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Ponyhof kleines Hufeisen - 8 - Eine heisse Spur

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 8 - Eine heisse Spur
Autoren: Andrea Pabel
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auf seine Schuhspitzen. „Ist ja okay“, murmelte er kaum hörbar.
    Cornelia sah zu den Pferden hinüber. Die meisten grasten bereits zufrieden. Die Fohlen aber galoppierten immer noch um die Wette und erkundeten die neue Weide von einem Ende bis zum anderen.
    Glofaxi, der Herdenchef, hob ab und zu den weißen Kopf aus dem Gras und vergewisserte sich, dass alles in Ordnung war, ehe er weiterfraß.
    „Ob wir ihnen das Wasser zeigen müssen?“, fragte Sabine besorgt.
    „Das finden sie schon selbst“, versicherte Stefan. „Wenn sie durstig werden, gehen sie bestimmt zu dem kleinen Bach hinunter. Keines unserer Pferde hat Angst vor Wasser und sicher ist es frischer als das Wasser, das sie sonst aus ihrem Tank kriegen.“
    „Gutes Quellwasser aus dem Wald“, meinte Paula zufrieden. Sie sah ihrer Babuschka zu, die bis zu den Knien im Gras stand. Das schwarze Fell der Stute glänzte im Sonnenlicht, ihre seidige Mähne fiel ihr tief über den Hals. Endlich konnte sie ihr Leben im Herdenverband genießen, war nicht mehr in eine enge Box auf der Rennbahn verbannt. Alle Kinder des Ponyhofes fanden, dass Babuschka sich seit ihrer Ankunft verändert hatte. Die große Stute war ruhiger und ausgeglichener geworden; sie hatte zugenommen und Freundschaft mit den anderen Pferden geschlossen - besonders mit dem braunen Trakehnerwallach Gustav. An der Seite ihres Freundes lernte sie jetzt die neue Weide kennen und ging mit ihm langsam zum Wasser hinunter.
    „Siehst du“, sagte Paula, „die beiden wissen genau, wo das Wasser ist!“
    Cornelia sicherte die Weide mit einem schweren Schloss. Seit die Pferde damals von der Koppel gestohlen worden waren, hatte sie sich das Abschließen des Tores zur ständigen Gewohnheit gemacht. Über Nacht ließ sie die Pferde nicht mehr auf Weiden, die man vom Haus her nicht einsehen konnte. Nach einer Weile gingen sie gemeinsam zum Ponyhof zurück.
    Die Mädchen redeten eifrig über das geplante Geburtstagsfest für Wolkenmähne. Nur Franz war stiller als sonst, er sagte nichts.
    „Werden die Friesen bis zu Wolkenmähnes Geburtstag bei uns sein?“, wollte Marei wissen.
    Volker zögerte einen Augenblick, ehe er Antwort gab. „Ich bin mir nicht sicher. Am Wochenende wollen Cornelia und ich hinfahren und uns die Pferde ansehen. Dann erst kann ich entscheiden, ob ich sie wirklich kaufe.“
    Katrin flüsterte Sabine zu: „Wetten, dass er die Friesen kauft?“
    „Wenn sie aber nicht gut sind?“, gab Sabine zu bedenken. „Wer weiß, ob sie gesund sind? Es gibt Pferde, die Probleme haben. Oder welche machen!“
    „Das glaube ich nicht.“ Katrin war zuversichtlich. „Freunde würden Volker doch nur gute Pferde anbieten.“
    Sabine schob sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht. „Wir werden es ja bald wissen.“
    Der große Pferdetransporter rollte langsam auf den Hof. „Die Friesen kommen!“, rief Michaela aufgeregt und rannte in die Sattelkammer, um den anderen Bescheid zu sagen - obwohl Janoschs wildes Bellen nicht zu überhören war.
    Der große hellbraune Hund meldete immer zuverlässig, wenn ein fremder Wagen auf den Ponyhof fuhr. Janosch konnte die Autos der Menschen, die er kannte, ganz genau von fremden Wagen unterscheiden. Nun sprang er aufgeregt um den großen Transporter herum und beruhigte sich erst, als Cornelia ihn zu sich rief.
    „Bist ja unser Braver“, lobte sie Janosch und streichelte seinen Kopf. „Aber jetzt sei still und erschrecke die neuen Pferde nicht gleich.“
    Der Besuch zum Anschauen war am Wochenende gut verlaufen. Cornelia hatte sich die Pferde gemeinsam mit Volker angesehen. Später hatten sie sie Probe gefahren.
    Wolga und Nordlicht, so hießen die Friesen, hatten sich als gehorsam und nervenstark erwiesen, sie waren gut vor dem Wagen gegangen und hatten nur eine besondere Angewohnheit: Sie wollten sich nicht trennen lassen!
    „Sie kleben aneinander wie Pech und Schwefel“, hatte die Besitzerin gesagt. „Besonders Nordlicht wird schrecklich nervös, wenn er Wolga nicht sieht. Wir hätten sie wohl ab und zu trennen sollen“, fügte sie fast entschuldigend hinzu. „Aber weil wir immer zweispännig fahren, war das nie nötig. Wolga kommt zwar auch ohne Nordlicht zurecht, aber sie benimmt sich trotzdem, als ob ohne Nordlicht die Welt unterginge. Die beiden sind schon als Fohlen beim Züchter gleichzeitig von ihren Müttern abgesetzt worden und gemeinsam aufgewachsen“, hatte sie weiter erzählt. „Weil sie so aneinander hängen, verkaufe ich sie auch
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