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Ponyherz, Band 1: Anni findet ein Pony (German Edition)

Ponyherz, Band 1: Anni findet ein Pony (German Edition)

Titel: Ponyherz, Band 1: Anni findet ein Pony (German Edition)
Autoren: Usch Luhn
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nicht«, sagt sie und ihre Stimme zittert.
    »He, keine Sorge, mein Onkel schaut schon, dass nichts passiert«, versucht sie Lorenz etwas verlegen zu beruhigen.
    Anni wischt sich mit dem Handrücken über die Augen.
    »Guck doch später bei uns vorbei!«, schlägt er vor. »Es ist gerade ein neues Fohlen geboren. Ronja! Ich durfte es direkt nach der Geburt abreiben.«
    Da muss Anni doch kichern. »Ronja heißt mein eines Meerschweinchen«, grinst sie. »Aber heute klappt leider nicht. Ich muss auf meinen kleinen Bruder aufpassen.«
    Sie schaut erschrocken auf. »Wie viel Uhr ist überhaupt? Oh nein, ich muss los!«
    Anni verstaut das Zeichenheft in ihrem Rucksack. »Noch mal danke.«
    Lorenz nickt. »Kein Problem.« Er fasst sein Fahrrad am Lenker. »Ich komme noch ein Stück mit.«
    Eine ganze Weile sagt niemand von beiden ein Wort. Sie kreuzen die Blumenwiese und Anni schaut sich verstohlen um, ob sie irgendwo zwischen den Laubbäumen am Waldesrand Ponyherz entdecken kann.
    Einmal glaubt sie sein goldbraunes Fell aufblitzen zu sehen, aber vielleicht waren es doch nur die hellen Blätter einer Pappel.
    Schließlich bricht Anni als Erste das Schweigen. »Wohnen deine Eltern auch mit auf dem Pferdehof?« Sie wundert sich ein wenig, weil Lorenz bisher nur über seinen Onkel gesprochen hat.
    »Meine Eltern hatten einen Autounfall, als ich ein Baby war«, sagt er. »Seitdem lebe ich bei meinem Onkel Pieter.«
    Anni schnappt erschrocken nach Luft. Sie weiß gar nicht, was sie sagen soll.
    »Du brauchst kein Mitleid zu haben. Ich kann mich gar nicht an meine Eltern erinnern. Mein Onkel ist supernett. Er redet sogar richtig mit den Pferden.«
    Anni bleibt verdutzt stehen. »Wie jetzt? Ist er ein Pferdeflüsterer oder so was? Wie in dem Film?«
    Lorenz nickt stolz. »Ja, genau. Er weiß alles über Pferde, wenn er ihnen nur in die Augen guckt. Sogar Tinkerbell kommt zu ihm.«
    Anni schnaubt wie ein Kampfross. »Pias Tinkerbell?«, fragt sie ungläubig.
    »Jep. Tinkerbell hat Pia direkt über dem Wassergraben abgeworfen. Seitdem hat Pia Stress mit der Stute und total Angst, dass sie das große Turnier nicht gewinnt, das in ein paar Wochen auf Gut Hottenhöh stattfindet.« Er lacht. »Ich habe meinem Onkel gesagt, er soll Tinkerbell überzeugen, dass Pia verlieren soll. Aber er fand die Idee leider nicht so toll.«
    Anni kichert. »Echt? Ich finde die Idee super.«
    Auf einmal sind sie wieder aus dem Wald draußen. Die Zeit ist irgendwie wie im Fluge vergangen.
    Auf der anderen Straßenseite kicken sich zwei Jungen gelangweilt einen Fußball zu. Jetzt gucken sie neugierig zu ihnen herüber.
    »Da sind Rocco und Ben aus meinem Fußballverein«, sagt Lorenz. Schlagartig hat er es eilig. »Okay, dann bis morgen!«, sagt er flüchtig zu Anni und kreuzt mit seinem Rad die Straße.
    »Bis morgen!«, wiederholt Anni.
    In ihren Gedanken reitet sie bereits mit Ponyherz über die bunte Blumenwiese.

Am Nachmittag ist Anni richtig gut gelaunt. Das merkt sogar Lars. »Du bist meine liebste Schwester«, sagt er, als Anni mit ihm einen riesigen Tunnel durch das Gemüsebeet buddelt. Er legt seine schmutzigen Hände um ihren Hals und gibt ihr einen feuchten Kuss.
    »Iiih, du kleines Ferkel«, sagt Anni. Aber dieses Mal meint sie es nett.
    Auf dem Gartentisch unter dem Apfelbaum liegt ihr Zeichenheft. Mit einer Menge neuer Bilder. Seit Ponyherz am See aufgetaucht ist, fallen ihr tausend abenteuerliche Geschichten ein, die sie unbedingt zeichnen muss.
    Als Annis Eltern nach Hause kommen, haben Anni und Lars ein gutes Dutzend Löcher und Wassergräben gebuddelt und sind von oben bis unten voll mit Erde.



»Wie sieht denn mein Gemüsebeet aus?«, ruft ihre Mutter. »Da wollte ich doch Feldsalat aussäen!«
    Anni grinst. »Wir haben es schon mal für dich umgegraben«, sagt sie.
    »Alles mit meinem Bagger«, ruft Lars und schwenkt ihn stolz durch die Luft.
    Ihre Eltern müssen lachen. »Wenigstens habt ihr euch mal nicht gestritten«, sagt ihr Vater.
    »Genau!«, ruft Anni gut gelaunt. »Und wie war’s auf Hottenhöh? Gut gelaufen?«
    »Und ob! Sie wollen unsere Orchideen!«
    Annis Mutter strahlt. »Ich habe mich dann noch eine ganze Weile mit der Mutter von Pia unterhalten. Ein eigenes Pferd zu versorgen ist gar nicht so ohne. Pia ist erst kürzlich abgeworfen worden. Dabei ist sie mit Pferden aufgewachsen.«
    Anni verdreht die Augen. »Ja, ich weiß. Aber bloß in den Wassergraben. Ist gar nichts passiert.«
    Annis Mutter fährt fort:
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