Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben

Titel: Ponyhof kleines Hufeisen - 11 - Molly soll leben
Autoren: Andrea Pabel
Vom Netzwerk:
den Platz herum.
    Florentine ging ruhig und gelassen, die Zuschauer und der Applaus brachten sie nicht aus der Ruhe.
    Plötzlich fühlte sich Sabine sicher und frei. Sie genoss die gleichmäßigen Galoppsprünge der hübschen Fuchsstute und wäre gern noch eine Runde weiter galoppiert, einfach weil es so viel Spaß machte. Während sie ihre Pferde absattelten, machte sich Cornelia mit Molly auf den Weg zum Dressurviereck.
    Die kleine Stute schritt unerschrocken über den Turnierplatz. Die vielen Menschen, die laute Musik und die Stimme aus dem Lautsprecher - nichts brachte Molly aus der Ruhe. Sie sah sich mit glänzenden Augen um und wieherte freudig, als sie Melissa auf dem Dressurviereck erkannte.
    Katrin hatte alle Hände voll mit der großen Schimmelstute zu tun. Melissa tänzelte mit aufgeworfenem Kopf herum, sie wollte nicht am Zügel gehen und war jetzt schon schweißnass vor Aufregung. Als sie Mollys helles Wiehern hörte, antwortete sie sofort.
    Cornelia führte die kleine Scheckstute an den Zaun und nun kam Katrin auf Melissa herangeritten. „Wenn sie sich nicht beruhigt, brauche ich erst gar nicht an der Prüfung teilnehmen“, sagte sie verzweifelt. „Ich geh nicht an den Start, um mich zu blamieren!“ Schon stiegen ihr die Tränen in die Augen, obwohl sie sich Mühe gab, die Fassung zu bewahren.
    „Melissa beruhigt sich jetzt, mit Molly in der Nähe“, versicherte Cornelia und zog ein Taschentuch aus der Jacke. „Ich hoffe nur, dass das Wetter hält. Falls es während der Prüfung zu regnen beginnt, reitest du einfach weiter, ja? Ich hab trockene Sachen zum Wechseln dabei. Und reg dich nicht auf, das spürt Melissa. Du musst ganz ruhig bleiben.“
    „An das Wetter hab ich noch gar nicht gedacht“, sagte Katrin und sah zum Himmel auf. Dort ballten sich dicke Regenwolken zusammen. „Ich wär so froh, wenn es Molly gelänge, Melissa wieder zu beruhigen. Ehrlich, ich wäre der Kleinen ewig dankbar, Cornelia!“
    „Bleib du ruhig, Katrin, das ist jetzt das Wichtigste!“ erwiderte Cornelia. Sie strich Molly über die Mähne. Aufmerksam sah die Ponystute zu Melissa hinüber.
    Melissa schnaubte leise, sie nahm den Kopf herunter und trat willig an, als Katrin die Zügel aufnahm.
    Cornelia hatte Recht. Jetzt ging die große Schimmelstute ruhiger und gelassener als je zuvor. Zufrieden kaute sie am Gebiss, hielt den Kopf bald in schönster Versammlung ganz vorschriftsmäßig vor der Waagerechten und trat schwungvoll unter.
    Entspannt lächelte Katrin Cornelia zu. So konnte sie wirklich an den Start gehen!
    Cornelia führte Molly neben Melissa zum Dressurviereck, als Katrin mit ihrem Pferd aufgerufen wurde. Dann stellte sie sich mit Molly so, dass Melissa sie gut sehen konnte.
    Mit einem schnellen Blick vergewisserte Melissa sich tatsächlich, dass ihre Freundin in der Nähe war, dann schritt sie taktklar auf die Richter zu. Genau auf dem angegebenen Punkt parierte Katrin durch und grüßte vorschriftsmäßig.
    „Lächeln“, flüsterte Cornelia, obwohl Katrin es ja nicht hören konnte. Ihr eigener Reitlehrer hatte sie immer wieder daran erinnert, dass ein freundliches Lächeln beim Einreiten einfach einen besseren Eindruck machte, als ein verbissenes Gesicht.
    Nun ritt Katrin ein.
    „Traumhaft“, stieß Stefan anerkennend hervor. „Sie reitet super! Die Volte war astrein!“
    Sabine verspürte einen Stich von Eifersucht. Warum sagte er niemals über sie so etwas? Aber klar, sie ritt eben nicht so gut wie Katrin. Ob er vielleicht heimlich auf Katrin stand? Sie war ohne Zweifel die beste Reitschülerin des Ponyhofs und die ehrgeizigste dazu. Katrin wollte Erfolg haben, sie wollte nicht nur so über die Waldwege tölten wie Sabine. Und attraktiv war sie auch, das fanden alle Jungen.
    Da legte Stefan den Arm um sie. „Weiter so, Katrin“, rief er und drückte Sabine fest an sich.
    Also doch nicht! Sabine atmete erleichtert auf und schmiegte sich an den großen blonden Jungen. Katrin legte er niemals so den Arm um die Schultern, das wüsste sie jedenfalls.
    Als Katrin im verlängerten Mitteltrab auf sie zukam, geschah es: der Himmel öffnete alle Schleusen und der Regen prasselte nur so herunter. Überall sprangen die Zuschauer von den Plätzen auf, bunte Regenschirme wurden aufgespannt, ein Hasten und Schieben entstand unter den Menschen.
    Sabine hielt den Atem an. Wenn Melissa bloß nicht scheute! Sie alle wussten, wie schreckhaft die Oldenburger Stute war. Ohne Molly würde sie ausrasten, das war
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher