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Power - die 48 Gesetze der Macht

Power - die 48 Gesetze der Macht

Titel: Power - die 48 Gesetze der Macht
Autoren: Robert Greene
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Antike, im Mittelalter und in der Renaissance den größtmöglichen Nutzen zu ziehen. Shakespeare borgte sich – wie andere Autoren auch – Plots, Charaktere und sogarDialoge von Plutarch, denn er wusste, dass es hinsichtlich subtiler Psychologie und gewitzter Wortspiele keiner mit Plutarch aufnehmen konnte. Wie viele spätere Schriftsteller haben sich ihrerseits bei Shakespeare bedient – ihn wiederum plagiiert ?
    Schriftsteller, die die menschliche Natur ausgelotet haben, alte Meister der Strategie, Chronisten menschlicher Dummheit und Narretei – das Wissen all jener Menschen verstaubt immer mehr, doch es wartet nur darauf, dass Sie kommen und sich auf die Schultern jener stellen. Deren Gewitztheiten können Ihre Gewitztheit werden, deren Fähigkeiten Ihre Fähigkeiten, und von jenen kann zudem keiner mehr kommen und den Menschen erklären, wie wenig originell Sie in Wirklichkeit sind. Sie können sich durchs Leben schlagen, Fehler um Fehler machen, Zeit und Energie verschwenden und versuchen, alle nötigen Erfahrungen selbst zu machen. Oder Sie bedienen sich der Heerscharen der Vergangenheit. Bismarck hat einmal gesagt, nur Narren behaupteten, aus Erfahrungen zu lernen. Er ziehe es vor, von der Erfahrung anderer zu profitieren.

    Symbol: der Geier. Von allen Kreaturen des Dschungels hat er es am einfachsten. Was andere geleistet haben, leistet er sich. Die Unfähigkeit anderer zu überleben sichert sein Überleben. Achten Sie auf den Geier – während Sie schwer schuften, kreist er schon über Ihnen. Bekämpfen Sie ihn nicht, schließen Sie sich ihm an.

    Garant: Das Wissen ist lang, das Leben ist kurz, und wer nichts weiß, der lebt auch nicht. Da ist es dennungemein geschickt, ohne Müheaufwand zu studieren und zwar viel durch Viele, um durch sie Alle gelehrt zu seyn … So erlangt man, durch fremden Schweiß, den Ruf eines Orakels. (Baltasar Gracián, 1601–1658)

GESETZ
    8
    LASS DIE ANDEREN ZU DIR KOMMEN – KÖDERE SIE, WENN ES NÖTIG IST
    WAS HEISST DAS?
    Wenn Sie Menschen zum Handeln zwingen, behalten Sie die Kontrolle. Es ist immer besser, wenn Sie Ihren Gegner zu sich kommen lassen und damit seine eigenen Pläne durchkreuzen. Locken Sie ihn mit fabelhaften Versprechungen – und greifen Sie ihn dann an. Behalten Sie das Heft in der Hand.

SCHLÜSSEL ZUR MACHT
    Wie oft ist dieses Szenario in der Geschichte schon durchgespielt worden: Ein aggressiver Führer beginnt mit einer Reihe von mutigen Schritten, die ihn an die Macht bringen. Nach und nach erreicht jedoch seine Macht einen Höhepunkt, und bald darauf wendet sich alles gegen ihn. Seine zahllosen Feinde verbünden sich; bei den Versuchen, sich an der Macht zu halten, erschöpft er sich, indem er mal in diese, mal in jene Richtung zieht, und unvermeidlicherweise kommt es zum Zusammenbruch. Der Grund für dieses immer gleiche Muster ist, dass die aggressive Person kaum alles zugleich unter Kontrolle haben kann. Sie kann nicht weiter als ein paar Züge voraussehen, erkennt nicht die Konsequenzen dieses mutigen Schrittes oder jenes. Weil sie ständig gezwungen ist, auf die Züge ihrer sich rasch mehrenden Feinde und auf die unvorhergesehenen Folgen der eigenen übereilten Aktionen zu reagieren, wendet sich ihre aggressive Energie schließlich gegen sie selbst.
    Wenn es um Macht geht, müssen Sie sich stets fragen: »Welchen Sinn macht es, wenn ich mal hierhin, mal dorthin eile, wenn ich versuche, Probleme zu lösen und meine Feinde zu besiegen, und doch niemals das Gefühl habe, alles unter Kontrolle zu haben? Warum muss ich stets auf den Lauf der Dinge reagieren, statt ihn zu dirigieren?« Die Antwort ist einfach: Sie haben eine falsche Vorstellung von der Macht. Sie haben aggressives Handeln mit effektivem Handeln verwechselt. Denn meistens besteht effektives Handeln darin, sich im Hintergrund zu halten, die Ruhe zu bewahren und andere frustriert in d ie Fallen gehen zu lassen, die Sie für sie aufgestellt haben. Spielen Sie um die Macht auf lange Sicht, nicht um den schnellen Sieg.
    Wenn ich einen Kirreplatz anlegen will, schieße ich nicht gleich die ersten Ricken weg, sondern warte, bis das Rudel die Fütterung angenommen hat.
    OTTO VON BISMARCK, 1815–1898
    Denken Sie daran: Das Wesen der Macht besteht in der Fähigkeit, die Initiative zu ergreifen, andere auf Ihre Züge reagieren zu lassen, Ihre Gegner und die anderen Menschen um Sie herum in der Defensive zu halten. Wenn Sie andere Menschen zu sich kommen lassen, sind Sie derjenige, der
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