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Power - die 48 Gesetze der Macht

Power - die 48 Gesetze der Macht

Titel: Power - die 48 Gesetze der Macht
Autoren: Robert Greene
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ein großer Teil ihres Gefüges.
    LEONARDO DA VINCI, 1452–1519
    Die Kehrseite bei der Ansteckung ist ebenso wichtig, und wahrscheinlich leichter zu verstehen. Es gibt Menschen, die mit ihrer Fröhlichkeit, ihrem natürlichen Schwung und ihrer Intelligenz das Glück anziehen. Sie sind eine Quelle der Freude, pflegen Sie den Umgang mit ihnen, um an den Reichtümern teilzuhaben, die sie auf sich ziehen.
    Dies gilt nicht nur für Fröhlichkeit und Erfolg: Alle positiven Qualitäten können uns anstecken. Talleyrand hatte viele merkwürdige und vor allem einschüchternde Züge, doch man ist sich allgemein einig, dass er alle Franzosen an Freundlichkeit, aristokra t ischem Charme und Witz übertraf. Er stammte in der Tat aus einer der ältesten Adelsfamilien des Landes und hatte trotz seines Glaubens an die Demokratie und die Französische Republik seine höfischen Manieren beibehalten. Sein Zeitgenosse Napoleon war in vielerlei Hinsicht das Gegenteil – ein Bauer aus Korsika, schweigsam und unfreundlich, sogar gewalttätig.
    Napoleon bewunderte niemanden mehr als Talleyrand, und er setzte alles daran, sich so oft wie möglich in Talleyrands Gegenwart zu befinden, weil er hoffte, auf diese Weise etwas von jener Kultur aufzusaugen, an der es ihm selbst mangelte. Und es ist nicht zu übersehen, dass sich Napoleon im Lauf seiner Herrschaft wandelte. Viele seiner Ecken und Kanten verschwanden dank des beständigen Umgangs mit Talleyrand.
    Nutzen Sie die positiven Seiten der emotionalen Osmose zu Ihrem Vorteil. Wenn Sie beispielsweise von Natur aus geizig sind, so suchen Sie den Umgang mit den Großzügigen, und sie werden Sie anstecken, Ihren Geiz und Ihre Begrenztheit aufbrechen. Streben Sie zu den Fröhlichen, wenn Sie schwermütig sind. Zwingen Sie sich, sich mit den Geselligen anzufreunden, wenn Sie zum Einzelgängertum neigen. Schließen Sie sich nie jenen an, die dasselbe Manko wie Sie haben – sie werden alles, was Sie niederhält, verstärken. Schaffen Sie einzig Verbindungen zu positiven Eigenschaften. Machen Sie sich das zur Lebensregel, und Sie werden mehr davon profitieren als von allen Therapien dieser Welt.

    Symbol: ein Virus. Unsichtbar durchdringt es Ihre Poren, breitet sich still und langsam aus. Ehe Sie die Ansteckung bemerken, ist sie schon tief in Ihrem Inneren.

    Garant: Die Glücklichen und die Unglücklichen kennen, um sich zu jenen zu halten, und diese zu fliehen. Das Unglück ist meistentheils Strafe der Thorheit, und für die Theilnehmer ist keine Krankheit ansteckender. Man darf nie dem kleineren Uebel die Thür öffnen: denn hinter ihm werden sich stets viele andere und größere einschleichen … Nie, aus Mitleid gegen den Unglücklichen, sein Schicksal auch sich zuziehen. (Baltasar Gracián, 1601–1658)

GESETZ
    11
    MACHE MENSCHEN VON DIR ABHÄNGIG
    WAS HEISST DAS?
    Um unabhängig bleiben zu können, müssen Sie immer gefragt sein und überall gebraucht werden. Je mehr man sich auf Sie verlässt, desto mehr Freiheit genießen Sie. Richten Sie es so ein, dass Glück und Wohlstand anderer von Ihnen abhängen: Dann haben Sie nichts zu fürchten. Bringen Sie den anderen niemals so viel bei, dass sie ohne Sie zurechtkommen.

SCHLÜSSEL ZUR MACHT
    Äußerste Macht besteht darin, andere Menschen dazu zu bringen, das zu tun, was Sie wollen. Wenn Ihnen das gelingt, ohne dass Sie Menschen dazu zwingen oder sie verletzen müssen, wenn sie bereitwillig gewähren, was Sie wünschen, dann ist Ihre Macht unangreifbar. Am besten gelangt man in diese Position, wenn man ein Abhängigkeitsverhältnis schafft. Der Herr benötigt Ihre Dienste; er ist schwach oder ohne Sie zum Handeln unfähig; Sie haben Ihre mit seinen Aufgaben so eng vermischt, dass es ihn in große Schwierigkeiten brächte, wenn er Sie fortschickte; zumindest würde es ihn viel Zeit kosten, einen anderen so auszubilden, dass er Sie ersetzen könnte. Ist eine solche Beziehung erst einmal etabliert, haben Sie die Oberhand, den Hebel, um den Herrn so agieren zu lassen, wie Sie wünschen. Das ist die klassische Position des Mannes hinter dem Thron, des königlichen Dieners, der in Wirklichkeit den König kontrolliert.
    Seien Sie nicht so dumm wie viele, die irrtümlich annehmen, die äußerste Macht bestünde in der Unabhängigkeit. Macht involviert immer eine Beziehung zwischen Menschen; stets brauchen Sie andere als Alliierte oder als Unterpfand oder auch als schwachen Herrscher, der Ihnen als Fassade dient.
    Wenn Sie kein Verlangen nach sich
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