Offene Schmeichelei kann nützlich sein, hat aber ihre Grenzen; sie ist zu direkt und leicht zu durchschauen, und das sieht in den Augen der anderen Höflinge nicht gut aus. Diskrete Schmeichelei ist viel mächtiger. Wenn Sie beispielsweise intelligenter sind als Ihr Gebieter, inszenieren Sie das Gegenteil: Lassen Sie ihn intelligenter erscheinen als sich selbst. Geben Sie sich naiv. Lassen Sie es so aussehen, als ob Sie seinen Rat brauchen. Begehen Sie harmlose Fehler, die Ihnen auf lange Sicht nicht schaden, Ihnen aber Gelegenheit geben, seine Hilfe zu erbitten. Die Mächtigen sind von solchen Ersuchen begeistert. Ein Meister, der Ihnen nicht das Geschenk seiner Erfahrung zuteilwerden lassen kann, wird stattdessen Ihnen grollen und übelwollen.
    Wenn Sie kreativere Einfälle haben als der über Ihnen, schreiben Sie so öffentlich wie nur möglich d iese ihm zu. Stellen Sie klar, dass Ihr Rat nur das Echo seines Rats ist.
    Wenn Sie von Natur aus umgänglicher und großzügiger sind als er, achten Sie darauf, nicht die Wolke zu sein, die seine Ausstrahlung von den anderen abhält. Er muss als die Sonne erscheinen, um die sich alles andere dreht, Macht und Brillanz verströmen, das Zentrum der Aufmerksamkeit sein.
    In all diesen Fällen ist es keine Schwäche, die eigenen Stärken zu bemänteln, wenn das letzten Endes zur Macht führt. Wenn Sie sich von anderen in den Schatten stellen lassen, behalten Sie selbst die Kontrolle, statt zum Opfer ihrer Unsicherheiten zu werden. An dem Tag, da Sie beschließen, Ihren unterlegenen Status zu überwinden, wird sich das alles auszahlen. Wenn es Ihnen gelingt, Ihren Herrn in den Augen anderer noch strahlender aussehen zu lassen, dann sind Sie ein Gottesgeschenk und werden umgehend befördert.

    Symbol: die Sterne am Himmel. In einem gegebenen Moment kann es immer nur eine Sonne geben. Verdunkeln Sie die
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