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Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine
Autoren: Andrea Pabel
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Kopierer summte, und zwei Telefon apparate läuteten in einem fort.
    Endlich wurden die drei zu Kommissar Kröger gebracht, der für den Fall zuständig war. Der kleine, untersetzte Mann war freundlich und sah sich den Handzettel an. „Das Pferd ist schon drei Tage verschwunden“, stellte er nach einem Blick in die Akte fest.
    „Das ist es ja!“, rief Sabine verzweifelt. „Drei Tage! Da kann so viel geschehen! Wir müssen sie unbedingt finden!“
    „Wir tun, was wir können“, versicherte Kommissar Kröger.
    „Könnten Sie Ihren Leuten nicht einige Zettel geben?“, bat Katrin. „Dann wissen sie wenigstens, wie Florentine aussieht!“
    Der Kommissar nickte. „Mir ist klar, dass ihr euer Pferd finden wollt, aber ich will euch keine falschen Hoffnungen machen. Es verschwinden so viele Tiere, auch Pferde ...“ Als er Sabines enttäuschtes Gesicht sah, fügte er hinzu: „Ich werde euren Handzettel aushängen, und wenn wir irgendwo eine Spur der Stute finden, bekommt ihr sofort Bescheid.“ Damit stand er auf und verabschiedete die drei Freunde.
    Die Kartoffelernte war in vollem Gange, als Sabine, Stefan und Katrin dazukamen.
    Franz Neuhauser, Cornelias Nachbar, fuhr auf dem Traktor mit der Erntemaschine über das Feld. Die Sonne ließ die letzten gelben Blätter der Erlen am Feldrand leuchten. Der Wind war kalt, er trieb ein paar Wolken zu den Bergen hin.
    Franz und Marei waren da, auch Michaela war mit ihrer Mutter gekommen, sie winkten Sabine zu. Natürlich halfen auch Cornelia und Iris Kleine mit; Cornelia hatte Hacken und Eimer verteilt. Sabine berichtete von ihrem Besuch bei der Polizei. Bald gingen sie gemeinsam hinter dem Traktor her und sammelten die Kartoffeln auf, die aus der Erntemaschine gefallen waren. Es wurde gelacht und Spaß gemacht; Stefan und Franz arbeiteten um die Wette, sodass die Erdbrocken nur so flogen.
    Janosch lief bellend herum, er hoffte, dass irgendjemand mit ihm spielen würde.
    Polternd fielen die Kartoffeln in die Bottiche, die dann auf den Anhänger des Traktors geleert wurden. Sabine wühlte im Boden nach den neuen Kartoffeln und nahm sie heraus. Es roch streng nach feuchter Erde und Kartoffelstauden, nach welkem Kraut und dem Rauch, der von einem anderen Kartoffelacker zu ihnen herüberzog. Nach einer Weile türmte sich ein gewaltiger Berg Kartoffelstauden am Ackerrand. Die Arbeit ging schneller voran, als Sabine angenommen hatte. Ihre Mutter arbeitete eifrig mit, sie redete mit den Kindern und war so fröhlich, wie Sabine sie schon lange nicht mehr erlebt hatte.
    Endlich versammelten sich alle beim Traktor. Auf dem Anhänger befand sich ein stattlicher Berg Kartoffeln. „Ihr wart wirklich fleißig!“, lobte Franz Neuhauser. „Vielen Dank für eure Hilfe! Dafür gibt es jetzt auch ein großes Kartoffelfeuer!“
    Jeder bekam seine Kartoffeln und legte sie in die Kartoffelstauden. Stefan schichtete noch ein wenig Holz dazu, weil die trockenen Stauden zu schnell verbrannten, um die Kartoffeln zu garen.
    Cornelia holte zwei Thermoskannen mit heißem Tee aus dem Wagen, Sabines Mutter brachte ein großes Paket mit selbst gebackenem Apfelkuchen und einen Berg belegter Brote herbei.
    „Ich habe Würstl mitgebracht!“ Franz schwenkte fröhlich eine Tüte. „Man kann schließlich nicht nur Kartoffeln essen!“
    „Ich schon!“, behauptete Katrin. Sie hatte viel über grausame Schlachtviehtransporte und quälerische Tierhaltung gehört und gelesen; schon seit längerer Zeit aß sie kein Fleisch mehr. Sie wollte diese Tierquälerei einfach nicht unterstützen, sagte sie. „Ich esse nur ganz selten einmal Fleisch von Tieren, die natürlich gehalten und ohne unnötiges Leiden geschlachtet wurden. Deine Würstchen kannst du selbst essen, Franz!“
    Franz Neuhauser nahm das nicht übel. „Auch recht!“, erklärte er und packte die Würstchen aus.
    Cornelia kam mit einem Kanister Wasser und einem Handtuch, alle wuschen sich die Hände. Dann bildeten sie einen Kreis um die aufgeschichteten Kartoffelstauden. Die Sonne stand schon tief, es wurde kühl, und leichter Nebel stieg über den Feldern auf. Es war ein feierlicher Moment, als Franz das Feuer anzündete. Zuerst war es nur eine kleine Flamme, die emporzüngelte, aber dann breitete sich das Feuer schnell aus und setzte die trockenen Stauden und das Holz in Brand. Die Kinder machten den Kreis größer, der Feuerschein fiel auf ihre Gesichter und wärmte ihnen die Hände und die kalten Nasenspitzen. Es roch nach Rauch, halb garen
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