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Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine

Titel: Ponyhof Kleines Hufeisen - 03 - Wo ist Florentine
Autoren: Andrea Pabel
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Kartoffeln und brennendem Reisig, das Stefan immer wieder nachlegte, um das Feuer in Gang zu halten. Sie tranken Tee, und bald schon angelten sie sich die ersten garen Kartoffeln aus der Glut. Sie schmeckten köstlich, wie sie weich und dampfend aus dem Feuer kamen.
    Sabine fand Katrins Entschluss gut, kein Fleisch mehr zu essen; sie lehnte dankend die Würstchen ab, die Franz an einem langen Stecken über dem Feuer briet.
    Es war schon fast dunkel, als das Feuer verglomm. Hier und da gloste noch die Glut unter der Asche. Franz und Stefan warfen ein paar Schaufeln Erde auf die Glut, damit der Wind das Feuer nicht wieder anfachen konnte. Morgen würde die Asche auf dem Acker ausgestreut und das Feld zur Neubepflanzung vorbereitet werden.
    Alle waren müde, als sie zum Ponyhof zurückgingen. Sabines Mutter wollte gleich nach Hause fahren, der Vater würde bald heimkommen.
    „Ich komme gleich!“, rief Sabine und rannte zur Koppel davon. „Ich will nur noch nach den Pferden sehen!“
    „Hoffentlich haben wir mit den Handzetteln Erfolg!“, sagte Stefan am nächsten Tag. Er verstaute den Karton mit den Zetteln im Gepäckkorb seines Mofas.
    „Es kann nicht schaden“, meinte Sabine. „Vielleicht hat wirklich jemand das Pferd gesehen!“
    „Hoffentlich! Also, mach’s gut!“ Stefan stieg auf sein Mofa und knatterte davon.
    Katrin und Sabine starteten etwas später. Im nächsten Ort hielten sie und fragten, ob sie einige Zettel im Lebensmittelgeschäft aushängen durften.
    Die Verkäuferin war freundlich und zeigte ihnen, wo sie die Blätter anbringen konnten. Die Frau las die Informationen aufmerksam. „So ein schönes Pferd“, sagte sie bewundernd. „Ist das ein Haflinger?“
    Katrin erklärte ihr geduldig, dass Florentine ein Don-Pferd sei und woher die Rasse stammte.
    „Schade, dass ihr sie bis jetzt nicht gefunden habt“, sagte die Frau. „Als ich ein Kind war, hatte mein Großvater schwere Arbeitspferde auf dem Hof, Kaltblüter. Da war eine braune Stute, die ich besonders geliebt habe, Schwalbe hieß sie. Manchmal durfte ich nach der Arbeit auf der Weide etwas reiten.“ Sie lächelte den Kindern zu. „Ich weiß, wie lieb man ein Pferd haben kann. Hoffentlich findet ihr eure Florentine. Ich werde die Ohren offen halten und euch sofort Bescheid sagen, wenn ich einen Hinweis kriege.“
    Sabine und Katrin verabschiedeten sich und stiegen wieder auf ihre Räder. Ihr nächstes Ziel war Hirnsberg, ein kleiner Ort, der nicht mehr als einen Kilometer entfernt war. Auf dem Weg sahen sie sich aufmerksam um. Bei einer Weide, auf der Pferde grasten, hielten sie an.
    „Bei denen ist sie nicht“, stellte Sabine fest.
    Ein beigefarbenes Fjordpferd mit heller Steh-mahne kam zum Zaun und begrüßte die Mädchen mit freundlichem Schnauben.
    „Bist ein guter Kerl“, Katrin strich dem Falben sanft über die weichen Nüstern. „Irgendwo muss Florentine doch sein! Sie könnte zu anderen Pferden gelaufen sein, um Gesellschaft zu haben!“ „Ich glaube nicht mehr, dass sie davongelaufen ist. Warum sollte sie sich freiwillig von ihrer Herde trennen?“ Sabine sah zum nahe gelegenen Waldrand hinüber. Sie hatten diese Überlegungen schon hundertmal besprochen. Sie konnte den Verdacht nicht loswerden, dass Florentine gestohlen worden war. „Komm“, sagte sie bedrückt zu Katrin, „wir dürfen nicht aufgeben. Wir müssen Florentine finden!“
    Auch im nächsten Dorf waren die meisten Leute sehr hilfsbereit. Aber niemand hatte Florentine gesehen. Bald radelten die Mädchen weiter. „Für längere Radtouren ist es eigentlich schon zu kalt!“ Sabine holte ihre Handschuhe aus der Jackentasche.
    „Stimmt!“ Katrin hatte rote Backen. „Aber wenigstens wird es einem beim Radeln warm. Denk mal an Stefan! Der friert auf seinem Mofa noch mehr als wir!“
    Sabine zeigte auf einen abgelegenen Bauernhof. „Dort könnten wir noch fragen“, schlug sie vor.
    Auf einem holprigen Feldweg fuhren sie den
    Hügel hinauf. Die Mädchen mussten kräftig in die Pedale treten, um die Anhöhe zu bewältigen, aber absteigen wollten sie nicht. Außer Atem kamen sie endlich bei dem alten Haus an. Die Ställe waren hinter einer dichten Buchenhecke verborgen, sodass man sie von der Straße aus nicht sehen konnte. Eine große Kastanie stand vor dem alten Wohnhaus; eine struppige, schwarze Katze lag zusammengerollt auf einer Holzbank neben der Tür und schlief.
    Die Mädchen sahen sich um. Niemand war zu sehen. Sabine ging zur Haustür und klopfte,
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