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Ponyherz, Band 1: Anni findet ein Pony (German Edition)

Ponyherz, Band 1: Anni findet ein Pony (German Edition)

Titel: Ponyherz, Band 1: Anni findet ein Pony (German Edition)
Autoren: Usch Luhn
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Der Morgen bricht an.
    Anni spürt: Die Herde will weiterziehen.
    Wie schade! Denn am liebsten würde sie gar nicht mehr von Ponyherz absteigen. Aber schließlich erinnert sich Anni daran, dass ein sehr langer Schultag vor ihr liegt. Und die Textaufgaben sind immer noch ungelöst.
    Unerschrocken rutscht sie über Ponyherz’ Kruppe auf die Wiese.
    Plötzlich stößt das schöne Pferd, dem Anni den Namen Kristall gegeben hat, ein warnendes Schnauben aus. Das hört sich beinahe wie ein dumpfer Trompetenton an. Gleichzeitig trabt es Richtung Mischwald los.
    Die anderen Tiere folgen ihm eilig und auch Ponyherz startet durch. Als er schon mitten im Trab ist, dreht Ponyherz noch einmal den Kopf in Annis Richtung und grummelt leise, wie zum Abschied.
    »Tschüss, Ponyherz!«, ruft Anni der Herde hinterher. »Bis ganz bald!«
    Sie wartet, bis das letzte Pferd im Mischwald verschwunden ist. Erst dann läuft sie selbst zurück zu ihrem Fahrrad.
    Anni tritt fest in die Pedale. Bestimmt ist es schon ziemlich spät. Hoffentlich bekommt sie keinen Ärger mit ihren Eltern.
    Aber sie hat Glück. Als Anni in Höchstgeschwindigkeit auf die Garage zudüst, kommt ihr Vater gerade aus dem Gewächshaus, um seinen Morgenkaffee zu trinken.
    »Ja, Anni! Wo kommst du denn her?«, ruft ihr Vater erstaunt. »Bist du uns etwa durchgebrannt?«
    Anni springt erleichtert vom Sattel. Anscheinend hatten ihre Eltern gar nicht gemerkt, dass sie fort war. »Ach, ich war schon so früh wach«, redet sie sich heraus. »Und da hatte ich Lust auf ein bisschen Fahrradfahren vor der Schule. Dort muss man so ewig lange stillsitzen.«
    Sie parkt das Fahrrad ordentlich in der Garage. »Und jetzt hab ich Hunger und Durst«, fügt sie hinzu.
    »Na, dann mal schnell rein zu Mama«, sagt ihr Vater und schiebt sie vor sich her in die Küche. »Ich nämlich auch.«
    Anni mampft zwei Schalen Müsli leer und trinkt eineinhalb Tassen Kakao. Außerdem streitet sie sich ausnahmsweise nicht mit Lars und grinst die ganze Zeit glücklich vor sich hin.
    »Was so ein bisschen Sport doch ausmacht«, wundert sich ihr Vater. »Du strahlst ja aus allen Knopflöchern!«
    Ein bisschen Sport und ganz viel Ponyherz am Morgen, denkt Anni vergnügt und löffelt den Rest Kakaopulver aus ihrem Becher.
    Das macht wirklich supergute Laune.

»He, Anni! Ich hab gehört, dass sie dich heute auf die armen Hottenhöh-Pferde loslassen?«, empfängt sie Bine kichernd auf dem Schulhof.
    Ausnahmsweise hat Annis Vater sie zur Schule gebracht, weil er ganz in der Nähe einen neuen Kunden trifft.
    Anstatt zu antworten, schnaubt Anni Bine einfach nur ins Gesicht.
    So schnell lässt sie sich ihre gute Laune nicht verderben. Wenn sie an ihren Ausflug mit Ponyherz denkt, kriegt sie immer noch Gänsehaut. Scheinbar gelangweilt guckt sie an Bine vorbei zu den Fahrradständern. Dort schließt Lorenz gerade sein Fahrrad ab.
    »Schnauben wie ein Pferd kannst du ja schon richtig gut«, lobt Bine sie scheinheilig. »Den Schnaub-Wettbewerb gewinnst du garantiert. Aber ob es für ein Springturnier reicht? Na ja, vielleicht lockst du ja deine Meerschweinchen über den Wassergraben …«
    »Nicht jede ist so ein Reittalent wie ich, sagt meine Mama immer«, nimmt Pia Anni überraschend in Schutz. »Und die muss es wissen. Schließlich ist sie Profi.« Sie lächelt Anni an. »Meerschweinchen finde ich auch total süß, aber ich krieg leider keins. Meine Mama kann Nagetiere nicht leiden. Wir können ja mit deinen spielen!«
    Bine guckt finster. Sie scheint diese Idee überhaupt nicht toll zu finden.
    »Stellt euch mal vor, die Aufregung ist ganz umsonst«, antwortet Anni und bemüht sich, ihre Stimme so lässig wie möglich klingen zu lassen. Dabei kriegt sie gerade wieder eine Stinkwut. »Ich schaue mir heute nämlich das neugeborene Fohlen bei Lorenz auf dem Pferdehof an.« Sie guckt triumphierend in die Runde.



Pia stutzt. »Selber schuld«, sagt sie dann schnippisch. »Ich hab schon tausend Fohlen gesehen. Aber bei uns wurden im März Zwillinge geboren! Das ist ganz selten! Deshalb war unser Hof sogar in der Zeitung! Lorenz’ Onkel hat nicht so tolle Pferde wie wir, das sag ich dir gleich. Da ist ja nicht mal ein Turnierpferd dabei! Total langweilig!« Sie dreht sich eingeschnappt um und läuft weg. Eine ganze Herde Mädchen folgt ihr.
    »He, Anni«, sagt Lorenz. Er kommt auf sie zu, als die Mädchen im Schulgebäude verschwunden sind. »Gibt’s wieder Zickenalarm?«
    Anni schüttelt den Kopf. »Nichts
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