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Ponyhof kleines Hufeisen - 8 - Eine heisse Spur

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 8 - Eine heisse Spur
Autoren: Andrea Pabel
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Fohlen. Volker musste ihn immer wieder daran erinnern, dass er nicht tun konnte was er wollte. Zum Beispiel Cornelias Gemüsegarten abfressen oder sich Leckerbissen aus der Küche klauen. Volker liebte Moritz und das verstanden alle. Jeder mochte das übermütige Fohlen.
    „Eine Fahrschule“, meinte Sabine nachdenklich. Die meisten Pferde des Ponyhofes waren nicht zum Fahren ausgebildet. Nur Sternchen und Lauser, die beiden Haflinger, gingen ab und zu vor der Kutsche oder dem Schlitten. „Brauchst du dann noch mehr Pferde?“ Sie sah Cornelia an.
    Die junge Frau nickte. „Ich möchte die Reit-schulpferde nicht so viel fahren. Beim Fahren lernen sie, sich nach vorn zu lehnen und können sich nicht biegen. Reitpferde, die oft vor der Kutsche gehen, belasten ihre Vorhand zu stark und verlieren die Biegsamkeit unter dem Sattel. Wenn man nicht aufpasst, geht das schnell.“
    Neue Pferde auf dem Ponyhof! Sabine warf ihrer Freundin Katrin einen schnellen Blick zu.
    Katrins Augen glänzten erwartungsvoll. „Und was für Pferde werden wir bekommen? Habt ihr sie etwa schon gekauft?“
    Cornelia hob abwehrend die Hände und lachte. „Nein, wir müssen erst sehen, ob wir neue Weiden dazupachten können. Falls mir die Reithmeiers die große Waldwiese hinter dem Heuschober ver-pachten, können wir noch zwei Pferde dazukaufen.“
    „Und was für Pferde?“ Franz ließ nicht locker, er sah Volker bittend an.
    „Also, wenn du es unbedingt wissen willst: Vielleicht kann ich von einem Freund zwei Friesen übernehmen“, sagte Volker.
    „Friesen!“, schrie Franz. Die großen schwarzen Pferde mit dem dichten Fesselbehang liebte er besonders. Nach Lauser natürlich. „Wann kommen sie?“
    „Erst mal müssen wir sehen, ob wir zusätzliche Weiden bekommen können“, meinte Cornelia. „Und wenn ihr jetzt nicht die Pferde fertig sattelt, wird es mit unserem Ausritt heute Nachmittag nichts mehr!“
    Das musste sie den Reitschülern kein zweites Mal sagen. Schon waren sie wieder bei ihren Pferden und putzten eifrig weiter.
    Stella, Wolkenmähnes kleines braunes Fohlen knabberte schon ungeduldig an ihrem Strick, als Sabine zu ihr kam. „Gleich geht es los, meine Kleine“, sagte sie und fuhr dem Fohlen liebevoll durch die wuschelige Mähne.
    Sie legte Wolkenmähne den Sattel auf und gurtete vorsichtig an. Dann legte sie der Stute die Trense an, gurtete nach und strich sich die langen Haare aus dem Gesicht. „Mein Zopf geht dauernd auf“, brummte sie und griff nach ihrem Reithelm.
    „Komm, ich flechte ihn dir schnell neu“, bot Marei an. Marei war eine wahre Künstlerin, wenn es ans Flechten ging. Niemand konnte so geschickt flechten wie sie - und zwar nicht nur ihre eigenen Haare oder die Haare ihrer Freundinnen, sondern auch Pferdehaar. Die Frisuren, die sie ihrer Lieblingsstute Sternchen an Festtagen in die Mähne zauberte, waren wunderschön und wurden von allen bewundert. Marei hatte die Muster von ihrer Großmutter gelernt, sie war sehr stolz auf ihre Kunst.
    Mit geschickten Fingern ordnete und flocht sie Sabines Haare zu einem festen Zopf. „So“, sagte sie zufrieden, „jetzt bleibst du wenigstens nirgends hängen!“
    Vor ein paar Wochen war Sabine mit offenen Haaren bei einem Ausritt an einem Ast hängen geblieben und wäre fast vom Pferd gefallen.
    „Danke.“ Sabine lächelte der Freundin zu.
    Cornelia vergewisserte sich wie immer, dass alle richtig gesattelt hatten, dann setzte auch sie den Reithelm auf und schwang sich in den Sattel.
    „So ist es brav.“ Sabine lobte Stella, die neben ihrer Mutter als Handpferd mitlief. Natürlich wurde Wolkenmähne nach der Fohlengeburt nur schonend geritten und ging nicht im regulären Schulunterricht mit. Aber die Ausritte machten allen viel Spaß und Stella gewöhnte sich so schon von klein auf an alles, was ein Geländepferd kennen sollte:
    Traktoren und Spaziergänger, Regenschirme und flatterndes Papier, Radfahrer und das Rauschen der Bäume im Wald. Stella ging sogar unerschrocken neben ihrer Mutter durch die Prien, den kleinen Fluss im Tal. Dort ritt Cornelia besonders gern mit ihren Reitschülern.
    Sabine sah zu Stefan hinüber, der heute Gustav, den großen braunen Trakehnerwallach, ritt. Meistens blieb der Junge auf dem Hof und arbeitete, wenn er nicht selbständig eine Gruppe Reitschüler ins Gelände führte. Aber heute genoss er es mitzureiten und nicht allein die Verantwortung für die Gruppe zu haben. Sabine bewunderte den großen schlanken Jungen insgeheim.
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