Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light
Autoren: Mathilda Grace
Vom Netzwerk:
Auch das Klettern. Es war nämlich Colins Idee gewesen, in die Berge zu fahren, und die Tatsache, dass keiner von ihnen auch nur die geringste Ahnung vom Klettern hatte, war für den Iren kein Kriterium gewesen, das Ganze abzusagen. Allein das hatte schon ausgereicht, um Dominics Neugier zu wecken.
    Mittlerweile war er im Besitz eines Kletterscheins, hatte einige Bergtouren mit erfahrenen Kletterern hinter sich und Cameron schon längst mit seinem neuen Hobby angesteckt. Dominic konnte sich gut vorstellen, das Klettern eines Tages beruflich zu machen, aber im Moment waren ihm dabei nur zwei Dinge wichtig. Der Spaß am Ganzen und dass außerdem genügend Zeit für Cameron blieb, der mit seiner Praxis derzeit soviel zu tun hatte, dass dieser Urlaub mit ihren Freunden für die nächsten Monate ihr letzter gemeinsamer Ausflug sein würde.
    „Hör' auf, Colin zu ärgern“, tadelte Devin, der sich hier oben in luftiger Höhe, trotz seines Rollstuhls, pudelwohl fühlte. „Sonst schubs ich dich vom Berg.“
    „Immer diese leeren Versprechungen“, stichelte Dominic und warf einen letzten, prüfenden Blick auf Colins Karabiner, bevor er dem zunickte. „Okay, du wolltest als erster. Abmarsch.“
    Colin seufzte, dann gab er mit einem Schulterzucken nach und sah über den Rand. „Wie hoch ist das?“
    „Fünfzig Meter.“
    „Na wenigstens nicht fünfhundert.“ Colin runzelte die Stirn und wandte sich ihm zu. „Auch wenn's so aussieht.“
    Dominic sah ihn fragend an, worauf Colin nickte. Der Ire war sich sicher und darauf kam es Dominic an. Sie kletterten hier nur zum Vergnügen und wenn Colin jetzt 'Nein' gesagt hätte, wäre das auch keinerlei Problem gewesen. Wozu gab es Hilfsmittel und wozu gab es außerdem Adrian, der einfach alles organisieren konnte, auch einen Hubschrauber, inklusive nettem Piloten, der sie auf ihren Touren begleitete und dafür sorgte, dass Devin die ganze Zeit mit von der Partie sein konnte, während Noah und Caleb unten im Tal auf Johnny Cash und Minero aufpassten, die sie auch in den Urlaub mitgenommen hatten. Was ein Wunder war, in Anbetracht der Tatsache, dass Caleb Höhenangst hatte und damit Johnny Cash angesteckt hatte. Dass so etwas überhaupt möglich war, hätte Dominic niemals vermutet, aber ihr Riesenbaby von Hund traute sich keinen Schritt weiter, sobald er irgendwo einen Abhang erspähte, der höher war als er selbst.
    Minero hingegen fand alles toll. Die Berge, ihre gemietete Hütte, den kleinen See davor, indem sie sogar schwimmen durften, und ganz besonders die Wälder, die Derek, ihren Piloten, schon mehrfach zum Fluchen gebracht hatten, weil jede Landung auf der Lichtung vor der Hütte, mit den Bäumen um ihn herum, ein echtes Abenteuer war. Aber auf Adrian war Verlass. Wenn Davids Anwalt etwas organisierte, dann vernünftig. Derek war erstklassig in seinem Job und daher hatten sie ihn auch kurzerhand im letzten freien Zimmer einquartiert, um ihm das ständige hin und herfliegen zwischen der Stadt und der Hütte zu ersparen.
    Die einzigen, die in ihrer Runde fehlten, waren Mikael, Kilian und Isabell. Und Dominic vermisste diesen nervigen Bengel genauso wie den niedlichen Schreihals und Mikael, auch wenn er den noch nicht genau einschätzen konnte. Aber Kilian war ein Kletterausflug nicht 'cool' genug gewesen, weshalb er das Wochenende lieber mit Mikael verbrachte, und mit ihren gerade acht Monaten hatten Adrian und David ihre Tochter eindeutig für zu jung gehalten, um sie mitzubringen. Deswegen passten Tristan und Nick auf die Kleine auf. Eigentlich passte eine halbe Armee auf das Mädchen auf, denn Tristan hatte vor ihrem Abflug kurzerhand beschlossen, Nick, Isabell und ihre Hunde einzupacken, und nach Cumberland zu fahren. Was vermutlich auch besser war.
    Dominic verkniff sich ein Grinsen. Nicht, dass er den Beiden nicht zutraute, sich um Isabell zu kümmern, Cameron und er hatten das auch gelernt, aber er würde nie das erste Mal Windeln wechseln vergessen. Gott sei Dank war er an dem Abend mit Isabell allein gewesen und Montana konnte ihn nicht verpetzen. Und laut David, der beim Erzählen vor Lachen beinahe erstickt war, hatte Isabell Tristan bei dessen erstem Mal genauso angepinkelt, wie sie es mit ihm gemacht hatte. Diese beiden Kids hatten ihre Truppe in den vergangenen Monaten mächtig durcheinandergewirbelt und würden es mit Sicherheit auch weiter tun. Dominic schmunzelte, bevor er sich wieder auf das Hier und Jetzt konzentrierte, wo Colin soeben mit seinem
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher