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Ponyhof kleines Hufeisen - 8 - Eine heisse Spur

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 8 - Eine heisse Spur
Autoren: Andrea Pabel
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Schuldgefühle machen! Ich würde nie zulassen, dass auf meinem Hof Pferde gequält oder überlastet werden! Das wisst ihr alle.“
    „Aber die Vorhand! Du hast selbst gesagt, dass Springen die Vorhand der Pferde schädigen kann!“ „Kann, Marei! Und damit meine ich ständiges Springen! Mächtigkeitsspringen über irrsinnige Höhen, tägliches, hartes Springtraining! Und selbst dabei nimmt ein Pferd nicht sofort großen Schaden. Denkt an die berühmte Halla! Die ist in ihrem Pferdeleben wirklich sehr viel gesprungen und soll bis ins hohe Alter gesunde Beine gehabt haben. Ein kleiner Sprung auf dem weichen Untergrund hier auf dem Reitplatz schadet sicher keinem unserer Pferde.“
    Volker sah Marei an. „Ich hatte auch große Vorurteile gegen das Springreiten“, sagte er. „Da liest man oft böse Geschichten von Elektroschocks und Trainern, die den Pferden Eisenstangen gegen die Beine schlagen, damit sie höher springen! Ihr habt ja alle vom Barren gehört!“
    „Das gibt es ja auch!“ fiel Marei ihm ins Wort. „Richtig, das gibt es leider“, stimmte Volker zu. „Und zwar oft. Aber es gibt auch etwas anderes, das habe ich vor Jahren auf der Equitana, der großen Pferdemesse, mit eigenen Augen gesehen: Pferde, die nur mit einem Halsring oder gar ohne jede Zäumung springen, so leicht und frei und mit solch offensichtlichem Spaß, dass die Vorführung eine reine Freude war. Die Reiter waren von Rolf Becher in seiner inzwischen berühmt gewordenen Chiron-Methode ausgebildet worden. Sie saßen leicht, fielen den Pferden nicht in den Rücken und rissen natürlich nicht am Zügel, schon weil sie gar keinen hatten. So geht es auch! Und so finde ich ein paar kleine Sprünge durchaus vertretbar!“ Marei saß nachdenklich auf ihrer Stute Sternchen. „Ich überlege es mir bis zum nächsten Mal“, sagte sie. „Heute springe ich nicht. Ich habe auch gar keine Lust dazu.“
    „Feigling!“ Franz nahm die Zügel auf und ritt das Hindernis noch einmal an.
    Marei wurde rot vor Ärger, aber sie sagte nichts. Sabine sah betreten zu den Hindernissen hinüber. Sie hatte Angst vor dem Springen, das stimmte leider. Vielleicht ging es Marei genauso?
    Cornelia stand bei Franz und redete mit ihm. Sie mochte die ständige Streiterei der Reitschüler nicht. „Denkt daran, ich will hier keine Beleidigungen oder Schimpfworte hören“, sagte sie mit
    Nachdruck. „Es ist kein besonderes Verdienst zu springen. Wer es nicht will oder mag, muss nicht springen.“
    Zum Abschluss der Stunde ritten alle gemeinsam einige Runden am hingegebenen Zügel. Dann saßen die jungen Reiter ab und führten ihre Pferde zum Putzplatz.
    Still nahm Sabine Wolkenmähne Sattel und Trense ab. Sie dachte an das geplante Pferdefest und wieder überkam sie dieses unbehagliche Gefühl. Die Krankheit der Tiere war doch noch gar nicht aufgeklärt! Das konnte man doch nicht einfach so vergessen und jetzt lustig sein!
    Neben ihr fuhr Stefan dem großen braunen Gustav mit der Kardätsche übers Fell. Er beobachtete Sabine und sprach dann ihre Gedanken aus. „Mir geht der vergiftete Bach auch nicht aus dem Kopf. Es ist kein Zufall, dass die Pferde und Janosch krank geworden sind und die Fische tot am Ufer liegen, das ist klar. Wir müssen herausfinden, was da los ist! Feiern können wir später noch. Und ich will nicht warten, bis wir den Bericht aus dem Labor bekommen. Das kann noch Tage dauern!“
    Sabine klopfte den Gummistriegel aus und legte ihn in den Putzkasten. Sie sah Stefan an. „Was willst du tun?“, flüsterte sie.
    „Vielleicht finden wir ja einen Hinweis, wenn wir dem Bach zur Quelle hin nachgehen. Ich kann nicht nur hier herumsitzen und warten!“ Er strich
    Gustav über den glänzenden Hals. „Heute Nachmittag habe ich frei“, fuhr er fort. „Wir könnten losgehen, sobald die Pferde versorgt sind. Eine gute Wanderkarte habe ich schon besorgt.“
    „Ich komme mit!“, sagte Sabine leise. „Ist doch klar.“ Auch Katrin war von Stefans Plan angetan.
    Franz und Marei mussten nach Hause, sie hatten ihrer Mutter versprochen, ihr bei der Stallarbeit zu helfen.
    Michaela war bei der Krankengymnastin angemeldet. „Ich kann mir nicht vorstellen, dass das etwas bringt“, sagte sie skeptisch. „Was könnt ihr schon finden? Höchstens noch ein paar tote Fische. Na und?“
    „Das werden wir sehen.“ Stefan ließ sich nicht beeindrucken. Er sah Sabine an. „Wir sollten vorsichtshalber ein paar Beutel mitnehmen“, sagte er.
    Sie putzten die Pferde,
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