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Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben
Autoren: Andrea Pabel
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fährt er zum Gieblerhof?“, wollte Stefan wissen.
    „Das ist ein Problem“, sagte Cornelia. „Es muss noch heute sein, aber seine Assistentin kann keine
    Überstunden machen. Er braucht aber Helfer bei der Aktion.“
    Sabine putzte sich die Nase.
    „Wir könnten ihm helfen“, schlug Stefan schnell vor. „Er gibt sich Mühe, um das Leben der Ponys zu retten, da sollten wir nicht einfach Zusehen! Ob die das auf dem Hof erlauben werden?“ Er sah Cornelia an.
    „Wir werden fragen“, antwortete sie ernst. „Die haben ja dort auch Stallhelfer. Ich selbst kann nicht mit. Ich werde mehrere Gnadenhöfe anrufen und fragen, ob die sich an unserer Rettungsaktion beteiligen können. Außerdem muss auch hier noch einiges für die Ankunft der Ponys vorbereitet werden. Denn vorerst werden wir sie hier aufnehmen müssen, die meisten jedenfalls.“
    Stefan schlug vor, dass er damit gleich beginnen könne, denn Dr. Schröder würde erst in etwa zwei Stunden zum Gieblerhof fahren können.
    Sabine ging mit gesenktem Kopf hinter Stefan her zum großen Stall.
    „Du darfst dich jetzt nicht so hängen lassen“, sagte er energisch und sah Sabine an. „Es ist keinem geholfen, wenn du nur dasitzt und heulst. Dann fahr besser nach Hause. Man muss jetzt was tun!“
    „Aber es ist nur so wenig“, erwiderte Sabine leise.
    „Klar ist es wenig, aber es hilft. Und es ist besser, ein paar der Ponys zu retten, als gar keins. Los, komm, hilf mir!“
    Sie streuten die Boxen frisch ein und Sabine stellte sich vor, wie wohl die Ponys sich in den hellen geräumigen Boxen fühlen würden, durch deren Fenster Licht und Luft hereinkam, wie sie das duftende Heu und den Hafer fressen und sich allmählich unter ihrer Pflege auf dem Ponyhof Kleines Hufeisen erholen würden. Sobald es ihnen besser ginge, würde Cornelia sie auch auf die Weiden lassen, das war klar. Dort würden sie frisches Gras rupfen können, den warmen Frühlingswind in den Mähnen spüren und sich mit den anderen Pferden des Hofes anfreunden. Behalten konnte Cornelia nicht alle, das wusste Sabine, und das sah sie auch ein. Aber sie hoffte inständigst, dass sich Menschen finden würden, die bereit waren, auch ein Pony aufzunehmen, das vielleicht nicht mehr reitbar war. Es gab Menschen, die sich für das Wohl der Tiere einsetzten, auch auf dem Gieblerhof. Denn sonst wären die Ponys dort stillschweigend zum Metzger gekommen und niemand hätte etwas davon erfahren.
    Nachdem sie noch die Tränken kontrolliert hatten, fuhren sie los.
    Cornelia saß am Telefon, sie winkte ihnen durch das Bürofenster nach.
    Mit widerstreitenden Gefühlen saß Sabine hinter Stefan auf dem Moped. Sie war bereit zu helfen, aber zugleich scheute sie sich davor, die Ponys noch einmal zu sehen und vielleicht dabei zu sein, wenn der Tierarzt entschied, welche getötet werden mussten und welche eine Chance zum Überleben bekommen würden.
    Stefan schien ihre Unsicherheit zu spüren. „Bist du sicher, dass du wirklich mitwillst?“, fragte er und fuhr langsamer. „Sonst steig jetzt ab. Eine Heulsuse können wir da nicht gebrauchen.“
    Sabine wusste das. Noch konnte sie absteigen und zum Ponyhof zurücklaufen. Es war fast ein verlockender Gedanke, die Ponys nicht noch einmal sehen zu müssen. Aber Stefan allein fahren lassen? Ihm fiel es ganz sicher auch nicht leicht. „Ich komme mit“, sagte Sabine fest. „Nun mach schon, fahr los!“ Schon an der Einfahrt sahen sie den großen Kombi des Tierarztes. Dr. Schröder kam aus dem Stall. „Gut, dass ihr kommt“, sagte er. „Doktor Grüßner ist informiert, aber er will nicht, dass Kinder im Stall sind. Dafür sind die Männer da. Ihr bleibt am besten hier vor dem Stall und macht die Eintragungen in die Untersuchungsformulare, die ich euch gebe. Hier!“ Er gab ihnen einen Stapel Formulare mit verschiedenen Rubriken und zeigte ihnen, wo sie seine Befunde eintragen sollten.
    Es wurde ein trauriger Nachmittag. Es stellte sich heraus, dass tatsächlich die meisten der Ponys zu krank waren, um noch ein normales und schmerzfreies Leben zu haben. Fast mechanisch trug Sabine die Ergebnisse, die Dr. Schröder angegeben hatte, in die Tabellen ein. Schweigend arbeiteten sie; auch
    Stefan sagte kein Wort, nachdem der Tierarzt wieder im Stall des Gieblerhofes verschwunden war.
    Als Sabine von ihrem Formular aufschaute, sah sie das schwarze Pony, das neulich am Weidezaun gestanden hatte. Einer der Stallhelfer führte es heraus und band es draußen an. „Der Doktor
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