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Portland Head Light

Portland Head Light

Titel: Portland Head Light
Autoren: Mathilda Grace
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und ohne Jacke auf der Veranda, um in Ruhe telefonieren zu können, und sich mit dem Aufzug in den Schnee zu stürzen, hätte Cameron ihm garantiert sehr übel genommen. Manchmal war es einfach klüger nachzugeben. „Dass er mich liebt?“
    „Aha. Was noch?“
    „Dass ich ihn einfach machen lassen soll“, antwortete Dominic das Offensichtliche und konnte den Musiker am anderen Ende der Leitung fast vor sich sehen, wie der zufrieden nickte, bevor er sagte,
    „Der Kandidat hat einhundert Punkte. Bravo.“
    „Aber...“
    „Nichts aber“, fuhr Shannon ihm über den Mund. „Cameron ist weder dumm noch sonst etwas. Er wusste, worauf er sich einlässt, als er anfing, dir mit den Briefen auf die Nerven zu gehen, und bevor du fragst, woher ich das weiß. David hat es mir erzählt. Und bevor du ihn dafür umbringst, er hat sich Sorgen gemacht.“ Dominic seufzte nur. „Deine Freunde machen sich nun mal Sorgen um dich, da kannst du Eigenbrötler oder bockig sein, soviel du willst, Dom. Das wird uns nicht davon abhalten. Und deine Alpträume werden aufhören, das weiß ich, weil die Träume, die ich lange Zeit wegen Isabell hatte, auch irgendwann aufgehört haben. Alles, was du brauchst, ist Zeit und die hast du. Also hör' auf, dir wegen Cameron ein schlechtes Gewissen einzureden, denn das hast du nicht nötig.“
    Dominic wusste nicht, ob er lachen oder fluchen sollte. „Gibt es eigentlich irgendetwas, das ihr euch nicht erzählt?“
    „Nicht, dass ich wüsste“, kam frech zurück, was ihn nun wirklich lachen ließ. „Und jetzt geh und küss deinen Freund. Das werde ich mit meinem nämlich auch tun.“
    „Sehr wohl, oh großer Weiser.“ Dominic legte breit grinsend auf, als der Musiker ihn erneut als „Idiot“ betitelte, und ging ins Haus zurück, um sich Cameron gegenüberzusehen, der mit in die Seiten gestemmten Händen im Flur stand. „Ich habe nichts gemacht. Glaube ich jedenfalls.“ Dominic runzelte die Stirn, als er bemerkte, dass Cameron gegen ein Lachen kämpfte. „Was ist so lustig?“
    „Ich hoffe, er hat dich zur Sau gemacht.“
    Dominic stöhnte laut auf. „Bitte nicht schon wieder.“
    Cameron lachte und trat auf ihn zu. „Verdient hättest du es, aber ich will mal nicht so sein. Adrian hat es mir übrigens erzählt und ich warne dich. Wehe, du planst für uns eine Party.“
    Party? Dominic verstand nur Bahnhof. „Was?“
    Cameron tippte ihm gegen die Brust. „Zum Geburtstag. Nur weil wir am gleichen Tag Geburtstag haben und David meint, das ja unbedingt feiern zu müssen, heißt das noch lange nicht, dass ich darauf Lust habe und... Wieso grinst du auf einmal so?“
    Dominics Grinsen vertiefte sich, während er nach Camerons Finger griff, um den davon abzuhalten, ihm weiter ein Loch in die Brust zu stechen. „Wir werden zum feiern gar keine Zeit haben.“
    „Ach so?“
    „Ich will nämlich auch keine Party“, erklärte er weiter, was bei Cameron einen irritierten Blick zur Folge hatte. „Deshalb habe ich soeben spontan beschlossen, dass wir Montana für ein paar Tage bei Caleb und Noah einquartieren, fluchtartig unser Haus verlassen und uns irgendwo in ein schäbiges, altes und völlig zerfallenes Motel einmieten, wo wir in einem quietschenden Bett, auf einer muffigen Matratze, lauter schmutzige Dinge tun werden.“
    Cameron kämpfte sichtbar gegen ein Lachen. „Aha, das hast du also gerade eben beschlossen, ja?“ Dominic nickte nur. „Einverstanden.“
    „Hast du das gehört?“, zischelte es im nächsten Moment aus dem Wohnzimmer zu ihnen in den Flur. „Sie wollen ein ganzes Wochenende lang nur wilden Sex haben.“ Kurzes Schweigen. „Adrian, wann haben wir eigentlich das letzte Mal ein ganzes Wochenende nur wilden Sex gehabt?“
    „Trey, manchmal bist du schlimmer als ich“, antwortete Adrian und seufzte, was Cameron und ihn schallend loslachen ließ, weil David natürlich prompt und sehr amüsiert verkündete,
    „So ein Kompliment höre ich doch gerne.“

    „Dom?“
    „Hier“, antwortete Dominic und sah um den geöffneten Kofferraum herum auf Adrian, der auf ihn zukam und kurz über seine Schulter sah, bevor er einen gefalteten Zettel aus der Hosentasche zog, den er ihm dann hinhielt. „Was ist das?“, fragte Dominic, weil keine weitere Erklärung dazu kam.
    „Eine Adresse.“
    Dominic runzelte die Stirn. „Und?“
    „Bevor ihr nach Hause fahrt, solltest du mit Cam dorthin fahren“, erklärte Adrian und zog im nächsten Moment eine weiße Rose hinter seinem
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